Yvonne-Sophie Epp

Wueste und Zitronengras


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      Yvonne-Sophie Epp

      Wueste und Zitronengras

      Mein Leben

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       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Spanien

       Dubai

       Dubai 1. Teil

       Einzug ins neue Haus

       Tot von Sheikh Zayed bin Sultan bin Zayed bin Kahlifa Al Nahyan und seine Vision

       Poolarbeiten in unserem Garten

       Weihnachten

       Panik in der Nacht

       Iban Battuta Einkaufszentrum und die Geschiechte darueber

       Yannick's dramatischer Unfall am Meer

       Unsere philippinische Maid Cherry

       Das Verschwinden unserer Maid und Erpressung

       Auf der Polizeiwache

       Heisser Sand und heisses Wasser

       Pakistan

       Hochzeitsfeier

       Lahore

       Impressum neobooks

      Spanien

      Sommer 2012

      Ich sitze auf meiner Terrasse in Spanien, ueberblicke die wunderschoene Landschaft des Innlandes der Costa Blanca und schaue auf die Zeit in meinem Leben zurueck, in der ich soviel schoenes und aufregendes erlebt habe aber auch sehr viel Gewalt,Traurigkeit und Verzweiflung erfahren musste. So versuche ich nun meine Gedanken aufzuschreiben. Der Rueckblick in meine Vergangenheit konnte beginnen. Das diese Reise nicht einfach werden wuerde war mir von Anfang an klar. Immer wieder musste ich eine Schreibpause einlegen da die Erlebnisse und Alptraeume mich wieder einfingen.

      Ich schreibe dieses Buch fuer meinen Sohn Yannick der diese Geschichte miterleben musste und fuer meine Tochter Vanessa die uns auf diesem Weg unseres Lebens nicht mehr begleiten konnte, da sie gerade in Deutschland ihr Studium anfing.

      Dubai

      Als Entsandte einer Weltfirma zogen wir regelmaessig mit Kind und Kegel in neue, ferne Laender und liessen uns auf fremde Kulturen, Religionen und Lebensarten ein. Wir waren an ein luxerioeses und kosmopolitisches Leben weltweit gewoehnt. Seit ein paar Jahren lebten wir nun in Dubai. Jedenfalls bis zu jenem besagten Tag der mein Leben und das meines Sohnes Yannick radikal von einem Tag auf den anderen veraendern sollte.

      Eines Abends kam mein Mann frueher als gewohnt von der Arbeit nach Hause. Ich wunderte mich schon und hatte ein ungutes Gefuehl. Noch wusste ich nicht das dieser Abend unser ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellen wuerde. Nichts sollte mehr so sein wie frueher. Zum Glueck wusste ich damals noch nicht welchen Alptraum mein Sohn und ich die naechsten Jahre durchleben mussten..

      “ Yvonne, du musst mit Yannick Dubai innerhalb von 30 Tagen verlassen da das Visum fuer Euch nicht mehr verlaengert werden kann.“

      Ein sueffisantes Laecheln umspielte dabei den Mund meines Mannes. Ich war sprachlos.

      Dubai das war unsere Heimat. Dieses mal, so hatten wir vereinbart, wuerden wir endlich sesshaft werden. Yannick ging hier auf eine internationale Schule. Wir hatten eine grosse Villa in der Wueste am kuenstlich angelegten See gekauft. Mit viel Liebe zum Detail hatte ich aus einer Sandbox einen tollen Garten und ein liebevolles kuscheliges Zuhause geschaffen. Yannick und ich hatten hier wunderbare Freunde gefunden und ich war Elternsprecherin an einer internationalen Schule auf die auch mein Sohn ging. Wir waren Mittglieder im angesagtesten Beachclub von Dubai, Yannick war zusaetzlich noch im Segelclub und gerade dabei seinen Segelschein zu machen. Einmal im Monat traf ich mich abends mit ein paar Freundinnen in einer Bar zum Cocktail. Wir hatten Angestellte und keine Geldsorgen. Strom kam fuer mich aus der Steckdose und Geld aus dem Bankautomat. Der einzigste Schatten der sich ueber unser angenehmes Leben zog war mein mit unter gewalttaetiger Mann. Immer mies gelaunt, immer auf dem Sprung. Nie hatte er Zeit fuer uns und liess uns staendig spueren das wir ihm im Weg waren. Da er mehr auf Geschaeftsreise als zuhause war konnte ich seine Schikanen erdulden. Ich erduldete sie fuer Yannick da ich der Meinung war, dass ein Kind auch einenVater braucht. Aus heutiger Sicht war das ein grosser Fehler von mir.

      Dieses Leben sollten wir nun von heute auf morgen aufgeben? Schon wieder unsere Zelte abbrechen und in einem anderen Land ganz von vorne anfangen? Zum Glueck wusste ich damals noch nicht welch einen Albtraum ich mit meinem Sohn zusammen noch durchleben sollte.

      Man waechst ja bekanntlich an seinen Aufgaben. Und wie ich wachsen sollte. Manchmal kann es von Vorteil sein, wenn man sein Schicksal nicht kennt.

      Aber jetzt erst mal der Reihe nach.

      Dubai 1. Teil

      D U B A I 2002

      Gerade machten wir noch mal einen Kontrollgang durch unser soeben gekauftes Haus in Dubai als ich durch einen ohrenbetaeubenden Laerm alamiert wurde. Sofort gingen bei mir saemtliche Alarmglocken an. Wo zum Teufel steckte Yannick schon wieder? Voller Angst lief ich nach draussen. Unser Haus stand mitten in der Wueste in einer Sandbox. Es gab noch keine Strassen keine angelegten Gaerten und auch die Nachbarhaeuser waren noch nicht fertig gestellt und standen genau wie unser Haus im blossen Wuestensand. Als ich nach draussen kam stockte mir der Atem.

      Da lag es, das riesige, elektrische Stahleingangstor und darunter begraben mein Kind. Blass und absolut still lag Yannick im heissen, kochenden Sand und auf ihm das tonnen schwere Stahltor.

      So laut ich konnte rief ich nach meinem Mann.

      „Michael, Michael, komm schnell, Yannick ist unter dem Eingangstor begraben!“

      Leise hoerte ich meinen kleinen Liebling weinen. Also lebte er noch.

      „Schaetzchen, alles wird gut. Mama ist ja bei dir.“

      Verzweifelt versuchte ich meinen Sohn zu befreien. Da das Tor jedoch gigantisch schwer war, hatte ich nicht die geringste Chance. Wieder rief ich nach meinem Mann.

      „Michael,