Pascal Lindegaard

Dienstleistungsbranche = Kampfsportverein


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verantwortlich. Man lernte aber erst mit der Zeit, dass die Wörtchen „Bitte“ oder „Danke“ in diesem Bereich nahezu fremde bzw. im Sprachgebrauch nicht existierende Begriffe darstellten. Die Beratung im täglichen Geschäft entwickelte sich nach und nach immer mehr zu einem aus logistischer Sicht gesehen zeitlichen Abwicklungsproblem, da in diesem Falle sowohl Beratung, als auch die Bestellung sowie letzten Endes die Logistik oft von einer Person durchgeführt werden musste. Man stelle sich dies wie folgt vor:

      ImageEin Handwerker kommt in die Firma und sucht im Innendienst eine Beratung – nehmen wir mal an es handele sich um den Aufbau und die Berechnung einer Heizungsanlage für ein Mehrfamilienhaus. Danach bestellt er sich mit den ihm zur Verfügung gestellten Daten und Fakten die dazugehörige Ware und Zubehörteile. Diese müssen nun separat im betriebsinternen System erfasst und registriert werden. Im Zuge dessen erfolgt die logistische Abwicklung, die je nach Produkt eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird. So werden zum Beispiel Kleinteile im Regal kommissioniert wobei die weitaus größere Ware wie in diesem Fall ein Heizkörper im Hochregal positioniert liegt und demnach nur mit einem Gabelstapler gerichtet werden kann. Diese ganze Prozedur erfordert vor allem eines, den Faktor ZEIT, was bei den Handwerkern nicht gerade auf Begeisterung stößt und dementsprechend bei dem einen oder anderen zu Verärgerungen wenn nicht sogar zu verbalen Ausschreitungen führte. Denn wenn es etwas gibt, was Deutsche nicht besitzen, dann ist es Zeit, da die Mentalität der Pünktlichkeit bei uns eine ganz große Rolle spielt. Das darf man jetzt nicht falsch verstehen – das Thema Pünktlichkeit ist ja eine positive Eigenschaft jedoch sollte sich jeder Mensch über den Begriff Zeit etwas mehr Gedanken machen. Der Faktor Zeit ist ein kostbares Gut, das von vielen Leuten unterschätzt wird. Nicht umsonst gibt es genügend Sprüche und Zitate über dieses bedeutende Wort, denn die Zeit eines Menschen auf dieser Welt ist das einzige, was begrenzt ist und man demnach nie genau weiß, wann diese von jedem einzelnen auf dem Planeten Erde enden wird. Deshalb sollte man sich vermehrt die Zeit für die schönen Dinge des Lebens wie zum Beispiel die Familie, die Liebe und den Sachen, die man gerne macht bzw. gerne machen will, nehmen. Die Gleichung hierfür sieht wie folgt aus:

      Arbeit = Leben

      jedoch nicht:

      Leben = Arbeit

      was so viel heißen soll wie:

      Man arbeitet, um zu leben oder leben zu können aber im Umkehrschluss lebt man nicht, um nur zu arbeiten. Auch diese Gleichung sollte jedem bewusst sein, denn alle Menschen haben Träume, die sie sich gerne erfüllen möchten. Für einige Träume braucht man zwar auch etwas mehr Geld, doch der Faktor Geld ist nicht alles im Leben.

      „Nimm dir die Zeit für die Menschen, die du magst oder liebst sonst nimmt dir die Zeit die Menschen!“

      Auch daran kann man die verschiedensten Faktoren in einem Satz erkennen, einordnen und verstehen.

      Doch kommen wir nun wieder auf die Geschichte zurück und widmen uns dem Großhandel und deren Kundschaft. Es gibt, wie überall, natürlich Ausnahmen im Bereich der Freundlichkeit bei Handwerkern und so gab es auch eine Handvoll von ihnen, die mir das Gefühl von Menschlichkeit nochmal schenkten. Nicht nur ein „Danke“, was vollkommen ausreichen und man sich in seiner Arbeit und deren Ausführung wohl fühlen würde, sondern auch eine kleine Aufmerksamkeit in Form einer Weinflasche zu Weihnachten oder gar einem Trinkgeld für die Kaffeekasse führten zu einer riesengroßen Freude, die jedoch Eintagsfliegen waren. Nach längerer Zeit entschloss ich mich dazu, eine zusätzliche Weiterbildung über die Abendschule zu absolvieren. Und so ging ich zur Handwerkskammer, um meinen Ausbilderschein und in meinen Augen einen nächsten Schritt Richtung Führungsebene zu machen, denn ich wollte mich unbedingt nach und nach weiterentwickeln. Diesen setzte ich nach erfolgreichem Abschluss direkt ein und betreute somit fortan die Auszubildenden im Unternehmen. Dazu zählte der ständige Kontakt bei Fragen und Problemen sowie etwaige Meetings mit allen Auszubildenden. Mit dieser Form der Weiterbildung hatte ich für mich somit das nächste Level erreicht, das aber meiner Ansicht nach noch nicht genug war und so setzte ich mit einer weiteren Ausbildung über die Abendschule noch einen obendrauf und absolvierte somit ebenfalls mit Erfolg meinen staatlich geprüften Wirtschaftsfachwirt bei der IHK (= Bachelor). Bei diesem Rang der Weiterbildung standen mir noch mehr Türen offen. Da aber auch in dieser Branche die Möglichkeiten der Weiterentwicklung im Betrieb begrenzt gewesen waren, konnte ich mich auch hier mit meinen absolvierten Fortbildungen nicht richtig durchsetzen und in der Führungsebene etablieren. Daher musste ich mich auch in diesem Sinne neu orientieren, um nach und nach in einem größeren Unternehmen Fuß fassen zu können.

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