verantwortlich. Man lernte aber erst mit der Zeit, dass die Wörtchen „Bitte“ oder „Danke“ in diesem Bereich nahezu fremde bzw. im Sprachgebrauch nicht existierende Begriffe darstellten. Die Beratung im täglichen Geschäft entwickelte sich nach und nach immer mehr zu einem aus logistischer Sicht gesehen zeitlichen Abwicklungsproblem, da in diesem Falle sowohl Beratung, als auch die Bestellung sowie letzten Endes die Logistik oft von einer Person durchgeführt werden musste. Man stelle sich dies wie folgt vor:
Arbeit = Leben
jedoch nicht:
Leben = Arbeit
was so viel heißen soll wie:
Man arbeitet, um zu leben oder leben zu können aber im Umkehrschluss lebt man nicht, um nur zu arbeiten. Auch diese Gleichung sollte jedem bewusst sein, denn alle Menschen haben Träume, die sie sich gerne erfüllen möchten. Für einige Träume braucht man zwar auch etwas mehr Geld, doch der Faktor Geld ist nicht alles im Leben.
„Nimm dir die Zeit für die Menschen, die du magst oder liebst sonst nimmt dir die Zeit die Menschen!“
Auch daran kann man die verschiedensten Faktoren in einem Satz erkennen, einordnen und verstehen.
Doch kommen wir nun wieder auf die Geschichte zurück und widmen uns dem Großhandel und deren Kundschaft. Es gibt, wie überall, natürlich Ausnahmen im Bereich der Freundlichkeit bei Handwerkern und so gab es auch eine Handvoll von ihnen, die mir das Gefühl von Menschlichkeit nochmal schenkten. Nicht nur ein „Danke“, was vollkommen ausreichen und man sich in seiner Arbeit und deren Ausführung wohl fühlen würde, sondern auch eine kleine Aufmerksamkeit in Form einer Weinflasche zu Weihnachten oder gar einem Trinkgeld für die Kaffeekasse führten zu einer riesengroßen Freude, die jedoch Eintagsfliegen waren. Nach längerer Zeit entschloss ich mich dazu, eine zusätzliche Weiterbildung über die Abendschule zu absolvieren. Und so ging ich zur Handwerkskammer, um meinen Ausbilderschein und in meinen Augen einen nächsten Schritt Richtung Führungsebene zu machen, denn ich wollte mich unbedingt nach und nach weiterentwickeln. Diesen setzte ich nach erfolgreichem Abschluss direkt ein und betreute somit fortan die Auszubildenden im Unternehmen. Dazu zählte der ständige Kontakt bei Fragen und Problemen sowie etwaige Meetings mit allen Auszubildenden. Mit dieser Form der Weiterbildung hatte ich für mich somit das nächste Level erreicht, das aber meiner Ansicht nach noch nicht genug war und so setzte ich mit einer weiteren Ausbildung über die Abendschule noch einen obendrauf und absolvierte somit ebenfalls mit Erfolg meinen staatlich geprüften Wirtschaftsfachwirt bei der IHK (= Bachelor). Bei diesem Rang der Weiterbildung standen mir noch mehr Türen offen. Da aber auch in dieser Branche die Möglichkeiten der Weiterentwicklung im Betrieb begrenzt gewesen waren, konnte ich mich auch hier mit meinen absolvierten Fortbildungen nicht richtig durchsetzen und in der Führungsebene etablieren. Daher musste ich mich auch in diesem Sinne neu orientieren, um nach und nach in einem größeren Unternehmen Fuß fassen zu können.
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