Kalika Häring

Vier Frauen allein in Istanbul


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Wunderschön bemalte Schüsseln, Teller, Aschenbecher, Porzellaneier (in Form von Straußeneiern, denn die hängen in den Moscheen und sollen durch ihren Geruch die Ameisen vertreiben), Kelche und viele andere Dinge mehr gibt es zu sehen. Ob das nun typisch türkisches Handwerk ist, vermögen wir nicht zu beurteilen. Allerdings haben wir ja schon die bemalten Fliesen in der Blauen Moschee bewundert und genau die Muster finden sich auch auf dem Geschirr wieder. Wir decken uns erst einmal ein mit 6 bemalten Salatschüsseln für insgesamt 40 TL und einer Dessertschüssel. Am nächsten Stand kaufen wir Dreiecke aus Rosinen, Pistazien und Puderzucker und dazu noch getrocknete Datteln, nachdem wir natürlich erst einmal alles probieren durften. Und damit zu Hause der Tisch auch stilecht orientalisch gedeckt werden kann, kommen noch ein Tischläufer, ein Kissenbezug und ein grünes Tuch hinzu. Unsere Beutetaschen sind gut gefüllt, als wir den Basar durch den Vordereingang verlassen. Aber auch außerhalb gibt es noch Stände mit verlockenden Sachen wie Schafsköpfen, Gemüse, Nüssen und vieles mehr. Hier erstehen wir eine dicke Tüte mit dunklen getrockneten Aprikosen, die nicht geschwefelt wurden und daher ihre Farbe verändert haben, aber deutlich besser schmecken als die hellen Aprikosen. Es wird Zeit, dass wir uns von unseren Einkäufen erholen. In Sichtweite des Basars liegt die zweistöckige Galatabrücke, die das Goldene Horn überquert und von Eminönü zum Galataturm in Beyoglu führt. Oben befindet sich die Fahrbahn mit Fußgängerweg. Dort fahren die Autos und in der Mitte die Straßenbahn. Unten befinden sich Fischrestaurants und Lokale. Die Koberer kommen auch sogleich auf uns zugesprungen, um uns mit ihren großen Speisekarten in der Hand davon zu überzeugen, dass ihr Restaurant nicht nur das Allerbeste, sondern auch mit Abstand das Billigste ist. Und der Fisch ganz frisch und gerade erst aus dem Wasser gezogen. Gibt es auch Toilette, wenn die Ladys mal schauen möchten. Ganz sauber alles und geheizt. Finden Sie in ganz Instanbul nicht wieder so ein schönes Restaurant, meine Damen.....

      Wir gewöhnen uns zwar langsam an diese Art von Werbung, empfinden sie aber immer noch als lästig. Einfach weitergehen gehört sich nicht, stehenbleiben heißt verloren haben. Es hilft nichts, freundlich lächeln und thank you murmeln gehört hier zum Pflichtprogramm eines Touristen. Wir schaffen es, an den Restaurants vorbeizukommen und landen schließlich in einem netten, sehr gut besuchten Lokal, vor dem man auch draußen sitzen kann. Es ist ja noch angenehm warm und wir wollen etwas sehen von der Stadt. So lassen wir uns auf dicken Sitzsäcken nieder, trinken Efes und schauen der Sonne beim Untergehen zu. Oben auf der Brücke stehen Angler am Geländer und haben ihre Angeln ausgelegt. Ab und zu fangen sie auch wirklich mal einen kleinen silbernen Fisch. Manche Angler halten lange Schnüre mit mehreren Haken in das Wasser. Wenn sie sie herausziehen, hängen manchmal bis zu zehn Fischlein untereinander an der Strippe. Der Sonnenuntergang ist so schön, dass es fast kitschig ist. Und dazu singen alle Muezzine der Stadt. Kribbel! Wunderschön. Das ist das Istanbul, das wir uns vorgestellt haben: Die Kuppeln der Moscheen und die Minarette vor dem rosig angehauchten Abendhimmel, der immer goldener wird, die Geräusche der Stadt, das Brummen der Schiffe, das blaue Wasser, der Gesang der Muezzine, die Beute in der Tasche und ein prächtiges frisches Efes in der Hand. Mehr geht nicht! Nachdem die Sonne völlig vom Wasser verschluckt wurde, kommt uns noch eine Idee: Wir könnten doch noch mal eben schnell die Rüstem Pascha Moschee besichtigen, weil die gerade so schön nah dran ist und es dort besonders schöne Fliesen aus Iznik geben soll. Gesagt, getan. Die Moschee liegt in Sichtweite der Galata-Brücke. Es ist dunkel, die Gassen sind schon düster, ein bisschen unheimlich ist es auch inzwischen, aber unverdrossen erkämpfen wir uns den Weg zur Moschee. Wo es genau hineingeht, erkennt man nicht sofort. Gehen wir mal diesen Gang entlang? Alles düster hier, die Müllsammler mit ihren Karren fahren schon durch die Nacht. Wir klettern eine ausgetretene Steintreppe hoch - und siehe da, wir sind im Moscheen-Vorhof! Hier kommt auch gleich ein netter Herr auf uns zu und zeigt uns die Kacheln, die tatsächlich wunderschön sind. Andenken gibt es natürlich auch zu kaufen, egal wie spät es ist. Hat sich noch einmal gelohnt, dieser spontane Kurzbesuch.

      Jetzt sind wir doch ein bisschen zu müde zum Laufen und nehmen die Straßenbahn bis Cemberlitas („Dschemberlitasch“ sagt die nette Stimme in der Straßenbahn mit gaanz weichem Dschhh). Von der Haltestelle aus ist es nicht mehr weit bis zum Hotel und zu unserem Restaurant. Unser neuer Freund, Mesut, wartet schon auf uns und freut sich, dass die vier Damen aus Deutschland wieder da sind. Bei leckerem Efes erzählt er uns ein bisschen aus seinem Leben, woher er kommt und dass er in der Nähe eine kleine Wohnung ganz alleine hat. Na denn, Mesut, du musst alleine bleiben, denn wir gehen zum Schlafen ins Hotel.

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