Mara Dissen

Du bist böse


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Ihrer Kindermädchen zu tun, Herr Stolpe?“

      „Ach, vergessen Sie das.“

      Hanna Butt macht sich erneut Notizen.

      „Wie lief der Tag dann weiter ab? Haben Sie mit Ihrem Sohn gespielt, nachdem Sie ihm das Frühstück gemacht haben, oder hat er sich ausnahmsweise mal selber beschäftigt, und Sie konnten Ihrer Arbeit nachgehen?“

      „Ich habe erst mit meinem Sohn gespielt. Ich beschäftige mich gerne mit meinem Sohn. Ich bin so selten zu Hause, habe so wenig Zeit für ihn, sodass wir die kurze Zeit der Gemeinsamkeit beide genießen. Mein Gott, ich werde das nie wieder können. Das ist alles Vergangenheit. Wenn ich doch alles rückgängig machen könnte.“

      „Alles, was meinen Sie damit?“

      „Warum habe ich mir nie mehr Zeit für mein Kind genommen? Jetzt ist alles zu spät. Ich mache mir solche Vorwürfe.“ Hanna versucht, in dem Gesicht von Stolpe zu lesen. Sie kann immer noch nicht einschätzen, ob sich die Vorwürfe auf verloren geglaubte Jahre oder die Geschehnisse an dem verhängnisvollen Morgen beziehen.

      „Sie haben gesagt, dass Sie sich gestern zuerst mit Ihrem Sohn beschäftigt haben. Wie lief es danach ab?“

      Stolpe wird sichtlich unruhig und zögert etwas zu lange mit der Antwort.

      „Er wollte plötzlich nicht mehr, wollte auf seinen Spielplatz. Ich bin mitgegangen, aber er war so in sein Spiel vertieft, dass er mich gar nicht brauchte. Das passiert selten, passierte selten bei ihm. Ich freute mich, dass er sich mal alleine beschäftigte. Irgendwann musste er das ja auch mal lernen. Ich bin gegangen.“

      „Wohin, Herr Stolpe?“

      „Na, wohin schon, an meinen Schreibtisch natürlich“, nuschelt er kaum verständlich und kann seine Nervosität nicht verbergen. Wie um seinen Gesichtsausdruck einer genaueren Kontrolle zu entziehen, dreht er den Kopf überstreckt in die andere Richtung, weg von Hanna. Seine Hände verschwinden augenblicklich wieder in den Hosentaschen, der Oberkörper strafft sich, als wollten die Schulterblätter Kontakt zueinander aufnehmen. „Ja, genauso war es“, flüstert er und dreht sein Gesicht wieder Hanna zu. Aufmerksam beobachtet sie, wie seine Augen im Raum hin- und herwandern, einen Ruhepol finden wollen, an dem sie sich festhalten können. Seine Gedanken scheinen zu rasen, Gedanken, die er nicht offenbaren möchte. Hanna Butt nimmt die Beobachtungen in sich auf, beschließt, Stolpes Verhalten im Laufe ihrer Ermittlungen in Erinnerung zu behalten.

      „Und dann?“, wagt sie die nächste und entscheidende Frage.

      „Dann habe ich den Schrei gehört. Bin sofort raus, habe versucht, meinen Sohn zu reanimieren, irgendwann muss meine Frau nach Hause gekommen sein, habe nur gehört, wie sie hinter mir schreiend zusammenbrach. Hören Sie, ich kann nicht mehr. Den Rest wissen Sie. Krankenwagen, Notarzt…Quälen Sie mich nicht weiter.“

      Die Kommissarin verspürt einen Kloß im Hals und wehrt sich gegen das Gefühl, fluchtartig den Raum verlassen zu wollen. Sie weiß, welche Frage sie noch beschäftigt, auf die sie noch keine Antwort bekommen hat, eine Frage, die sie stellen muss, für sie keinen Aufschub haben kann.

      „Herr Stolpe, von Ihrer Frau habe ich vorhin auf eine wichtige Frage keine Antwort erhalten. Sie erlitt den Schwächeanfall. Ich muss Sie das jetzt fragen. Woher hatte Ihr Sohn die schlecht verheilten Brüche und alten Hämatome, die die Ärzte bei ihm festgestellt haben?“ Hanna Butt hält die Luft an, lässt sie langsam wieder entweichen. Sie spürt, wie ihre Handflächen feucht werden, der Stift aus ihrer Hand zu rutschen droht. Erwartungsvoll lässt sie Stolpe nicht aus den Augen, möchte die Wahrheit hören und fürchtet sich doch vor ihr.

      Frank Stolpe starrt sie ungläubig an, unfähig das Unfassbare ihrer Sätze aufzunehmen, ringt nach Worten, findet sie nicht.

      Der Dreiklang der Türklingel hallt durch den Raum, zerreißt die Stille, gibt einer Antwort Aufschub.

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