machen Sie sich nämlich unabhängig von äußeren Bewertungen: zu alt, zu jung, zu reich, zu arm, zu groß, zu klein — in wessen Augen denn? Allein Ihre Sichtweise ist entscheidend! Friedrich scheint seinen Job wirklich genossen zu haben — obwohl ihm seine Umgebung möglicherweise eingeredet hat, er sei dafür zu alt. Viele glückliche Menschen dagegen beschäftigen sich bis ins Greisenalter mit dem, was sie lieben. Ob Friedrich also nicht irgendwie weiterarbeiten sollte?
Sie können immer und überall alles Mögliche verändern
Fünftens: Treffen Sie Entscheidungen! Und zwar möglichst klare und ehrliche Entscheidungen. Übrigens hilft uns hier wieder unser langfristiges Gefühl (siehe Domino-Stein 1.2): Oft wissen wir nämlich genau, was gut für uns wäre, machen uns die Entscheidung aber durch verkopftes Wenn und Aber schwer. Zeit, mehr auf ihren „Bauch“ zu hören! Wetten, dass so manche Auswahl leichter fällt?
Sechstens: Sie haben immer die Wahl! Ob Sie auf die jeweils nächste Situation reagieren „wie immer“ oder wie man es von Ihnen erwartet, steht allein in Ihrer Macht. Sie können auch ganz anders reagieren! Auch wenn Sie das schon eine Weile nicht mehr getan haben: Sie können tatsächlich von einem Tag auf den anderen alles Mögliche in Ihrem Leben verändern — immer und überall! Und sollten Sie der Meinung sein, keine Wahl zu haben, dann können Sie immer noch wählen, sich entweder Wahlmöglichkeiten zu schaffen oder die Situation so zu nehmen, wie sie für Sie am nützlichsten ist. Nur eines sollte Ihnen klar sein: Wenn Sie heute tun, was Sie gestern getan haben, werden Sie morgen das Gleiche erleben wie heute. Wählen Sie also das Richtige!
Das Domino-Prinzip:
Das Leben genießen – schon heute!
Haben Sie sich schon einmal gefragt: „Woran merke ich, dass ich glücklich bin?“ Nun, nehmen Sie sich doch ein paar Minuten Zeit und schreiben Sie auf, welche Bedingungen dazu erfüllt sein müssen. Partnerschaft? Regelmäßiges Einkommen? Kinder gesund? Wochenende? Lebenssinn? Sie werden überrascht sein, wie viel Sie bereits heute glücklich machen kann, wenn Sie es bewusst wahrnehmen! Ihr Erfolg durch diesen Domino-Stein ist ganz einfach und zugleich riesig: Sie nehmen Ihr Glück wahr und wissen es zu schätzen. Dann werden Sie es empfinden! Und indem Sie Ihr Leben in Ihre Hand nehmen und erkennen, dass nur Sie die Entscheidungen für Ihr Leben treffen, sind Sie schon heute in der wundervollen Lage, Ihr Leben genießen zu können. Sie sind im Hier und im Jetzt!
1.4 Den inneren Kompass finden
Petra (22) ist glücklich: Sie lässt jetzt heimlich die Pille weg. Wüsste das Johannes (25), gäbe es Stress. Schließlich hat der Ärmste so eine Bindungsangst. Nur: Mit wem sonst sollte sie eine Familie gründen?
Unterdessen fachsimpelt Johannes mit seinen Freunden über Flirt-Taktiken: Wie reißt man Mädchen auf? Seine Nächste soll jedenfalls nicht so eine Klette sein wie Petra.
Uli (55) versteht die Welt nicht mehr: Trotz Beförderung und Gehaltserhöhung hat sein Top-Mann Paul (35) gekündigt. Er könne so nicht mehr weiterarbeiten, sagt er — und macht sich selbstständig. In heutigen Zeiten!
Auch Gabi (40) wundert sich. Als ehemalige Bundesliga-Basketballerin weiß sie, was eine Mannschaft für den Erfolg braucht. Doch die Damen-Mannschaft, die sie nun trainiert, scheint das nicht zu interessieren. „Uns ist es wichtiger, beim Spielen Spaß zu haben!“ Dabei hätte das Team reale Chancen auf einen Aufstiegsplatz!
Nur Alexandra (18) orientiert sich an ihrer Trainerin. Ein Aufstieg wäre für sie das Größte. Andererseits könnte sie aber auch den Verein wechseln — schließlich hat sie ein gutes Angebot aus der höheren Liga. Aber ihre Freundinnen im Stich lassen?
Achtung, Stolperstein:
Welche inneren Werte haben Sie?
In welche Richtung zeigt ein Kompass? Klar: in Richtung des magnetischen Nordpols. Zwar können wir uns damit auch nach Osten, Westen oder Süden bewegen — aber er zeigt letztlich Norden an. Das hilft, wenn wir beim Navigieren kaum Orientierungspunkte haben, wie etwa auf hoher See oder über den Wolken. Selbst wenn wir sehr viele Orientierungspunkte haben, ist ein Kompass praktisch. Er hilft, Übersicht und Richtung zu behalten.
Auch beim täglichen Kleinklein wäre ein Kompass oft hilfreich. Schließlich verzetteln wir uns hin und wieder und laufen gerne in Sackgassen, an deren Ende wir uns dann wundern: „Wie konnte ich nur in eine solche Situation geraten?“
Die gute Nachricht ist: Wir haben so einen Kompass — unsere inneren Werte! Die schlechte: Wir können manchmal nicht damit umgehen oder nutzen unseren Kompass einfach nicht.
Was sind Werte?
Was aber sind innere Werte? Sie sind die eigentlichen Richtig-Falsch-Koordinaten unserer Psyche! Sie zeigen stabil an, was uns wichtig ist, ähnlich einer Kompassnadel — und zwar individuell, für jeden Menschen persönlich. Denn unsere Werte sind verschieden! Stehen zwei Menschen im selben Dschungel, während ihr jeweiliger Kompass in unterschiedliche Richtungen zeigt, bewegen sie sich auch in unterschiedliche Richtungen. Für Petra etwa zeigt der Kompass in Richtung Familie. Für Johannes hingegen in Richtung Unabhängigkeit und wechselnde Partnerinnen. Die Beziehung hat ein Richtungsproblem! Trotz gleicher Dschungelposition.
Werte, in denen wir uns unterscheiden können, gibt es übrigens eine ganze Menge: Macht, Erfolg, Unabhängigkeit, Wettkampf, Anerkennung, Ordnung, Glück, Sparsamkeit, Genuss, Ehre, Zielorientierung, Gesundheit, Status, Beziehungen, Kraft, Mut, Sicherheit, Gruppenzusammengehörigkeit, Tradition, allgemeine Gültigkeit, Liebe, Freundschaft, Gerechtigkeit, Schönheit, Harmonie, Taktgefühl, Weisheit, Treue, Vertrauenswürdigkeit, Geld, Eigentum, Glaube, Sinn, Altruismus, Neugier, Humor, Idealismus, Verantwortungsbewusstsein, Kreativität, soziale Intelligenz, Vorsicht, Dankbarkeit, Lust am Lernen, Selbstregulation, Spaß, Begeisterung, Spiritualität, Erotik, Hoffnung, Ästhetik, körperliche Aktivität, emotionale Ruhe, Essen, Trinken — und so weiter. Eigentlich kann alles Mögliche zum Wert werden, wenn man es für wichtig genug hält.
Wie kommen Werte zustande? Unterm Strich stellen sie das aktuell gültige Resultat unserer Erfahrungen, Erkenntnisse, Neigungen und Prägungen dar. Sie signalisieren: Die eine Richtung stimmt, die andere ist ein Holzweg. Kurz: Werte zeigen uns an, was wir im Laufe unseres Lebens als so wichtig kennengelernt haben, dass es uns gute Gefühle verschafft, wenn wir damit im Einklang handeln. Und sie erzeugen das Magengrummeln, wenn wir dagegen handeln (emotionale Signale aus Domino-Stein 1.2, Sie erinnern sich?).
Wenn widersprüchliche Werte aufeinandertreffen
Und wenn Werte in unterschiedliche Richtungen weisen, kommt es häufig zu Konflikten. Zum Beispiel zwischen verschiedenen Menschen: So will Uli etwa die Firma voranbringen. Dazu versucht er, auch andere mit den Werten zu motivieren, die ihm selbst wichtig sind: etwa mit Machtgewinn, Geld, Beständigkeit und Sicherheit. Das mag bei manchen Mitarbeitern klappen. Paul allerdings spricht nicht darauf an: Ihn motivieren eher Eigenständigkeit, Selbstverwirklichung und Neugier — also kündigt er und macht sich selbstständig.
Alexandra hingegen hat einen Wertekonflikt im eigenen Kopf: Einerseits teilt sie Gabis Traum vom Aufstieg, andererseits identifiziert sie sich mit ihren Mannschaftskolleginnen. Was ist also wichtiger? Ihre Loyalität oder ihr Ehrgeiz? Eine schwierige Situation: Entscheidet sie sich für das eine, handelt sie gegen das andere. Ein Gefühlsdilemma!
Spielend weiterkommen:
Wertekonflikte erkennen und lösen!
Menschen sind unterschiedlich — und das ist gut so. Immerhin hat uns das im Laufe der Evolution ziemlich genutzt: So bringt etwa Neugier Wissenschaftler hervor, Pragmatik Techniker und Erfolgsorientierung Unternehmer. Am Ende hilft jeder jedem, und alle können sich gemäß ihren Werten frei entfalten (und gemäß ihren Stärken — dazu später mehr bei den Domino-Steinen 3.1 bis 3.6).
Problematisch wird es, wenn die Umwelt die Werte verwirrt oder gar verbietet: etwa durch Erziehung, Regeln, Politik, Medien, Religion oder sonstige Gruppeneinflüsse. Denn wenn man nun seinen Kompass ignoriert und entgegen der persönlichen Überzeugung handelt, folgt schnell ein mieses Gefühl. Und das hält meist so lange an, bis der Konflikt gelöst ist oder sich die eigenen Werte unter dem Zwang verändert haben.