Schlingpflanzen! Das musste man sich mal vorstellen!
Die ständigen Mutproben waren zwar lästig, aber Willi bestand auf die Leistungsbeweise seiner Freunde. Ein wichtiger Auslöser für Mutproben waren natürlich die Mädchen. Schließlich wollte jeder Jungs den Mädchen imponieren. Ohne bestandene Mutproben hatte man nämlich keine Chancen bei den Mädchen. Das stimmte sogar zum großen Teil.
Die meisten Mädchen himmelten Willi wegen seines Mutes und seinem blendenden Aussehen an. Willi war ein echt starker Typ, das musste man ihm lassen. Im Grunde eiferten ihm alle anderen Jungs nach.
Da blieb gar nichts anderes als mitzumachen. Keiner wollte als Außenseiter dastehen. Max schon mal gar nicht.
Willi war an einem dieser Nachmittage wild entschlossen, dass alle die weiterhin zur Bande gehören, wollten wieder einmal eine Art spezieller Prüfung ablegen mussten. Wenn sich einer weigern sollte, musste er sich eben eine andere Clique suchen. Eine Clique für Feiglinge. Dann gehörte er nicht mehr zu seinem auserwählten Club der Starken und den Mutigsten. Ausreden ließ Willi grundsätzlich nicht gelten. Willi träumte damals immer von einem Club, einer Bande, die durch dick und dünn ging. Alle für einen, einer für alle. Nur die besten und mutigsten waren für die Bande geeignet. Furchtlose, stahlharte Jungs, die füreinander einstanden. Das war die Vision, die Willi beseelte.
Natürlich hatten alle seine Freunde schon x-mal ihre Solidarität unter Beweis stellen müssen. Max dachte nur ungern an die ständigen Forderungen von Willi. Aber von diesen anderen, speziellen Prüfungen ein andermal.
Willi sah schon den ganzen Nachmittag auf den See hinaus. Immer wieder schwenkte sein Blick zum Schilfgebiet. Er beteiligte sich nicht einmal am Kartenspiel, das sie stundenlang miteinander spielten. Plötzlich zog er an der Decke, die ihnen als Kartentisch diente. Die Karten in der Mitte purzelten durcheinander.
„Was ist denn los?“, wollte Berti wissen.
„Es wird Zeit, dass wir noch mal ins Wasser gehen. Das Bad macht bald zu. Los, alle gehen mit“ forderte Willi seine Freunde unmissverständlich auf.
Die Mädchen starrten ihn ungläubig an.
„Ihr bleibt natürlich hier und passt auf unsere Sachen auf“, teilte er den Mädchen unmissverständlich mit. Sie glaubten darauf hin die Karten wieder zusammen ohne ein Wort des Widerspruchs. Willi war schließlich der Chef.
Willi nahm einen kleinen Plastikbeutel aus seiner Badetasche. Geschwind stand er auf, steckte den Beutel in die Hose. Dann zog er sich seine Badehose zurecht und stolzierte zum Ufer. Willi hielt sich nicht lange auf mit Abfrischen, sondern stürzte sich sogleich in das Wasser. Er schwamm in Richtung des Schilfgebietes, bis er nicht mehr richtig stehen konnte. Als er sich zum Strand hin umdrehte und das Zögern der anderen bemerkte, begann er zu laut zu rufen und zu winken.
„Na los, beeilt euch“.
Sie waren zu sechst, als sie sich mühsam einen Weg in das düstere Schilfgebiet gebahnt hatten. Ein paar Meter weiter im Dickicht des Schilfes drückten sie die morschen Halme zur Seite um mehr Platz zu haben. Die Gruppe bildete einen kleinen Kreis. Max und Mikke, der eigentlich Mike genannt werden wollte, der schmächtige, aber superschlaue Andi, der dickliche, gemütliche Berti, der ruhige, riesenhafte Paul, und natürlich ihr Anführer, der Tausendsassa Willi.
„Kann einer von euch noch stehen?“, fragte Willi prüfend in die Runde.
Jeder schüttelte den Kopf und führte zur Bestätigung heftige Schwimmbewegungen aus. Sogar Paul konnte nicht stehen. Gespannt warteten die Jungs, was Willi Besonderes mit ihnen vorhatte.
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