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Monika Kunze
Stille(r)s Schicksal
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Inhaltsverzeichnis
Zwei Jahre zuvor: Vorfreude - leicht getrübt
Überraschung im Zimmer Nummer Dreizehn
Geboren, um einander zu suchen …
Willkommensgrüße und Nachrichten
Zusammenbruch nach der Doppelschicht
Goldene Hände oder doch zwei linke Pfoten?
Wiedersehen - freudig und leidvoll
Wenn Sehnsucht den Tumor vergessen lässt …
Ein glücklicher Vater sieht anders aus …
Krebs - der verfluchte Feind …
Friede, Freude, Weihnachtskuchen?
Trost im Keller für Sven - und Anne?
Fast fünf Pfund Glück mehr im Haus
Laura muss man einfach gern haben - aber Sven?
Überraschungsgast und letzte Fotos …
Demnächst erscheinen als E-Book-Neufassungen:
Prolog
Die Luft im Saal 3 des Landgerichts war zum Schneiden. Ungewöhnlich zahlreich drängten sich die Prozessbeobachter in den ersten Zuschauerreihen, dahinter hatten andere Neugierige Platz genommen. Voyeure. Männer und Frauen verschiedenster Alters- und Berufsgruppen waren sogar von weit her (die Nummernschilder der Fahrzeuge vor dem Gerichtsgebäude waren beredtes Zeugnis) angereist, um den letzten Akt des Aufsehen erregenden Dramas hautnah mitzuerleben.
In der hintersten Reihe saß ein Mann um die sechzig mit schütterem grauen Haar und herabhängenden Schultern. Seine Wangen waren eingefallen, seine Lippen fast nur noch ein dünner Strich, sein Kinn jedoch verriet seine Herrschsucht. Das Auffälligste aber waren seine Augen: scheinbar unbeteiligt und eiskalt wirkten sie unter den buschigen Augenbrauen..
Er saß an jedem Prozesstag auf demselben Platz, ganz außen, nahe der Flügeltür, damit er schnell und unauffällig verschwinden konnte, falls ihm übel werden sollte. Kaum eine Minute hatte er den Angeklagten aus den Augen gelassen.
Ein anderer Mann, Anfang dreißig, hatte ebenfalls mit der Übelkeit zu kämpfen. Es würgte ihn schon, wenn er sich den Blick des alten Mannes auch nur vorstellte. Trotzdem musste er auf seinem