Roland Reitmair

Servus in Bhutan


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zum Projektfortschritt passten gut zu Gunthers Ausführungen.

      Ich durfte zum Essen bleiben – erst später, konnte ich diese zu wunderbarer Regelmäßigkeit ausartenden Einladungen richtig schätzen.

      Wenn man aus Ura kommt, aus dem Projekt, ist es gar nicht so leicht, die „Lager-Scheuklappen“ abzulegen.

      Der Büroleiter, seine Frau und die Kinder schufen aber die dafür nötige Atmosphäre.

      Hier konnte man seinen Frust abladen, konnte sehr, sehr gut essen und bei Kaffee und Kuchen wieder zu einem normalen Lebensrhythmus finden.

      Konnte alles, was in der Einsamkeit des „Hinterlandes“, in der bedrückenden Atmosphäre eines abgeschiedenen Projektes belastet, vergessen.

      Die Tage vergingen viel zu schnell. Schon kam der Projektverantwortliche aus Ura zurück.

      Wir hatten jeder noch einen Abend in Thimphu, bevor er wieder nach Hause, und ich endlich nach Ura fahren würde.

      An diesem Abend brachte er mir eine weitere Sichtweise der Dinge näher.

      Ein führ ihn fast nicht erwähnenswertes Detail am Rande war für mich höchst interessant: Jetzt hier in Bhutan eröffnete er mir, dass das Projekt „aufgrund von Unstimmigkeiten“ eventuell schon früher enden könnte, und dass somit mein Einsatz vorerst mit sieben Monaten befristet sei.

      „Insgesamt muss ich aber vierzehn leisten – was ist mit dem Rest meines Staatsdienstes?!“

      „Da wird sich schon was finden, wo Sie das abdienen können… vielleicht in Österreich, oder in einem anderen Projekt, wer weiß. Allerdings liegt das nicht in unserer Zuständigkeit“, meinte der für mich in dem Moment einfach nur zynische und überhebliche Mensch.

      Nach meiner Reaktion versprach er mir wenigstens, mich so rasch wie nur möglich über die Entscheidungen zu informieren.

      Dann widmete er sich wieder seiner Lieblingsbeschäftigung reden und erzählte vom Land und den Leuten, das er nun doch bei seinen Besuchen schon relativ gut kennengelernt habe.

      Er erklärte, wie so ein Projekt zu laufen hätte, was noch nicht so gut lief und wie man der fremden Kultur zu begegnen hätte.

      Vielfach wiederholte er nur, was Gunther und der Büroleiter erzählt hatten. Irgendwie langte es langsam, genug der Verhaltensregeln und Tipps.

      Den Ausführungen folgte ich daher nicht mehr mit letzter Konsequenz, sondern stellte mich innerlich schon auf die Autoreise nach Ura ein.

      Ich würde – laut Gunther – die „gemütliche, doch urbane Beschaulichkeit“ verlassen, um in eine andere Welt zu fahren. Man würde in einer „ursprünglichen“ Gemeinschaft ankommen, vergleichbar der „fassadenhaften Idylle einer alten Westernstadt“…

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