zu sehen.
Die Landung war für meine Begriffe etwas zu forsch und hart - die Spanier und auch Germania haben das bei allen Flügen in 2012 und 2013 dann besser hin bekommen. Oder lag das ganz einfach am ersten Flug (für heute)?
Endlich wieder die Beine lang machen, sich strecken und raus aus dem „Heringsdösche“. Kurz die Toilette auf dem Flughafen benutzt und dann zum Gepäckband: Da kamen auch schon unser Koffer und die Reisetasche. Beide geschnappt und raus aus der Halle. Dort warteten AIDA-Mitarbeiterinnen, die uns den Weg zu den richtigen Bussen wiesen.
Ein „Ola“ zum freundlichen Busfahrer, der unser Gepäck verstaute und dann saßen wir schon wieder. Nach circa 10 Minuten informierte uns eine Mitarbeiterin, dass die Fahrt etwa 25 Minuten dauern würde, und sammelte die Beförderungstickets ein. Der Torero auf dem Fahrersitz ging das Ganze flott, aber sicher an und lieferte uns wohlbehalten ab. Um die Koffer brauchten wir uns nicht zu kümmern, wir wurden zum Check-In in ein Gebäude geschickt. Dort waren wir nach etwa 20 Minuten an der Reihe und konnten dann zum Schiff hinüber gehen.
Erst einmal die Hände desinfizieren (liebe AIDA-Mitarbeiter: Wer offene Hände hat, kann den enthaltenen Alkohol Tropfen für Tropfen sehr genau spüren. Gibt es denn nichts Alkoholfreies zur Desinfektion?) und dann das Standardfoto vor dem Schiff hinter dem „Schwimmring“. Dieser verbarg wenigstens die unseren. Entweder war die Fotografin zu schnell oder wir zu langsam - wie wir später sehen sollten, wurde es kein „schönes“ Foto.
In der Schleuse Taschenkontrolle und dann konnten wir uns ein ruhiges Plätzchen suchen. Allzu viel Zeit hatten wir nicht, 12:00 öffnete das Marktrestaurant seine Pforten. Hier saßen jetzt Neuankömmlinge und auf die Abreise Wartende mit ihrem Handgepäck zusammen. Wir stutzten nur etwas, als wir die nackten, farbig lackierten Tische sahen - keine Tischdecke. Aber daran gewöhnt man sich. Einer der Abreisenden meinte zu seiner Frau: „Na, dann wollen wir uns ein letztes des guten AIDA-Bieres genehmigen!“ Seine Ironie verstand ich erst, als ich zum Abendessen das Berliner Bier selbst probierte.
Ab 16 Uhr sollten laut Katalog die Kabinen zur Verfügung stehen; wir konnten schon gegen 14 Uhr unsere beziehen und gegen 15 Uhr wurden auch der Koffer und die Reisetasche unbeschädigt auf die Innenkabine gebracht. Die Klimaanlage war leise und zugfrei, konnte aber nicht komplett ausgeschaltet werden. Dagegen etwas gewöhnungsbedürftig waren die ständige „Schummerbeleuchtung“ sowie die laut „brüllende“ Vakuum-Toilette - wenn man die mal nachts betätigt, stehen die Kabinennachbarn im Bett.
Was wir vermissten, waren die Tickets für unsere schon online im Voraus gebuchten Ausflüge, aber die werden sicherlich noch kommen.
Sachen einräumen, duschen und umziehen. Dann gingen wir mit Fernglas und Fotoapparat auf Deck 11, um uns umzusehen und ein paar Fotos zu schießen.
(Fischerei-)Hafen von Las Palmas.
18:00 dann Abendessen und die Tische hatten alle eine Tischdecke. Das Licht war etwas gedämpft und einige der Passagiere drängelten sich etwas ungedämpft vor den Buffets. Es war aber ausreichend da und wurde auch wieder nachgefüllt - das Drängeln war also überhaupt nicht angebracht. Sehr viel Auswahl, alles sehr schön fürs Auge hergerichtet und viele Kennzeichnungen: vegetarisch, laktosefrei usw. Sehr gut.
Nun kam auch die Probe des „guten AIDA-Bieres“: „dürre Plürre“ oder alkoholfrei? Oder eben aus bayerischer Sicht „Preissnbier“ und so etwas kann ja nicht schmecken! Quatsch. Ich bin wahrhaftig kein Bierfan und kann die jährlich ausgetrunkenen Bierflaschen an den Fingern beider Hände abzählen. Aber dass es auch außerhalb Bayerns etliche Biersorten gibt, die besser schmecken als dieses, musste sogar ich feststellen. Allerdings war für uns das Abendbrot-Bier nun das am wenigsten Wichtige an dieser Reise: Wir wollten etwas sehen und erleben!
Nach dem Essen gingen wir auf Deck 6 (der Jogging-Runde) ein paar Runden um das Schiff.
21 Uhr begann dann die obligatorische Seenot-Rettungsübung. Diese wurde durch mehrere lautstarke Ansagen eingeleitet. Wir zogen eine Jacke an, da unser Stellplatz im Notfall auf der Backbordseite außen sein sollte. Dann legten wir die Schwimmwesten an und begaben uns in den Trubel vor der Rezeption. Dort ließen wir uns als teilnehmend registrieren und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Offensichtlich hatten einige der Passagiere keine Lust, an der Übung teilzunehmen. Die Durchsagen mit den konkreten Kabinennummern wurden eindringlicher und die Dame, die das Ganze leiten sollte, wohl etwas überfordert: Sie fing an, herumzuschreien. Vielleicht half das, denn etwa 20 Minuten nach dem geplanten Beginn wurde es dann ruhig: der „Almabtrieb“ der Passagiere, mangels Blumen mit Schwimmwesten „geschmückt“, war endlich erfolgreich. Nun durften wir uns (mit den angezogenen Jacken im warmen Raum vor der Rezeption) ein Band mit einer Männerstimme anhören, die auf Englisch und Deutsch erklärte, wie wir uns im Notfall zu verhalten hätten. Das war es dann.
Irgendwie war ich enttäuscht: Wie soll ein Nicht-Seefahrer im Notfall wissen, wie er ins Rettungsboot oder -floss kommt? Da hätte ich mir eigentlich eine Praxisübung vorgestellt. Aber um es vorwegzunehmen: Wir haben keinen Notfall gehabt. Glücklicherweise.
Kurz vor 22 Uhr klopfte es an unserer Kabinentür und ein uns bis dahin unbekannter Mitreisender brachte unsere Ausflugstickets, die bei ihm auf der Kabine „gelandet“ waren. Nachträglich nochmals vielen Dank für die Ehrlichkeit.
22 Uhr startete die „Auslauf“-Party - ich glaube nicht, dass diese Bezeichnung auf die vielen Senioren an Bord abzielte. Es gab ein Glas Sekt, eine Lasershow, eine überlaute Männerstimme des Club-Direktors Steffen Haller, die alle Passagiere und noch mehr die Vielfahrer begrüßte (verständlich - die bringen ja auch mehr Einnahmen), und noch lautere Musik. Bei dieser Lautstärke konnten alle Hörgeschädigten ihr Hörgerät ausschalten und bekamen trotzdem alles mit; wer bis dato noch nichts an den Ohren hatte, war jetzt an der Reihe. Herr Haller machte seinem Namen alle Ehre und bekam von uns sofort zwei Spitznamen: Beschaller-Haller und Hörsturz-Steffen.
Als wir dann 23 Uhr bei etwa 20 Grad Lufttemperatur (in Deutschland hatte es wirklich geschneit!) mit dem 2. Aida-Song (nicht „Orinoco Flow“ von Enya, sondern der danach) ablegten, war es für uns beide doch ein gemischtes Gefühl: Da steht man auf ca. 193 x 27 Metern Stahl, der an sich nicht schwimmen kann und bei Wasserkontakt schnell rostet. Und soll damit über den ganzen Atlantik. Hoffentlich geht das gut.
Daneben ging uns dieser Aida-Song unter die Haut. Als ich ihn mir nach der Reise im Dezember zu Hause mal komplett in Ruhe angehört hatte, kam ich zu der Überzeugung, dass dieser Song nicht nur von einem begabten Komponisten, sondern auch von einem genialen Psychologen und Marketingstrategen geschrieben wurde. Er prägt sich ein, erzeugt Sehnsucht und man möchte ihn immer wieder hören - nichts einfacher als das, einfach wieder mit AIDA fahren. Wie hatte eine Dame im Internet sinngemäß über die AIDA-Konkurrenz MSC geschrieben: Die haben beim Auslaufen nicht so eine schöne Musik wie AIDA.
Selber schuld, was fährt sie auch mit MSC?
Die Reise beginnt ...
Nach dem Passieren der Mole gingen wir in unsere Kabine und ließen uns vom leichten Seegang sanft in den Schlaf wiegen.
27.-28.10.12: 2 Seetage zum Eingewöhnen
Am Vorabend hatten wir noch die Uhren an die Kanarenzeit angepasst, so klingelte der Wecker zeitzonengerecht 7 Uhr. Duschen, Zähne putzen, anziehen und dann mal einen Blick nach draußen werfen (den Trick mit der Cara-Webcam und dem Fernseher hatte uns bis dahin noch keiner verraten): Sonne und ein ganz ruhiges Meer. Und nur Meer, kein Land mehr zu sehen. Wir gingen dann frühstücken und waren um diese Uhrzeit zwar nicht allein, aber die wenigen Leutchen verliefen sich im Restaurant. Wiener, Eier in allen möglichen Varianten, Wurst, Marmelade, Käse, Teilchen, trockener