Heidi Oehlmann

Glück auf Spanisch


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62. Miguel

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       94. Klara

       Impressum neobooks

      1. Klara

       »Wieso kommst du nicht eine Weile nach Spanien?«

      Ich starre auf den Bildschirm und lese die Frage immer wieder. Meine Hände liegen auf der Tastatur. Sie warten darauf, eine Antwort einzugeben. Doch mein Kopf weiß nicht, was er ihnen befehlen soll.

      »Hallo? Klara? Bist du noch da?«, tauchen die Worte auf dem Bildschirm auf.

      »Ja«, tippe ich ohne weitere Erklärungen.

       »Was hältst du von dem Vorschlag?«

       »Das kann ich mir nicht leisten.«

       »Ein Freund von mir hat ein Hotel. Da könntest du vielleicht ein paar Stunden am Tag arbeiten und im Gegenzug dort wohnen. Dann kannst du dein Spanisch aufbessern. Na, wie wäre es? Ich frage ihn nachher gleich.«

      Pedros Vorschlag klingt verlockend. Dennoch zögere ich.

       »Klara? Bist du noch da?«

       »Ja.«

       »Also, was ist? Kommst du?«

      Mein Gehirn arbeitet noch an der Frage. Um Zeit zu gewinnen, gleiten meine Finger über die Tastatur und beginnen zu schreiben.

       »Ich denke darüber nach und melde mich später wieder.«

      Bevor eine Antwort kommt, klappe ich mein Notebook zu und gehe in die Küche.

      Vor dem Kühlschrank bleibe ich gedankenverloren stehen und denke über Pedros Vorschlag nach. Ich bin drauf und dran zuzustimmen, bis mir einfällt, dass ich nicht einfach weg kann. So eine Reise sollte geplant werden, irgendjemand muss sich um das Haus, meine Blumen und um die Post kümmern. Es muss jemand sein, dem ich zu hundert Prozent vertrauen kann. Im Geiste gehe ich alle meine Bekanntschaften durch. Normalerweise hätte ich Simone gefragt. Doch sie ist vor einem halben Jahr wegen der Arbeit in die Schweiz gezogen. Zwischen uns liegen nun achthundert Kilometer. Es ist zu weit, um nach dem Rechten zu schauen.

      Mir fällt niemand ein, den ich bitten könnte, sich während meiner Abwesenheit um alles zu kümmern.

      Verzweifelt lasse ich mich auf einen der beiden Küchenstühle fallen. »Das war es dann wohl«, flüstere ich.

      Das wäre auch zu schön gewesen. Um so länger ich über Pedros Vorschlag nachdenke, desto mehr gefällt er mir.

       Wo kann man eine Sprache besser lernen, als in einem Land, in dem sie gesprochen wird?

      Vor drei Jahren habe ich angefangen, Spanisch zu lernen. Ich kam gut voran. Irgendwann war mir die Theorie zu grau und ich meldete mich auf der Plattform »Sprich mit mir« an, erstellte ein Profil und hoffte, mit Spaniern in Kontakt zu kommen. Zur Sicherheit gab ich auch an, Englisch zu können. Anfangs zog ich jede Menge zwielichtige Typen an. Es ging so weit, dass ich mein Account schon löschen wollte, aber dann meldete sich Pedro. Er ist spanischer Anwalt und versucht über das Portal, sein Deutsch zu verbessern. Mit ihm tausche ich seit einem Dreivierteljahr täglich Nachrichten aus. Damit wir beide etwas lernen, schreiben wir abwechselnd in Deutsch und in Spanisch. Unsere Gespräche bedeuten mir viel. Pedro hat es geschafft, mir neue Hoffnung zu geben. Als mein Mann vor fünf Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückte, versank ich in ein tiefes Loch. Simone gab sich Mühe, mich dort rauszuholen. Irgendwann schaffte sie es. Ich entdeckte langsam die Freude am Leben wieder und begann jede Menge Sachen zu unternehmen, Neues auszuprobieren. Darunter war auch das Erlernen einer Sprache.

      Als sie mir verkündete in die Schweiz zu gehen, drohte ich erneut den Halt zu verlieren. Zum Glück war Pedro da. Durch den Austausch der Nachrichten fing er mich auf.

      Mit