Alisha Mc Shaw

Unter Vertrag - Forbidden Love


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bezahlen!

      »Na, da fehlen Ihnen die Worte, was? Aber ich sage Ihnen eines, Sie werden mir die Reparatur auf den letzten Cent bezahlen!«

      »Ich ... habe ... kein ... Geld!«, stammelte ich, und schlagartig stiegen mir Tränen in die Augen.

      Der Mund meines Gegenübers klappte auf und dann wieder zu. Dann griff er schnappatmend nach seinem Smartphone. »Ich werde jetzt die Polizei rufen!«

      Reflexartig streckte ich die Hand aus und drückte seinen Arm mit dem Handy darin nach unten. »Bitte nicht!«, flehte ich. »Hören Sie, Mr. ...«

      »Handerson«, knurrte mein Gegenüber mich an. »Mitchell Handerson!«

      Ich atmete einmal tief ein und aus, und betrachtete meine Hand, die noch immer auf seinem Arm lag. »Okay. Hören Sie, Mr. Handerson, ich ... ich habe zwar aktuell nicht die geringste Ahnung, wie, aber ... ich werde Ihnen den Schaden an Ihrem Auto bezahlen!«

      Handerson zog die Augenbrauen in die Höhe und trat einen Schritt nach hinten. Er musterte mich von oben bis unten, als würde er mich gerade zum ersten Mal sehen, aber zumindest steckte er sein Smartphone zurück in die Tasche.

      Ich schaute ebenfalls an mir herab und unterdrückte ein erleichtertes Seufzen. Da mein Job auch darin bestand, am Empfang der Universität zu sitzen, musste ich stets adrett gekleidet sein. Vom letzten Rest an Geld, der auf meinem Konto noch zu finden war, hatte ich mir daher zwei Business-Kleider gekauft, die meinen Körper umschmeichelten und mich seriös aussehen ließen.

      »Gut«, beendete Mitchell Handerson seine Musterung mit einem knappen Nicken. »Ich glaube, mir ist da eine Idee gekommen, Ms. McArthur!« Er nestelte ein kleines Etui aus seiner Jackentasche und drückte mir etwas in die Hand. »Ich erwarte Sie heute Abend 19 Uhr zum Abendessen in meinem Apartment. Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen!«

      Meine Augen weiteten sich ungläubig und das Entsetzen musste eindeutig darin zu lesen sein, denn Mr. Handerson stutzte. Dann schien er zu begreifen und begann, dröhnend zu lachen. »Keine Sorge! Das habe ich nicht gemeint ...«

      Erleichterung durchflutete mich, doch ich blieb vorsichtig und starrte ihn zweifelnd an. »Was haben Sie denn gemeint?«

      Er schüttelte den Kopf. »Über die genauen Einzelheiten muss ich noch nachdenken. Aber ich versichere Ihnen, dass meine Absichten absolut professionell sind. Wenn es Ihnen jedoch lieber ist«, seine Hand schlüpfte in die Hosentasche zurück, »dass wir doch die Polizei rufen ...?«

      »Nein«, seufzte ich leise und ergab mich in mein Schicksal. »Ich werde da sein.«

      Voller Wucht wurde ich zu Boden gerissen und mir entwich schlagartig die Luft aus den Lungen. Mit dem Helm schlug ich auf dem Gras auf und blieb für einen Moment verwirrt liegen. Mein ganzer Brustkorb schmerzte und ich rang gierig nach Sauerstoff.

      »Was ist denn mit dir los? Steckst du gedanklich noch in der Schnecke von letzter Nacht?«

      Ach scheiße! Das war Jakes Art, mich zu ärgern. Scheinbar hatte er es sich auf die Fahne geschrieben, mir nach jedem letzten Spielzug im Training zu zeigen, dass er der Stärkere war. Das Mundstück hing an seinem Helm herab und baumelte von der einen auf die andere Seite, während er den Blick auf seine weiße Kauleiste freigab. Als ich Jake anblickte, der mich gerade mit sich gerissen hatte, schüttelte ich kurz den Kopf. »Was?«

      »Sie muss dich ganz schön ausgesaugt haben!« Jake erhob sich und bot mir die Hand an.

      Ich ergriff diese und ließ mir von ihm aufhelfen. Dass gerade er mich umgeworfen hatte, war nicht verwunderlich. Das war seine Art, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und würde nicht das letzte Mal sein, dass er mich mit sich riss. »Erzähl!«, forderte er und grinste.

      »Du meinst Samantha?«, fragte ich nach und setzte ein spitzbübisches Lächeln auf. Eine Mimik, die ich mir antrainiert hatte.

      »Wenn der heiße Feger so heißt, dann ja. Du weißt doch, dass ich Blondinen bevorzuge. Und sie war … uuuiiiii!« Er lachte und ich wusste sofort, welche Art Kopfkino sich gerade in seiner Vorstellung abspielte. Mit viel Überwindung konnte ich mir einen angewiderten Gesichtsausdruck verkneifen.

      Samantha war alles andere als mein Geschmack, denn Mitchell hatte sie ausgesucht und mir für die Party aufs Auge gedrückt. Ihr total dummes Lachen klingelte mir noch jetzt in den Ohren. Aber zu allem Übel war sie auch noch über alle Maße verblödet gewesen. Nicht einmal eine normale Unterhaltung war möglich. Sobald ich ein Thema anschnitt und sie darauf einging, herrschte in ihren Augen nach kurzer Zeit Leere. Sicherlich war ihr Hirn wie eine Wundertüte. Es steckte voller unerwarteter Überraschungen.

      Nicht mal zum Vögeln wäre sie gut genug gewesen.

      Bei dem Gedanken schüttelte es mich. Wenn ich nur daran dachte … sie und ich … ein würgendes Geräusch kroch mir die Kehle hinauf. Niemals!

      »Shane, komm schon!« Es war Timothy, unser Trainer, der mich zu sich winkte.

      Rasch eilte ich in seine Richtung und hoffte, mich jetzt besser auf das Training konzentrieren zu können, bevor mein Körper übersät mit blauen Flecken war.

      Timothy ließ mir eine Eiswanne ein. Als Starquarterback bekam ich oftmals eine andere Behandlung als die Jungs, was man mir gerne unter die Nase rieb. Aber wenn ich dem Getuschel Glauben schenken sollte, war ich die fehlende Essenz gewesen, um den Sacramento Panthers endlich wieder zu Siegen zu verhelfen. Timothy hatte mich für viel Geld eingekauft und zu seinem ganz persönlichen Dschinn gemacht.

      Nach Entspannung suchend, ließ ich mich in die Kälte gleiten, doch anstatt zu relaxen, drehten sich meine Gedanken um Samantha. Ich würde Mitchell erneut darauf hinweisen, dass ich mir meine Begleitung selbst aussuchen wollte und er sich seine dümmliche Wahl das nächste Mal getrost sonst wohin schieben konnte. Er wusste ganz genau, dass ich mit verblödeten Weibern nichts anfangen konnte und doch wählte er jedes Mal genau den gleichen Typ Frau. Sie eigneten sich lediglich für die Fotos auf dem roten Teppich oder für die Titelseite der Klatschpresse. Mehr aber auch nicht.

      Genießerisch schloss ich die Augen und versuchte, meinen Ärger über Mitchell zu verdrängen, doch er pochte im Hintergrund unaufhörlich weiter. Wie ein dumpfer regelmäßiger Rhythmus, der mich daran erinnerte, dass es nicht gut war, mit Geheimnissen zu leben, wenn man in der Öffentlichkeit stand.

      »Hey Starquarterback! Raus aus der Wanne! Wir wollen doch nicht, dass du dir einen Männerschnupfen einfängst und zu Hause auf deiner Couch elendig dahinvegetierst!« Es war einer der Jungs, der im Türrahmen erschien und mich entsetzt feststellen ließ, dass die Eiswürfel fast komplett geschmolzen waren. Scheinbar war ich eingenickt, ohne es bemerkt zu haben.

      Eilig stieg ich aus der Wanne und zitterte am ganzen Körper. Aber eine heiße Dusche würde helfen und Abhilfe schaffen.

      Gerade, als ich mich einseifte, stockte der heiße Strahl kurz und wurde schlagartig eiskalt.

      Ich presste die Zähne fest aufeinander und unterdrückte ein Keuchen. Kurz darauf vernahm ich das laute Gelächter meiner Teamkollegen. »Wirklich witzig, Jungs!«, rief ich in ihre Richtung und heizte damit das ausgiebige Lachen nur noch mehr an.

      So gut es ging und ohne mit den Zähnen zu klappern, wusch ich das Duschgel ab und stellte den Wasserhahn aus. Ich trocknete meine Haut und ging dann in die Umkleide. Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet und in jedem von ihnen sah ich den Hohn, dass man mich wieder einmal auf die Schippe genommen hatte. Weil ich erst 24 und damit das Küken im Team war, waren alle der Meinung, mich regelmäßig aufziehen zu müssen. Und da war kaltes Wasser das Geringste ihrer Vergehen.

      Ich verkniff mir ein genervtes Schnauben und ging zu meinem Platz, um mich anzuziehen und hoffte dabei, die Kälte aus meinen Knochen vertreiben zu können. Als mein Mobiltelefon piepste,