Josef Hahn

Zeit der Drachen


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bei einem kurzen Feuergefecht mit der Polizei erschossen.

      Beim VEVAK wartete man umsonst auf den Tod der israelischen Parlamentarier. „Der Plan ist misslungen“, gestand Salawi ein. „Rechnen wir nicht damit, dass wir die beiden Märtyrer jemals lebend wiedersehen.“ Salawi wirkte betrübt.

      „Und was jetzt“, fragte der iranische Präsident.

      „Unsere Schiffe patrouillieren vor Hormus. Zwei russische Zerstörer und ein russisches U-Boot sind am Weg dorthin. Warten wir mal ab, wie die Amerikaner und ihre Freunde reagieren. Vielleicht kommt es doch zum erhofften direkten Konflikt. Dann können wir in Israel zuschlagen. Einstweilen werden wir die Beschießung am Golan intensivieren“, regte der iranische Generalstabschef an.

      „Dann sei es so“, entschied der Präsident.

      ●●●

      Washington

      Donald McGovern, 48ster Präsident der Vereinigten Staaten hatte seine engsten Berater zu einer geheimen Krisensitzung gebeten. „Ich hatte soeben mit Präsident Stupankov ein längeres Gespräch. Die Russen würden die Unterstützung der Iraner auf der Straße von Hormus aufgeben, wenn wir uns im Gegenzug dazu bereit erklärten, die Unterstützung für die Israelis auf ein Mindestmaß zu reduzieren.“

      „Die müssen total wahnsinnig geworden sein“, konstatierte John Kenna, der Generalstabschef der US-Streitkräfte. „Das dürfen sie nicht hinnehmen, Mister President. Unsere Flotte ist groß und stark genug, den Russen Parole zu bieten.“

      McGovern nickte dazu. In Wirklichkeit konnte er es sich gar nicht leisten, den Israelis in den Rücken zu fallen. Dazu waren die Wahlkampfspenden der jüdischen Organisationen für seine eventuelle Wiederwahl viel zu wichtig. Natürlich konnte er das nicht eingestehen, auch wenn es seine Berater und einige andere wussten. „Es widerspräche all unseren Prinzipien und allem, woran unsere Nation glaubt, wenn wir gerade jetzt 9 Millionen Israelis gegenüber hunderten Millionen feindlich gesinnter Muslime im Stich ließen.“

      „Das bedeutet möglichweise eine direkte Auseinandersetzung mit den Russen“, wandte der Verteidigungsminister ein. „Wollen sie das auf ihre Kappe nehmen, Mister President?“

      „Was heißt da auf meine Kappe nehmen?“, brauste McGovern auf. „Das sind – wenn es überhaupt dazu käme – die Werte, für die wir seit Washingtons Zeiten in der Welt geachtet sind. Diese darf ich einfach nicht ignorieren!“

      Der Verteidigungsminister schluckte. Was ist er doch für ein Arschloch, dachte er bei sich. Schmeißt mit Phrasen herum, die uns weltweit ohnehin niemand mehr glaubt. Damit kann er die primitiven Farmer in Arkansas oder sonst wo beeindrucken, uns doch nicht. „Ja Mister President. Sie haben völlig recht!“.

      „Na also! Freut mich zu hören“ Rex, was ist ihre Meinung?“ wandte er sich an den Außenminister.

      „Nun ja. Mein russischer Kollege ist nicht gerade ein einfacher Gesprächspartner. Stur wie ein Esel und kein Amerikafreund. Vom iranischen Minister rede ich gar nicht. Aber letztendlich stimme ich dem Generalstabschef zu. Ein siegreicher Krieg würde unseren Einfluss und unsere Position am Planeten wesentlich vergrößern und auch längerfristig absichern. Gerade in Hinblick auf die wahrscheinlich kommende Auseinandersetzung mit den Chinesen.“

      Kenna mischte sich ein. „Unsere strategischen Planungen gingen schon immer von der gleichzeitigen Bewältigung zweier großer Auseinandersetzungen und eines begrenzten Konfliktes aus. Das haben wir im Weltkrieg bewiesen und das können wir jederzeit wieder unter Beweis stellen!“

      „Gut, meine Herren. Damit scheint unser Weg klar zu sein. Wir werden die Blockade vor Hormus nicht hinnehmen und uns nötigenfalls mit Gewalt durchsetzen. Bitte“, wandte er sich an Kenna und den Verteidigungsminister, „treffen sie die nötigen Vorbereitungen. Möge Gott auf unserer Seite sein! Dafür sollten wir Alle beten.“

      Die Zeichen standen weltweit auf Sturm!

      Inzwischen hatten die Iraner eine große Anzahl Truppen nach Syrien in Marsch gesetzt nebst einer gewaltigen Ansammlung von klein- und großkalibrigen Geschützen und Kampfpanzern. Man wollte erst das erfolgreiche Gelingen des Anschlages auf die Knesset abwarten und ein ohnmächtiges Israel dann direkt und gemeinsam mit den Syrern angreifen. Einstweilen verstärkte die iranische Artillerie ihr Feuer auf die in Grenznähe liegenden jüdischen Dörfer.

      In Israel registrierte man das mit großer Besorgnis und organisierte bereits rigorose Gegenmaßnahmen.

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