Thomas Riedel

Abrechnung in London


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schrie sie hysterisch.

      »Wo ist das Collier? Zeigen Sie es mir bitte!«, ließ der Chief Inspector nicht locker.

      Amanda Dorsey war von ihrem Platz aufgesprungen und schickte sich an fluchtartig aus dem Zimmer zu eilen. Sofort stellte sich ihr Bradley, der näher zu ihr saß, in den Weg.

      »Wenn Sie nicht reden, werde ich Sie mit zum Yard nehmen! Sie verschweigen etwas Wichtiges!«, erklärte ihr Primes.

      »Ich werde mich über Sie beschweren, Chief Inspector! Das Collier ist mein Eigentum. Olivia hat es gestohlen, und ich habe mir nur genommen, was ohnehin mir gehört, als sie tot dalag!«, schrie sie außer sich.

      »Und bei ihrem zweiten Aufsuchen des Zimmers suchten sie nach dem Etui, nicht wahr?«, fragte Bradley nun.

      »Sie haben recht«, gestand sie, und fuhr plötzlich überraschend ruhig fort: »Ich habe keine Ahnung, warum Olivia ums Leben gekommen ist, aber Sie müssen verstehen, dass ich auf keinen Fall durch den Fund des Schmuckstücks oder der Kassette in die Angelegenheit verwickelt werden wollte … Nun ja, … jetzt ist es eh gleich, auch wenn Sie es nicht verstehen.«

      »Es geht nicht darum, ob ich es verstehe, Mrs. Dorsey. Und verhindern konnten Sie es letztlich auch nicht!«, stellte Primes fest. »Stammt das Collier von Roger Kensington?«

      »Ja. Es handelt sich um eine kleine Aufmerksamkeit eines Bekannten.«

      »Ein wertvolles Collier, eine kleine Aufmerksamkeit?«, lächelte Bradley. »Warum haben Sie diese kleine Aufmerksamkeit nicht ihrem Mann gezeigt?«

      »Andrew, mein Mann … Er mag Kensington nicht!«

      »Hat er Ihnen gesagt: Warum?«, fragte Primes.

      »Nein, hat er nicht .... Lassen wir doch dieses Thema, wenn ich bitten dürfte.«

      »Kennen Sie Stirling, haben Sie ihn einmal gesehen?«

      »Ja, gewiss doch! Mr. Stirling war unser Chauffeur und der Verlobte von Olivia. Mein Mann hat ihn entlassen, und ich habe ihn schon seit Wochen nicht mehr gesehen«, erwiderte sie mit müder Stimme. Sie schien erschöpft zu sein.

      »Kann ich das Collier mit den schwarzen Perlen einmal ansehen?«, erkundigte sich Primes.

      »Woher wissen Sie, wie das Collier aussieht?«, fragte sie erstaunt. Doch da fiel ihr Blick auf Bradley, dem sie das Schmuckstück beschrieben hatte, und sie kannte die Antwort: »Ich habe die Halskette nicht hier!« erklärte sie.

      Primes und Bradley wussten, dass sie log, ließen es aber für den Augenblick dabei bewenden.

      »Hat Ihnen Mr. Kensington den Schmuck selbst überreicht, Mrs. Dorsey?«, wollte der Chief Inspector noch wissen.

      »Nein! Er hat es durch einen Kurier schicken lassen!«

      »Es ist ein sehr kostbares Geschenk, Mrs. Dorsey. Ich persönlich wurde dergleichen niemals durch einen Kurier überreichen«, bemerkte Bradley mit einem vielsagenden Lächeln.

      Sie verstand sehr genau, was er damit andeuten wollte. Wie eine giftige Natter fuhr sie herum und funkelte ihn böse an.

      »Sie sind der unverschämteste Kerl, den ich je zu Gesicht bekommen habe, und ich bereue, Sie bemüht zu haben!« zischte sie. Dabei wandte sie sich um und ging auf die Tür zu, ohne von den beiden aufgehalten zu werden, um in einen anderen Flügel des Hauses zu flüchten.

      *

      Kaum hatte die Dame des Hauses das Zimmer verlassen, sahen sie sich an und grinsten.

      »Du hast ein wirklich ausgesprochenes Talent dafür, deine Auftraggeber zu verärgern und dich selbst um deine Arbeit zu bringen … Die Dorseys werden ihre ganze Macht einsetzen, dir Schwierigkeiten zu machen!«, stellte Primes schmunzelnd fest, während sich Bradley eine Zigarette anzündete und seinem Freund auch eine anbot.

      »Ich werde jetzt noch ein wenig schlafen gehen, kommst du mit?«, fragte er, angelte sich seinen ›Homburger‹ und schritt zur Tür. »Ich komme morgen früh zu dir ins Büro ... Also bis später, mein Bester!«

      »Ja, mach das, Colin!«, rief Primes ihm noch hinterher und gab den zwei Beamten, die im Flur gewartet hatten, die Anweisung das Zimmer zu versiegeln – auch sollten sie im Anschluss das Haus und dessen Umgebung überwachen. Wenig später sah er Bradleys Sportwagen, einen blauen ›Cunningham Type V3‹, den er sich vor zwei Jahren aus New York hatte kommen lassen, in die Nacht davonbrausen. Auch die ›Ford Modell Ts‹ des Yards fuhren wenig später ab, und kurz darauf lag das Haus der Dorseys wie ausgestorben da.

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