Alfred Bekker

Die Androiden-Chronik


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      Borosch nickte befriedigt.

      Borosch brachte noch einige Elektroden an Atakuras Körper an und deutete dann auf einen Schirm.

      „Auf diesem Schirm wird geschrieben stehen, was Atakura denkt und weiß“, erklärte der Doktor. Er gab MacCallum einen Wink, auf den er die ganze Anlage in Gang brachte.

      Aus irgendeinem Grund schien das Gerät nicht richtig zu funktionieren, denn der Fluss der Wörter auf dem Schirm brach immer wieder ab. Zuerst kamen viele unwichtige Informationen, aber dann wurde es interessant. Es war von einem Überfall die Rede. Gerade als gesagt werden sollte, worauf der Überfall verübt werden sollte, brach die Flut der Informationen erneut ab.

      „Was ist passiert?“, fragte Pontac missmutig.

      „Ich kann es nicht erklären“, rief Lawrence MacCallum zurück.

      „Es scheint sich eine innere Barriere in Atakura aufzubauen. Diese paranormale Mauer wird immer stärker.“

      Endlich erschienen wieder Wörter und Sätze auf dem Schirm. Zuerst stockend, dann aber zunehmend flüssig.

      Auf dem Schirm erschienen nun detaillierte Angaben über Katura-Point, den Stützpunkt auf Katura III.

      Dann riss der Informationsfluss endgültig ab.

      MacCallum erklärte es mit dem Stärkerwerden dieser sogenannten paranormalen Barriere, die Atakura aufbauen konnte.

      Pontac ging ein Licht auf. Er sprang zum Wandfunkgerät.

      „Hier Pontac an Zentrale“, rief er.

      „Hier Reiniger. Was gibt es, Cloen?“

      „Ist Oberstleutnant Finlays Flotte schon auf dem Weg nach Katura?“

      „Ja.“

      „Das ist gut, Bount. Lassen Sie sofort nach Katura aufbrechen. Alarmieren Sie den Planeten-Gouverneur von Katura II. Er soll auf alle Merkwürdigkeiten in diesem Sektor achten und ständige Verbindung mit Katura-Point halten. Es besteht Grund zu der Annahme, dass ein Angriff auf Katura-Point stattfinden wird.“

      III.

      „Von der NAGOYA ist gerade eine Meldung eingetroffen, nach der ein Angriff auf Katura-Point bevorsteht“, meldete Adam McLaren.

      „Sollte die NAGOYA nicht schon längst hier sein?“, erkundigte sich nun Bo Asken, der Commander von Katura-Point.

      „Das sollte sie, Sir. Aber sie ist nicht hier“, gab McLaren zurück.

      In der Zentrale von Katura-Point befanden sich nur vier Leute: Bo Asken, der Commander, Adam McLaren, der Funker, Dr. Dr. Lyon Cromer, der wissenschaftliche Leiter der Station, und Savage Prescott, der Sicherheitsoffizier.

      „Ein Überfall?“, fragte Savage Prescott.

      „Wer sollte uns denn überfallen, Commander?“

      „Ich weiß es nicht. Lassen Sie auf alle Fälle die Feuerstände besetzen und die Wachen verstärken“, befahl Asken.

      Prescott zuckte mit den Schultern.

      „Ich halte diese Maßnahme für überflüssig.“

      „Schaden kann es jedenfalls nicht“, meinte Adam McLaren.

      Lyon Cromer, der bis jetzt nichts gesagt hatte, war tief gebeugt über den Instrumenten.

      „Die Signale von Forschungsgruppe 7 fallen aus“, meldete er.

      „Deshalb muss ja nicht gleich etwas passiert sein“, konterte Prescott.

      „Es ist etwas passiert. Gruppe 7 funkt jetzt Notsignale.“

      „Wo befand sich Gruppe 7?“, wollte Asken wissen.

      „Quadrat 1234-b-f-x-117“, gab Cromer Auskunft.

      Asken und McLaren liefen zu dem großen Kartentisch der Zentrale, wo eine Gesamtkarte des Planeten lag.

      „Hier müssen sie sein“, sagte McLaren, wobei er auf einen Punkt der Karte zeigte.

      „Wie war Gruppe 7 ausgerüstet?“, fragte Asken nun an Cromer gewandt.

      „Drei Schwergleiter.“

      „Ein Funkspruch von Gruppe 7!“, rief McLaren.

      „Was haben sie zu sagen?“, fragte Asken.

      „Monsterwesen hätten sie überfallen. Aber …“, McLaren schüttelte den Kopf, „… es gibt doch gar keine Lebewesen auf Katura III.“

      „Sagten Sie Monsterwesen?“, erkundigte sich Asken. Der Commander war einer der wenigen Eingeweihten der Androiden-Geschichte. McLaren nickte.

      „Ja, Sir. Und dann ist die Verbindung abgerissen. Wir haben keinen Kontakt mehr mit ihnen.“

      „Cromer, lassen Sie alle Forschungsgruppen zurückrufen. Ich will kein Risiko eingehen.“

      „Okay, Mr. Asken. Aber die Forschungsarbeit auf diesem Planeten könnte in Mitleidenschaft gezogen werden.“

      „Hier geht es um mehr, Mr. Cromer. Lassen Sie also die Gruppen zurückrufen. Und jetzt zu Ihnen, Mr. Prescott: Sie werden nun die Feuerstände besetzen lassen und den Schutzschirm einschalten.“

      „Halten Sie Ihre Maßnahmen nicht für übertrieben, Commander?“

      „Keineswegs. Die Lage ist ernster, als Sie glauben wollen. Tun Sie also, was ich sage!“

      „Okay.“

      „Gruppe 1, 2, 5 und 8 sind eingetroffen!“, rief Cromer dazwischen.

      Asken nickte zufrieden, während Prescott die Feuerleitstände besetzen ließ.

      „Alle Gruppen sind zurückgekehrt – bis auf Gruppe 7“, meldete Cromer nun.

      Asken tickte mit den Fingern auf dem Kartentisch herum.

      „Ein Gleiter nähert sich!“, rief Cromer.

      „Er landet in Hangar IV.“

      „Sie bleiben hier, McLaren. Cromer und ich werden Hangar IV aufsuchen“, ordnete Asken an.

      Der Wissenschaftler und der Commander machten sich auf den Weg.

      Als sie den Hangar erreicht hatten, war der Gleiter schon da. Ein erschöpfter und schweißgebadeter Pilot ging auf Asken und Cromer zu.

      „Ich bin Ahab Kirs, der Leiter von Gruppe 7.“

      Die Haare flogen Kirs wild durch das Gesicht; sein Druckanzug war an mehreren Stellen aufgerissen.

      „Was ist passiert, Mr. Kirs?“, wollte Asken wissen.

      „Das habe ich Ihnen doch schon per Funk gesagt. Riesige Monster zertrümmerten die anderen Gleiter. Wir hatten keine Chance gegen sie. Selbst gegen unsere Energiewaffen schienen sie immun zu sein.“

      „Und wo ist Ihr Copilot?“, fragte nun Cromer.

      „Er liegt im Gleiter – tot.“

      „Was meinen Sie, Lyon? Ob wir uns die Sache auch einmal aus dem Gleiter ansehen?“, wandte sich Asken nun an Cromer.

      „Eine gute Idee, aber bedenken Sie, dass das Commando in der Zeit, in der Sie nicht hier sind, an Savage Prescott fallen wird. Und Sie kennen unseren Sicherheitsoffizier ja. Er ist eben ein Hitzkopf. Er könnte manche Entscheidung fällen, die für uns alle gefährlich sein kann.“

      „Unsere Mission ist so gefährlich, dass es nicht mehr gefährlicher geht, Cromer. Bedenken Sie, dass von Gruppe 7 nur Mr. Kirs zurückgekehrt ist.“

      Asken sprang nun zum nächsten Wandfunkgerät, sprach mit Prescott und kam wieder zurück.

      „Ein schwerbewaffneter Gleiter steht in Hangar II bereit, Cromer.“

      Der