Max Henning

Der Koran


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zu ihnen ihr Prophet: »Siehe, das Zeichen seines Königstums ist, daß die Lade zu euch kommen wird, in der eine Gegenwart ist von euerm Herrn und ein Rest des Nachlasses des Hauses Moses und des Hauses Aaron; die Engel werden sie tragen. Siehe, hierin ist wahrlich ein Zeichen für euch, so ihr Gläubige seid.« (249.) Und als nun Saul mit seinen Scharen abzog, sprach er: »Siehe, Allah wird euch mit einem Bach prüfen. Drum, wer von ihm trinkt, gehört nicht zu mir, und wer nicht von ihm schmeckt, der gehört zu mir, es sei denn, wer mit seiner Hand eine Handvoll schöpft.« Und sie tranken von ihm mit Ausnahme weniger. Und als er an ihm vorübergegangen war, er und die Gläubigen bei ihm, sprachen sie: »Wir haben heute keine Kraft wider Goliath und seine Scharen.« Da sprachen die, welche glaubten Allah zu begegnen: »Wie oft hat ein kleiner Haufen einen großen Haufen mit Allahs Willen besiegt! Und Allah ist mit den Standhaften.« (250.) Und als sie wider Goliath und seine Scharen auf den Plan traten, sprachen sie: »Unser Herr, gieße Standhaftigkeit über uns aus und festige unsre Füße und hilf uns wider das Volk der Ungläubigen.« (251.) Und so schlugen sie sie mit Allahs Willen, und es erschlug David den Goliath; und Allah gab ihm das Königtum und die Weisheit und lehrte ihn, was er wollte. Und so nicht Allah in Schranken hielte die Menschen, die einen durch die andern, wahrlich, die Erde wäre verdorben. Aber Allah ist voll Güte gegen alle Welt. (252.) Solches sind Allahs Zeichen; wir verkünden sie dir in Wahrheit, denn siehe, wahrlich du bist einer der Entsendeten.

      (253.) Jene Gesandten – die einen von ihnen bevorzugten wir vor den andern; zu einigen von ihnen sprach Allah und erhöhte andere um Stufen. Und wir gaben Jesus, dem Sohn der Maria, die deutlichen Zeichen und stärkten ihn mit dem Heiligen Geist, und so Allah wollte, so hätten die Spätern nicht gestritten, nachdem zu ihnen die deutlichen Beweise kamen; aber sie waren uneins, und die einen von ihnen glaubten und die andern waren ungläubig. Und so Allah wollte, hätten sie nicht gestritten, jedoch tut Allah, was er will.

      (254.) O ihr, die ihr glaubt, spendet von dem, womit wir euch versorgten, bevor ein Tag kommt, an dem kein Verkaufen ist und keine Freundschaft und keine Fürbitte. Und die Ungläubigen sind Ungerechte.

      (255.) Allah! Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Lebendigen, dem Ewigen! Nicht ergreift ihn Schlummer und nicht Schlaf. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden. Wer ist’s, der da Fürsprache einlegt bei ihm ohne seine Erlaubnis? Er weiß, was zwischen ihren Händen ist und was hinter ihnen, und nicht begreifen sie etwas von seinem Wissen, außer was er will. Weit reicht sein Thron über die Himmel und die Erde, und nicht beschwert ihn beider Hut. Denn er ist der Hohe, der Erhabene.

      (256.) Es sei kein Zwang im Glauben. Klar ist nunmehr unterschieden das Rechte vom Irrtum; und wer den Taghut verleugnet und an Allah glaubt, der hält sich an der stärksten Handhabe, in der kein Spalt ist; und Allah ist hörend und wissend. (257.) Allah ist der Schützer der Gläubigen; er führt sie aus den Finsternissen zum Licht. Die Ungläubigen aber – ihre Schützer sind die Taghut; sie führen sie aus dem Licht in die Finsternisse; jene sind des Feuers Gefährten und verweilen ewig in ihm.

      (258.) »Sahest du nicht auf den, der mit Abraham wegen seines Herrn stritt, daß Allah ihm das Königreich gegeben?« Da sprach Abraham: »Mein Herr ist der, welcher lebendig macht und tötet.« Er sprach: »Ich bin’s, der lebendig macht und tötet.« Sprach Abraham: »Siehe, Allah bringt die Sonne vom Osten, so bring du sie vom Westen.« Da ward der Ungläubige verwirrt, denn Allah leitet nicht die Ungerechten. (259.) Oder wie der, welcher an einer Stadt vorüberging, die wüst in Trümmern lag. Er sprach: »Wie wird Allah diese nach ihrem Tode wieder lebendig machen?« Da ließ ihn Allah hundert Jahre gestorben sein; alsdann erweckte er ihn und sprach: »Wie lange bist du verweilt?« Er sprach: »Ich verweilte einen Tag oder den Teil eines Tages.« Er sprach: »Nein; du verweiltest hundert Jahre; schau nach deiner Speise und deinem Trank; sie sind nicht verdorben. Und schau nach deinem Esel, denn wir wollen dich machen zu einem Zeichen für die Menschen; und schau zu den Gebeinen (des Esels), wie wir sie zusammenlegen und alsdann mit Fleisch bekleiden.« Und als ihm dies gezeigt war, sprach er: »Ich weiß, daß Allah über alle Dinge mächtig ist.« (260.) Und als Abraham sprach: »Mein Herr, zeig mir, wie du die Toten lebendig machst«, sprach er: »Glaubst du etwa noch nicht?« Er sprach: »Ja; doch möchte mein Herz sicher sein.« Er sprach: »So nimm vier Vögel und ziehe sie zu dir. Alsdann lege auf jeden Berg ein Stück von ihnen; dann rufe sie, und sie werden eilends zu dir kommen. Und wisse, daß Allah mächtig und weise ist.«

      (261.) Die da ihr Gut ausgeben in Allahs Weg, gleichen einem Korn, das in sieben Ähren schießt, in deren jeder Ähre hundert Körner sind. Und Allah gibt doppelt, wem er will, und Allah ist umfassend und wissend. (262.) Die da ausgeben ihr Gut in Allahs Weg und dann ihren Gaben nicht folgen lassen Vorhalten der Gabe und Unrecht, die finden ihren Lohn bei ihrem Herrn; keine Furcht wird über sie kommen, und nicht werden sie trauern. (263.) Gütige Rede und Verzeihung ist besser als ein Almosen, dem Unrecht folgt; und Allah ist reich und milde. (264.) O ihr, die ihr glaubt, vereitelt nicht eure Almosen durch Vorhalten und Unrecht, gleich dem, der sein Gut ausgibt, um von den Leuten gesehen zu werden, und nicht an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Das Gleichnis jenes ist das Gleichnis eines Felsens mit Erdreich darüber; und es trifft ihn ein Platzregen und läßt ihn hart. Sie richten nichts aus mit ihrem Verdienst; denn Allah leitet nicht das ungläubige Volk. (265.) Das Gleichnis jener aber, welche ihr Gut ausgeben im Trachten nach Allahs Wohlgefallen und aus Seelenstärke, ist das Gleichnis eines Gartens auf einem Hügel; es trifft ihn ein Platzregen, und da bringt er seine Speise zwiefältig. Und so ihn kein Platzregen trifft, so doch Tau. Und Allah schaut euer Tun. (266.) Wünscht einer von euch,

      daß ihm ein Garten sei von Palmen und Reben, durcheilt von Bächen, in dem er allerlei Früchte hat, und daß ihn das Alter trifft, während er schwache Sprößlinge hat, und da trifft ihn ein feuriger Wirbelsturm und er verbrennt? So erklärt euch Allah die Zeichen; vielleicht beherzigt ihr sie.

      (267.) O ihr, die ihr glaubt, spendet von dem Guten, das ihr erwarbt, und von dem, was wir für euch der Erde entsteigen lassen, und suchet nicht das Schlechte darunter aus zum Spenden, das ihr selber nicht nähmet oder ihr drücktet dabei ein Auge zu; und wisset, Allah ist reich und gepriesen. (268.) Der Satan droht euch Armut an und befiehlt euch Schändliches, Allah aber verheißt euch seine Vergebung und Huld. Und Allah ist umfassend und wissend. (269.) Er gibt die Weisheit, wem er will, und wem da Weisheit gegeben ward, dem ward hohes Gut gegeben; aber keiner beherzigt es außer den Verständigen. (270.) Und was ihr spendet als Spende oder gelobet als Gelübde, siehe, Allah weiß es, und die Ungerechten finden keine Retter. (271.) Wenn ihr die Almosen öffentlich gebt, so ist’s schön, und so ihr sie verbergt und sie den Armen gebt, so ist’s besser für euch und sühnt eure Missetaten. Und Allah kennt euer Tun. (272.) Nicht liegt dir ihre Leitung ob, doch Allah leitet, wen er will. Und was ihr an Gut spendet, das ist für eure Seelen. Und nicht spendet, es sei denn im Trachten nach Allahs Angesicht; und was ihr spendet an Gut, soll euch wiedergegeben werden, und nicht soll euch Unrecht geschehen (273.) für die Armen, die behindert sind durch Allahs Weg und nicht vermögen das Land zu durchwandern. Der Tor hält sie für reich wegen ihrer Bescheidenheit; du erkennst sie an (diesen) ihren Zeichen: Sie bitten die Leute nicht in lästiger Weise. Und was ihr spendet an Gutem, siehe, Allah weiß es. (274.) Die, welche ihr Gut spenden bei Nacht und Tag und im Verborgenen und öffentlich, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn; nicht soll Furcht über sie kommen, und nicht sollen sie traurig sein.

      (275.) Die, welche Wucher verzehren, sollen nicht anders auferstehen, als wie einer aufersteht, den der Satan durch Berührung geschlagen hat. Solches darum, daß sie sprechen: »Verkauf ist nur das gleiche wie Wucher.« Und Allah hat das Verkaufen erlaubt, aber den Wucher verwehrt; und wer Ermahnung von seinem Herrn bekommt und sich enthält, dem wird (Vergebung) für das Vergangene, und seine Sache ist bei Allah; wer es aber von neuem tut, die sind des Feuers Gefährten und werden ewig darinnen verweilen. (276.) Auswischen wird Allah den Wucher, und vermehren wird er die Almosen, und Allah liebt keinen Ungläubigen und Sünder. (277.) Siehe, wer da glaubt und das Rechte tut und das Gebet verrichtet und die Armenspende zahlt, deren Lohn ist bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll über sie kommen, und nicht sollen sie traurig sein. (278.) O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah und lasset den Rest des Wuchers fahren, so ihr Gläubige seid. (279.) Tut ihr’s jedoch nicht, so vernehmt Krieg von Allah und seinem Gesandten. So ihr aber umkehrt, sollt ihr euer Kapital haben. Tuet nicht Unrecht, auf daß ihr nicht Unrecht