Max Henning

Der Koran


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(84.) Sprich: »Wir glauben an Allah und was auf uns herabgesandt ward, und was herabgesandt ward auf Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme, und was gegeben ward Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn; wir machen keinen Unterschied zwischen einem von ihnen, und ihm sind wir ergeben.«

      (85.) Und wer eine andre Religion als den Islam begehrt, nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er verloren sein. (86.) Wie soll Allah ein Volk leiten, das ungläubig ward nach seinem Glauben und bezeugte, daß der Gesandte wahrhaft sei, und nachdem die deutlichen Beweise zu ihnen kamen? Aber Allah leitet nicht das ungerechte Volk. (87.) Sie – ihr Lohn ist, daß über sie der Fluch Allahs und der Engel und der Menschen insgesamt kommt. (88.) Ewig bleiben sie in ihm; nicht wird ihnen erleichtert die Strafe und nicht werden sie angeschaut: (89.) Außer denen, die nach diesem umkehren und sich bessern. Denn siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig. (90.) Siehe, wer ungläubig wird nach seinem Glauben und dann zunimmt an Unglauben – nimmer wird ihre Umkehr angenommen, und sie, sie sind die Irrenden. (91.) Siehe, wer da ungläubig ist und im Unglauben stirbt – nimmer wird von einem angenommen der Erde Fülle an Gold, auch wenn er sich damit loskaufen wollte. Sie – ihnen wird schmerzliche Strafe, und nicht finden sie Helfer. (92.) Nimmer erlangt ihr die Gerechtigkeit, ehe ihr nicht spendet von dem, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, siehe, Allah weiß es.

      (93.) Alle Speise war erlaubt den Kindern Israel, außer was Israel sich selber verwehrte, bevor, die Tora herabgesandt ward. Sprich: »So bringt die Tora und leset sie, so ihr wahrhaft seid.« (94.) Und wer nach diesem eine Lüge wider Allah erdichtet, das sind die Ungerechten. (95.) Sprich: »Wahrhaft ist Allah. So folget der Religion Abrahams, des Lautern im Glauben, der neben Allah keine Götter setzte. (96.) Siehe, das erste Haus, gegründet für die Menschen, wahrlich, das war das in Bekka – ein gesegnetes und eine Leitung für alle Welt. (97.) In ihm sind deutliche Zeichen – die Stätte Abrahams. Und wer es betritt, ist sicher. Und der Menschen Pflicht gegen Allah ist die Pilgerfahrt zum Hause, wer da den Weg zu ihm machen kann. Wer aber ungläubig ist – siehe, Allah ist reich ohne alle Welt.«

      (98.) Sprich: »O Volk der Schrift, weshalb verleugnet ihr die Zeichen Allahs, wo Allah Zeuge eures Tuns ist?«

      (99.) Sprich: »O Volk der Schrift, warum wendet ihr ab von Allahs Weg die Gläubigen? Ihr trachtet ihn krumm zu machen, wo ihr ihn doch bezeugt. Doch Allah ist nicht achtlos eures Tuns.«

      (100.) O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr einem Teile jener, denen die Schrift gegeben ward, gehorcht, so werden sie euch wieder nach euerm Glauben ungläubig machen. (101.) Wie aber werdet ihr ungläubig werden, wo euch die Zeichen Allahs verlesen werden und unter euch sein Gesandter ist? Und wer an Allah festhält, der ist geleitet auf den rechten Pfad. (102.) O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah in geziemender Furcht und sterbet nicht anders denn als Muslime. (103.) Und haltet fest an Allahs Seil insgesamt und zerfallet nicht und gedenket der Gnaden Allahs gegen euch, da ihr Feinde waret und er eure Herzen so zusammenschloß, daß ihr durch seine Gnade Brüder wurdet: Und da ihr am Rand einer Feuersgrube waret und er euch ihr entriß. Also macht auch Allah seine Zeichen klar, auf daß ihr euch leiten lasset (104.) und daß aus euch eine Gemeinde werde, einladend zum Guten und gebietend, was Rechtens ist, und verbietend das Unrecht; und jene – ihnen wird’s wohl ergehen. (105.) Und seid nicht wie jene, die gespalten und uneins sind, nachdem die deutlichen Zeichen zu ihnen kamen; jene – ihnen wird schmerzliche Strafe, (106.) an einem Tag, da weiß werden Gesichter und schwarz werden Gesichter. Und was jene anlangt, deren Gesichter schwarz wurden, (sprechen wird Allah zu ihnen:) »Wurdet ihr ungläubig nach euerm Glauben? So schmecket die Strafe, darum daß ihr ungläubig wurdet.« (107.) Und was jene anlangt, deren Angesichter weiß wurden, die sollen sein in Allahs Barmherzigkeit, und ewig sollen sie drinnen verweilen. (108.) Dies sind die Zeichen Allahs; wir verkünden sie dir in Wahrheit. Und Allah will nicht Ungerechtigkeit gegen die Welt. (109.) Und Allahs ist, was in den Himmeln und was auf Erden, und zu Allah kehren die Dinge zurück. (110.) Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen erstand. Ihr heißet, was Rechtens ist, und ihr verbietet das Unrechte und glaubet an Allah. Und wenn das Volk der Schrift geglaubt hätte, wahrlich, es wäre gut für sie gewesen! Unter ihnen sind Gläubige, aber die Mehrzahl von ihnen sind Frevler. (111.) Nimmer werden sie euch ein Leid zufügen, es sei denn ein (geringer) Schaden, und so sie wider euch kämpfen, werden sie euch den Rücken kehren; alsdann werden sie nicht errettet werden. (112.) Mit Schmach werden sie geschlagen, wo immer sie getroffen werden, außer sie seien in der Fessel Allahs und in der Fessel der Menschen. Und sie ziehen sich Zorn von Allah zu und werden mit Armut geschlagen. Solches darum, daß sie Allahs Zeichen verleugneten und die Propheten ungerechterweise ermordeten. Solches darum, daß sie rebellierten und Übertreter waren. (113.) Nicht sind sie (alle) gleich. Unter dem Volk der Schrift ist eine (fest-)stehende Gemeinde, welche die Zeichen Allahs zur Zeit der Nacht liest und sich niederwirft. (114.) Diese glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und heißen, was Rechtens ist, und verbieten das Unrechte und wetteifern in den guten Werken; und sie gehören zu den Rechtschaffenen. (115.) Und was sie Gutes tun, nimmer wird es ihnen bestritten; und Allah kennt die Gottesfürchtigen.

      (116.) Siehe die Ungläubigen, nimmer sollen ihnen Gut und Kinder etwas vor Allah helfen; und jene sind des Feuers Gefährten, und ewig sollen sie darinnen verweilen. (117.) Das Gleichnis dessen, was sie spenden in diesem irdischen Leben, ist das Gleichnis des Windes, in dem Eiseshauch ist, welcher den Acker von Leuten trifft, die wider sich selber sündigten. Und so vernichtet er ihn, und nicht war Allah wider sie ungerecht, sondern wider sich selber waren sie ungerecht.

      (118.) O ihr, die ihr glaubt, schließet keine Freundschaft außer mit euch. Sie werden nicht zaudern, euch zu verderben, und wünschen euern Untergang. Schon ward offenkund Haß aus ihrem Mund, aber was ihre Brust verbirgt, ist schlimmer. Schon machten wir euch die Zeichen klar, so ihr Verstand besitzet. (119.) Sieh da! Ihr seid’s, die ihr sie liebt, doch lieben sie nicht euch; und ihr glaubet an das ganze Buch. Und so sie euch begegnen, sprechen sie: »Wir glauben«; sind sie jedoch allein, so beißen sie wider euch aus Grimm die Fingerspitzen. Sprich: »Sterbt an euerm Grimm.« Siehe, Allah kennt das Innerste der Brust. (120.) Wenn euch ein Gutes trifft, empfinden sie’s übel, und so euch ein Übel trifft, so freuen sie sich dessen. Aber so ihr standhaft und gottesfürchtig seid, wird ihre List euch kein Leid antun. Siehe, Allah ist rings um ihr Tun.

      (121.) Und (gedenke,) als du deine Familie in der Morgenfrühe verließest, um den Gläubigen ein Lager zu bereiten zum Kampf; und Allah hörte und wußte es: (122.) Als zwei Haufen von euch besorgten, den Mut zu verlieren und Allah beider Hort war. Und auf Allah drum wahrlich sollen die Gläubigen bauen.

      (123.) Und auch bei Badr half euch Allah, als ihr verächtlich erschienet; drum fürchtet Allah; vielleicht seid ihr dankbar. (124.) Als du zu den Gläubigen sprachst: »Genügt es euch denn nicht, daß euer Herr euch mit dreitausend herniedergesendeten Engeln hilft?« (125.) »Ja, wenn ihr standhaft und gottesfürchtig seid und sie über euch kommen in wilder Hast, wird euer Herr euch helfen mit fünftausend gezeichneten Engeln.« (126.) Und dies machte Allah allein als Freudenbotschaft für euch, und auf daß eure Herzen in Ruhe wären – denn nur von Allah, dem Mächtigen, dem Weisen, kommt der Sieg, (127.) und damit er abschnitte ein Glied von den Ungläubigen oder sie niederwürfe, daß sie zuschanden gemacht umkehrten. (128.) Dich geht es gar nichts an, ob er sich wieder zu ihnen kehrt oder ob er sie straft, denn sie sind Ungerechte. (129.) Und Allahs ist, was in den Himmeln und was auf Erden; er verzeiht, wem er will, und straft, wen er will, und Allah ist verzeihend und barmherzig.

      (130.) O ihr, die ihr glaubt, fresset nicht den Wucher in doppelter Verdoppelung, sondern fürchtet Allah; vielleicht ergeht es euch wohl. (131.) Und fürchtet das Feuer, das für die Ungläubigen bereitet ward, (132.) und gehorchet Allah und dem Gesandten; vielleicht findet ihr Barmherzigkeit; (133.) und wetteilet nach der Verzeihung eures Herrn und einem Garten, dessen Land (weit ist wie) die Himmel und die Erde, bereitet für die Gottesfürchtigen, (134.) die da spenden in Freud und in Leid und den Zorn verhalten und den Menschen vergeben. Und Allah liebt die Gutes Tuenden. (135.) Und diejenigen, die, wenn sie etwas Schändliches getan oder wider sich gesündigt haben, Allahs gedenken und für ihre Sünden um Verzeihung flehen – und wer vergibt die Sünden, wenn nicht Allah? – und nicht beharren in dem, was sie wissentlich taten; (136.) sie – ihr Lohn ist Verzeihung von ihrem Herrn und Gärten, durcheilt von Bächen, ewig darinnen