»Geh, Spatz! Es geht mir einfach um das Körperliche. Ich habe einfach Lust darauf. Und glaub mir: Dieser Dorfpolizist ist sowas von schusselig und tollpatschig; ich bin mir sicher, der glaubt wahrscheinlich morgen Früh, wenn ich mit ihm am Frühstückstisch sitze, dass ich ihn heiraten möchte oder so. – Ja, ich verspreche es dir! Noch morgen Vormittag werde ich wieder zurückfahren und dann können wir uns abends schon wieder sehen.«
In Pytlik stieg ein Cocktail verschiedener Gefühle auf. Abgesehen davon, dass er schon mehr als leicht angetrunken war, verwirrte ihn nun umso mehr das, was er gerade mit anhören musste. Er mochte dieser Schweizerin noch immer nicht absprechen, dass sie so war, wie er sie kennengelernt hatte. Sie hatte ein Wesen, das er mochte. Davon wollte er sich auch nicht abbringen lassen. Er hatte auch überhaupt nichts gegen gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen. Allerdings war seine Toleranzschwelle sehr niedrig, wenn es darum ging, mit ihm persönlich Spielchen zu treiben und ihn zu hintergehen. Er hatte sich schnell wieder in die Menge gemischt und war auf dem Weg zurück dahin, wo er gerade hergekommen war. Er lehnte sich an ein Absperrgitter und trank zunächst mehrmals kräftig aus seinem Maßkrug. Er ließ das Gespräch, das er gerade belauscht hatte, noch einmal Revue passieren. Er tat es mit viel Süffisanz und einigermaßen Wut. Züricher Lesbe auf Bildungsreise in Oberfranken – hätte ihn das bereits stutzig machen müssen? Aber sie war doch so nett. Und selbst wenn sich im späteren Gespräch diese Tatsache herausgestellt hätte, wäre es womöglich auch kein Problem gewesen. Hätten die beiden halt, so wie bis zum jetzigen Zeitpunkt, ein bisschen Spaß auf dem Schützenfest gehabt und wären danach ihre eigenen Wege weitergegangen. So aber, mit dem, was Pytlik gerade gehört hatte, lagen die Dinge nun völlig anders. Tollpatschiger Dorfpolizist also! Pytlik schüttelte leicht den Kopf und trank noch einmal. Der Maßkrug war fast leer, als ihm plötzlich eine Idee kam, wie er selbst nun das Heft des Handelns übernehmen und seiner Begleitung eine passende Überraschung servieren konnte. Er holte sein Handy heraus, und kurz darauf telefonierte er mit seinem Nürnberger Kumpel.
Als Pytlik zurück zu seiner Gruppe von Bekannten kam, zu der nun auch Elisabeth wieder zurückgekehrt war, merkte er schon, dass die schnelle Maß Bier, die er aus Frust getrunken hatte, ihm mächtig zu schaffen machte.
»Entschuldigt bitte, dass es ein bisschen länger gedauert hat. Ich habe noch einen alten Freund getroffen, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe.«
***
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