Marc Pain

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      Bei der nächsten Abzweigung bog er nach rechts ab und stieß mit jemandem zusammen. Für beide kam der Zusammenstoß unerwartet, sodass sie zu Boden gingen und einen Augenblick wie paralysiert sitzen blieben.

      Der Fremde fing sich als Erster und stand auf. Auf dem Kopf trug er eine silberne Kappe. Sie glänzte metallisch und sah nicht besonders bequem aus. Pan sah so eine Kopfbedeckung zum ersten Mal. Der lange Mantel, das Hemd und die Hose des Mannes – alles war schmutzig und die Farben verblasst. Der Fremde hatte eine groteske Erscheinung und Pan konnte ihn nicht einordnen, lediglich feststellen, dass er ebenfalls ein Mensch war. Und nicht mal in diesem Punkt war er sich sicher. Selbst die Robotereinheit, die zum Haareschneiden kam, sah einem Menschen nicht unähnlich. Vielleicht war der verwahrloste Mann ein Humanoide.

      »Was machst du hier?«, fragte der Mann und schaute misstrauisch auf den Arbeiter hinab. Pan wusste nicht, was er antworten sollte. Immerhin wusste er selbst nicht genau, was er an diesem Ort wollte. Er war auf der Flucht, und diesen Umstand wollte er nicht preisgeben.

      »Ich – muss«, begann er und zögerte kurz, »ich muss mich verlaufen haben. Wie … ich … ich werde wieder umdrehen.«

      Der Fremde schaute skeptisch drein und musterte Pan eingehend.

      »Du bist ein Arbeiter!«, stellte der Fremde fest und deutete auf Pans Kleidung. Erst jetzt erhob er sich vom Boden und klopfte den Staub und Dreck von seiner Kleidung ab.

      »Ja«, antwortete Pan.

      »Was machst du hier?«, fragte der Fremde erneut.

      »Ich muss mich verlaufen haben«, wiederholte Pan und war sich nicht sicher, ob der Mann ihn zuvor verstanden hatte.

      »Nein, ich meine, was machst DU hier? Was macht ein Arbeiter HIER?«

      Pan verstand die Fragerei nicht, denn er glaubte, diese Fragen bereits zweimal beantwortet zu haben.

      »Ich ...«, begann er, wurde aber zugleich unterbrochen.

      »Jetzt sag nicht, du hast dich verlaufen«, wiederholte der Fremde. »Das habe ich schon verstanden, und ich glaube dir das nicht!«

      Fragend blickte Pan dem Mann in die Augen. Die Haut des Fremden hatte einen dreckigen, rußverschmierten Teint. Der Vollbart war nicht sonderlich lang, trotzdem war es für Pan ein ungewöhnliches Bild, eine längere Gesichtsbehaarung zu sehen.

      Nach wie vor konnte Pan die Person nicht einordnen. Seine neu gewonnen Gedanken mahnten ihn, vorsichtig zu sein und seine Flucht fortzusetzen.

      »Also sagst du mir jetzt, was du hier machst?«

      »Ich habe mich wirklich verlaufen. Nachdem ich mein Sektorschiff verpasst habe, wollte ich zu einem anderen Hangar gehen, um das Schiff noch zu erwischen. Ich dachte, dass ich am schnellsten wäre, wenn ich zu Fuß gehe und die Abkürzung zwischen den Häusern nehme«, reimte Pan sich zusammen und war ziemlich zufrieden mit seiner Geschichte.

      Der Mann lachte und schüttelte den Kopf. »Das glaube ich dir nicht«, sagte er.

      Pan fühlte sich nicht gut und abermals wurde der Drang zu fliehen in ihm mächtig. Er ging ein paar Schritte rückwärts, drehte sich um und rannte los.

      »Warte!«, rief der Mann und nahm die Verfolgung auf. Pan hörte die Schritte des Fremden und er hörte, wie dieser immer näherkam. Vor der nächsten Abzweigung packte der ihn an den Schultern und bremste Pan aus. Danach drehte er ihn zu sich um.

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