diesem Fall muss man sich klar darüber sein, dass die Prüfungen sehr hart sein können, gleichzeitig aber auch alles Mögliche sein können. Es kommt immer darauf an, wie das eigene Energiesystem, die eigene Bildsprache, das eigene Selbst und das eigene Sein, konzipiert sind. Wenn man von seiner inneren Struktur her so gepolt ist, dass man harte, körperliche und gnadenlose Prüfungen haben will, werden der Kosmos und die jeweiligen Entitäten, darauf reagieren. Wobei ich in diesem Kontext erwähnen will, dass die Prüfungen der Malachim doch anderes ablaufen, als die Prüfungen der Erzengel, da die Malachim schneller auf die jeweiligen Angstpunkte des Protagonisten zugreifen, um hier eine „kosmische Theatralik“ an den Tag zu legen – so kommt es mir auf jeden Fall manchmal vor. Zwar wird man auch im qlippothischen Bereich auf „harmonische Prüfungen“ stoßen können, welche sich auf die eigenen Fähigkeiten und Stärken beziehen, doch werden dies eher Ausnahmen sein. Auch hier wird der Kosmos entsprechend agieren. Dennoch bleibt eine Prüfung eine Prüfung! Man wird nicht in den Dingen geprüft, die man perfekt beherrscht. Man wird in den Bereichen geprüft, wo man deutliche Defizite hat. Interessanterweise weiß der Kosmos immer, wo er seinen Finger hinlegen muss, um die Defizite des Menschen, der sich magisch evolutionieren will, herauszukitzeln, auch wenn die Malachim es im Gegensatz zu den Erzengeln manchmal „zu genießen scheinen“, die Dinge herauszukitzeln. Daher sollte man die Prüfungen, um die man in den Ritualen bittet, nicht auf die leichte Schulter nehmen, gerade dann nicht, wenn man sich wirklich mit den Malachim verbinden will. Vielleicht wird im Ritual selbst nichts passieren. Vielleicht sieht man ein kleines Schattenspiel vor seinem dritten Auge, hört vielleicht auch eine kurze kryptische oder auch hämische Botschaft, ähnlich einem Channeling, und ist der Meinung, dass die Prüfung damit abgegolten ist. Tja, manchmal hat man sogar recht, manchmal aber auch nicht. So ist es möglich, dass die Prüfungen schnell und schmerzlos sind, doch vielleicht ist es aber auch so, dass die Prüfungen erst richtig beginnen, wenn das Ritual beendet wurde. In diesem Fall bedeutet es, dass die energetischen Prüfungen sich auch ohne Weiteres auf das profane Leben auswirken können. Die Magie macht vor dem Alltag definitiv nicht halt. Die kosmischen Energien und Entitäten wissen nichts von einem profanen Alltag, sie wissen nichts von einer profanen Arbeit oder von den Strukturen, in denen wir stecken, um in unserer aktuellen Kultur zurechtzukommen. Selbst das Prinzip des Schlafens ist nicht allen Energien und Entitäten klar und geläufig. Viele Energien waren noch kein einziges Mal inkarniert, und haben somit überhaupt keine Ahnung bzw. sie können keine Vergleiche anstellen, wie es ist, materiell zu agieren. Wenn man einen solchen Prüfer erwischt, kann es wirklich sehr problematisch werden.
Na ja, Prüfungen und Aufgaben hin oder her, es geht um Magie und um die Praxis der qlippothischen Rituale, und auch wenn es hier gewisse Potenziale gibt, die nicht ungefährlich sind, sollte sich das primäre Augenmerk auf die Nützlichkeit dieser Rituale richten. Fakt ist, dass man die Rituale des Qlippoth als absolut hilfreiche Werkzeuge deuten kann, mit denen man sich vollkommen verändern wird, wenn man die qlippothischen Wege bzw. Schächte wahrlich beschreitet. In diesem Kontext muss man natürlich auch einen gewissen Überblick über die verschiedenen Werkzeuge der kabbalistischen und rituellen Magie besitzen, sodass man diese auch verstehen, erkennen und anwenden kann.
Wenn man so neu in der Magie ist, dass man noch nie ein Ritual konzipiert hat, wenn man so unerfahren ist, dass man auch noch nie ein Ritual alleine zelebriert hat, ist es natürlich sinnig, grundsätzlich etwas über Rituale zu erfahren. Dies wird sich ohne Weiteres dadurch ergeben, dass man die hier vorliegenden Rituale analysiert und aufschlüsselt, auch wenn man sich durch die Strukturen einen gewissen Erkenntnisstand erarbeiten kann. Wenn man aber vollkommen neu und unerfahren ist, werden die verborgenen Strukturen in den Ritualen auch verborgen bleiben. So will ich hier bewusst erwähnen, dass die Rituale des Qlippoth nach bestimmten Mustern geschaffen worden sind, die der Leser sehr klar und deutlich verifizieren kann, wenn man sich die Rituale bewusst via Intellekt anschaut und diese wie eine dramaturgische Aufführung sieht. Mit der Zeit und auch mit wachsender Praxis, wird man auch in den Tiefen dieser Muster viele interessante und komplexe Ansätze finden, die für den erfahrenen Magier gedacht sind. In diesem Kontext sollte klar sein, dass sich diese Rituale primär an den erfahrenen magischen Menschen wenden, der sich bereits kabbalistisch soweit gebildet hat, dass er sich auf der einen Seite im Sephiroth zurechtfindet und zumindest den Qlippoth soweit konzeptionell verstanden hat, dass man auch hier von einer Mustererkennung sprechen kann. Gleichzeitig sollte man sich auch schon mal energetisch in der Riege der Erzengel zurechtfinden, sodass man dann auch mit den Malachim arbeiten kann. Zwar sind Erzengel und Malachim im Grunde gleich, aber eben nicht identisch, und da die Erzengel dann doch manchmal etwas hilfsbereiter sind, als andere Entitäten, ist es sinnig und sogar vernünftig, dass man hier einen energetischen Rückhalt besitzt. Gleichzeitig sei aber auch angemerkt, dass man mit der Hilfe der kabbalistischen Rituale des Qlippoth seine Energien, Ideen, Vorstellungen und auch Wünsche gezielt in entsprechende Sphären transportieren kann, sodass hier Bausteine des Selbst entstehen und der eigenen Selbsterkenntnis dienen können. Diese Bausteine besitzen das Potenzial, auch von den höheren Ebenen erkannt zu werden, sodass man hier neue fokussierte Arbeitsbereiche erschaffen kann, die wiederum Verbindungen zu anderen magischen Ebenen und Disziplinen knüpfen können. Daher ist es auch hilfreich und sinnig, dass man andere „energetische Hilfswesen“, also Lehrer, Guides, Krafttiere, Seelenbegleiter, persönliche Götter etc., über seine bevorstehenden Arbeiten informiert und sich hier ggf. auch eine Art Rückversicherung erschafft.
Doch auch wenn man nun vielleicht den Eindruck erhält, dass hier erneut offene oder versteckte Warnungen ausgesprochen werden, muss man berücksichtigen, dass irgendwann einmal ein jeder mit der Magie angefangen hat, sodass man irgendwann einfach mal „beginnen“ muss. Aus der eigenen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass man manchmal von Büchern gefunden wird, die zwar die eigene magische Praxis bei weitem übersteigen, die aber dennoch Samen der Weisheit enthalten, welche man dann im eigenen System pflanzen kann. Vielleicht gilt dies auch für dieses Buch, denn dadurch, dass man mit den hier abgedruckten Ritualen, der kabbalistischen rituellen Magie, auch viele andere magische Disziplinen harmonisch und perfekt kombinieren kann, erhalten auch Neulinge auf diesem Gebiet die Chance, die auch die alteingesessenen Magier erhalten. Es geht ganz einfach darum, dass man sich individuelle Arbeitsmaterialien an die Hand gibt, die alle erdenklichen Bereiche abdecken. Gut, das der Qlippoth eigentlich NICHT für Neulinge geeignet ist, stimmt zwar, doch … „sag niemals NIE!“
So kann man im Allgemeinen sagen, dass die Verknüpfungen bzw. die Möglichkeiten einer Kombination mit anderen magischen Bereichen und Disziplinen eine der größten Stärken der Kabbalah ist, was wiederum bedeutet, dass auch Neulinge in der magischen Materie hier einen echten Nutzen finden. Man kann mit etwas Sinn und Verstand das kabbalistische System als eine flexible Schablone sehen, welche man eben über fast alle anderen Philosophien stülpen kann, um diese zu verstehen. So ist es für den magischen Neuling förderlich, wenn er sich das kabbalistische System sehr genau anschaut, denn man wird mit der Zeit erkennen, dass es relativ einfach ist, sich auch auf andere magische Wissensgebiete zu fokussieren. Man findet in diesem Kontext sehr schnell einen gemeinsamen Nenner.
Da latent auch die Planetenmagie eine Verknüpfung zur Kabbalistik besitzt, will ich hier noch einmal erwähnen, dass die Arbeitsweisen, die in den Ritualen dieses Werkes aufgeschlüsselt sind, auch Brücken zu den archetypischen Energien der Himmelskörper Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Mond und des gesamten Zodiaks bilden. Wenn man es streng nehmen will, kann man auch Uranus, Neptun, Pluto und Chiron in den verschiedenen Wirkungskreisen finden, auch wenn sie namentlich nicht explizit genannt sind. Dies liegt aber daran, dass diese Himmelskörper noch nicht entdeckt waren, als die erste Zeit der Kabbalah begann. Doch dies gilt primär für den Sephiroth, oder? Ja und nein! Denn auch den Qlippoth kann man auf die planetaren Archetypen münzen. Für alle Himmelskörper gibt es verschiedene Blickwinkel, welche in der Planetenmagie einmal durch die „Planetenintelligenzen“ und einmal durch die „Planetendämonen“ vertreten werden. In diesem Kontext könnte man statt dem Begriff „Teqillahn“ auch „Pfaddämonen“ oder „Schachtdämonen“ sagen. Da aber die Vokabel „Dämon“ sehr negativ besetzt ist, wäre es unklug eine solche Begrifflichkeit zu wählen. Wenn es aber um die archetypische Arbeit geht, muss man in diesem Kontext jedoch immer schauen, zu welcher Qlippah die einzelnen Planeten und Archetypen zugeordnet sind. Hierbei ist es nicht egal, wie man mit den Energien umgehen will, denn