für den Mann ein Zugang zum Paradies sei. Letztlich kann man sich darüber streiten, ob diese Idee sinnig oder unsinnig war, es sei einmal dahin gestellt, ob Beschränkungen, wie z. B. die Pflicht der Heirat, einen auf den Weg der eigenen Evolution unterstützen.
Die Evolution des Menschen findet bei jedem Menschen selbst statt, in seinem Inneren, durch und mit den energetischen Körpern. Denn erst wenn man sich auch auf anderen Ebenen frei bewegen kann, wird man erkennen, dass das, was man mit dem Wort „Messias“ beschreiben kann, in jedem schon lange vorhanden ist.
Dies führt dazu, dass man sich selbst in einen Christuszustand bringen kann, was wiederum bedeutet, dass man seine beiden Seiten, Licht und Schatten, vereinigen muss. Das Gleiche gilt jedoch auch für die männliche und weibliche Seite bzw. Kraft in einem jeden. Die Vereinigung von Mann und Frau, Sonne und Mond, die als chymische Hochzeit beschrieben wird, ist eines der wichtigsten Ziele in der Kabbalah. Diese „Hoch-Zeit“ findet man natürlich in vielen mystischen, volkskundlichen Überlieferungen wieder. Dies gilt für den jüdischen, hinduistischen, ägyptischen oder auch für den chaldäischen Kulturkreis.
Das führt dazu, dass man sich die Kabbalah einmal in einer Art und Weise ansehen muss, die man als eine „praktische Arbeitssicht“ beschreiben könnte, d. h., wie die Kabbalah aufgeteilt ist und welchen Nutzen man zur persönlichen Evolution wann, wo und wie ziehen kann.
Man kann sagen, dass sich die Kabbalah grob in drei Arbeitsklassifizierungen teilt. Es ist einmal die theoretische, die meditative und die praktische bzw. magische Kabbalah. Jedoch muss man bedenken, dass diese Arbeitsklassifizierungen nicht strikt getrennt sind, sondern ineinanderfließen und keine direkten Übergänge bilden. Wenn man sich also entscheidet, den Weg der Kabbalah, also den Weg eines Kabbalisten, zu beschreiten, wird man erkennen, dass man in allen Bereichen seine eigene Meisterschaft erreichen kann/muss. Ob es ausreichend ist, dass man sich z. B. nur auf einen Bereich fixiert und die anderen Bereiche stiefkindlich behandelt, muss letztlich jeder selbst wissen. Der Weg ist auf der einen Seite das Ziel, auf der anderen Seite hat dieser Weg aber sehr wichtige Teilziele, die für das eigene evolutionäre Voranschreiten essenziell sind. Auf diesem Weg wird es Hindernisse geben, genauso wie Werkzeuge, die diese Hindernisse überwinden können. Einige Hindernisse sind größer als andere, und einige Werkzeuge sind effizienter als andere. Ob eines dieser Werkzeuge die Tora, der Talmud, der Zohar, das Sepher Jetzirah oder sonst einige spirituelle Schrift ist, bleibt jedem Suchenden selbst überlassen. Der Eine ist eher mit analytischen Fähigkeiten ausgestattet und der Andere mit intuitiven. Daraus resultieren verschiedene Herangehensweisen und somit auch verschieden Erkenntnisblickwinkel. Hierdurch wird ein kabbalistisches Buch auf zwei Arten erfahren, wobei erwähnt werden muss, dass die Synthese aus beiden Arbeitsweisen und die daraus resultierende Sichtweise das ist, was letztlich eines der Teilziele auf dem Weg der eigenen Evolution ist. Hierdurch wird ein neuer Wegabschnitt eröffnet, welcher als Voraussetzung die Zusammenfügung der intellektuell-analytischen Fähigkeiten mit den intuitiven Fähigkeiten beinhaltet.
Im Folgenden gehe ich kurz auf die drei Arbeitsklassifizierungen ein, mit dem erneuten Hinweis, dass letztlich jeder für sich entscheiden muss, ob eine Vereinigung aller drei Klassifizierungen für die eigene Evolution sinnig ist, oder ob nur das Arbeiten mit Hilfe eines der drei Wege zum Ziel führt.
Die theoretische Kabbalah
Die theoretische Kabbalah bezieht sich auf theosophische, metaphysische, ontologische und haghyparktische Schriften und Gedankenexperimente. Hier wird ein spezielles Augenmerk auf die Darstellung des Sephiroth gelegt, sowie die theoretischen Verknüpfungen, die durch die Zuteilungen zu den Sephiroth im Sephiroth resultieren. Hierdurch soll die Erkenntnis vermittelt werden, dass der Baum des Lebens, nur ein Symbol, ein Mandala ist, und dass jede Sephirah ihren eigenen Sephiroth hat, sowie jede Qlippah ihren eigenen Qlippoth hat.
Durch diese Arbeitsweisen werden philosophische Fragen des Alltags leichter erklärbar. Sei es die Frage nach Erfolg, Reichtum, Grund des Todes eines lieben Menschen, Notleidende Bevölkerungsschichten, oder einfach eine Frage, die durch das aktuelle Tagesgeschehen aufgeworfen wurde.
Hierdurch kann man natürlich sehr gute erkenntnistheoretische Erfahrungen sammeln, Erfahrungen, die letztlich für eine Selbstanalyse verwendet werden können, sodass man sich immer besser und besser kennenlernt, was irgendwann in einer chymischen Hochzeit gipfeln kann. Man kann mit Hilfe der „theoretischen Kabbalah“ universelle Weisheiten erkennen, egal ob es sich auf das eigene Leben bezieht oder auf das Dasein der gesamten Menschheit. Irgendwann wird man an einen Punkt geraten, der den Eintritt ins „Große Werk“ symbolisiert und man wird erkennen, was das wahre Lebensziel und der wahre Wille ist.
Dass dieser Weg nicht einfach ist, da man sich durch unendliche Illusionen kämpfen, eigene negative Tendenzen erkennen und auflösen und die wahren Lebensgeschenke erkennen und annehmen muss, dürfte klar und logisch sein. Dies bedeutet nicht, dass sich das Ego auflöst, doch es wird sehr kontrollierbar sein, sodass man zu seinem höheren Selbst einen engen und guten Kontakt eingehen kann, ohne dass das Ego „störende“ Einflüsse aussendet.
Die meditative Kabbalah
Wie der Name schon erahnen lässt, arbeitet die meditative Kabbalah primär mit meditativen Techniken, wie z. B. Visualisation, Imagination, Astralprojektion und Astralreisen, Willensschulung und Geistesschulung durch Mentaltechniken, Tranceschulung, Konzentration, Meditation, Energie- und Atemübungen. Doch sie beschäftigt sich auch mit der Verwendung und der Bedeutung göttlicher Namen, wobei auch hier die Namen oder Bezeichnungen der Engel und Erzengel eine Rolle spielen. Hierbei werden die kabbalistischen Texte verwendet, um durch Umgruppierung der Buchstaben (Permutation), sodass der Zahlenwert des Wortes gleich bleibt, neue Informationen, Sichtweisen und Blickwinkel zu bekommen.
Durch die Permutation kann man so wortwörtlich zwischen den Zeilen lesen und unverständliche Textstelle in den kabbalistischen Texten neu interpretieren, wodurch eine Art und Weise eines neuen Verstehens der göttlichen Schöpfung stattfinden kann, was letztlich zu einer haghyparktischen Arbeitsweise führt und einen höheren Bewusstseinszustand einläutet.
Die Bereisung des Sephiroth via Pfadarbeiten fällt ganz deutlich in den Bereich der meditativen Kabbalah, da man mit Hilfe dieser Arbeitsweise den Sephiroth in seinen tiefsten Tiefen erforschen kann, wenn die eigene Energie und der Kontakt zu seinen höheren Anteilen ausreichend standhaft sind, sodass einer evtl. Gefährdung des menschlichen Bewusstseins früh genug Einhalt geboten werden kann. Da es bei der meditativen Kabbalah um energetische Arbeiten geht, was auch ekstatische und euphorische Geisteszustände bedeuten kann, wird diese Arbeitsweise auch manchmal prophetische, illuminierte oder gottbegnadete Kabbalah genannt. Somit kann man auch die eigene Umwelt vollkommen neu erleben. Man erlebt die Natur mit einer noch nie zuvor erlebten Genialität, da man mit Hilfe der eigenen, höheren Anteile, energetischen Kontakt zu den verschiedensten energetischen Bereichen der Natur herstellen kann. Das kann eine göttliche Energie sein, die Energie eines Baumes, einer Blume oder eines Steins, sowie die Lebendigkeit eines Tieres oder die Freiheit einer Wolke. Wichtig ist jedoch zu erwähnen, dass dies alles durch langes mentales Training erreicht werden muss. „Abkürzungen“ durch die Einnahme von halluzinogen Mitteln sind absolut kontraproduktiv, da sie vielleicht kurz ein verzerrtes und surreales Fenster in andere Existenzebenen öffnen, doch keinen wahren Durchgang erschaffen. Dazu kommt natürlich noch die schädliche Wirkung auf den Organismus und das hohe Suchtpotenzial, das auf der einen Seite durch die halluzinogen Mittel entstehen kann. Auf der anderen Seite durch die Sicht der anderen, fantastischen Welt. Diese Welt hat ihre eigenen Gesetze, die sich auf einen schwachen Geist sehr negativ auswirken können, was zu starken, nicht therapierbaren, psychischen Erkrankungen führen kann, in deren Verlauf auch Suizide auftreten können.
Doch nicht nur auf den Sephiroth oder auf den Qlippoth wird sich bezogen, auch die hebräischen Buchstaben und deren Klang, Zahlenwerte und energetischen Schwingungen werden bei der meditativen Kabbalah zu einem großen Teil mit einbezogen, sodass die eigene Evolution oder auch Vergöttlichung erkannt und forciert werden kann. Wobei es immer nur ein Wesen im gesamten Multiversum gibt, dass die eigene Evolution forcieren kann! Man selbst!
Dies alles führt dazu, dass das eigene Ego, das eigene Ego-Bewusstsein, mehr und mehr kontrollierbarer