= mehrsätziges Instrumentalstück,
die ‚Suite‘ = eine Abfolge von Tanzsätzen,
das ‚Concerto‘ = Konzert,
die ‚Sinfonia‘ = ein oft aus vier Sätzen bestehendes Orchesterstück ohne Solisten,
die ‚Kantate‘ = mehrsätziges Werk für Gesang mit Instrumentalbegleitung,
die ‚Toccata‘ = Instrumentalstück für Tasteninstrumente,
die ‚Motette‘ = mehrstimmige Chormusik,
die ‚Fuge‘ = eine Verflechtung mehrerer Einzelstimmen,
die ‚Kammermusik‘ = Musik für ein kleines Instrumental-Ensemble und
das ‚Oratorium‘ = ähnlich der Oper, nur mit religiösem Inhalt.
Einer der bekanntesten Musiker des Barocks war der 1685 im thüringischen Eisenach geborene Klavier- und Orgelvirtuose Johann Sebastian Bach. Er wird heute in Fachkreisen als der bedeutendste Komponist aller Zeiten angesehen.
Johann Sebastian Bach (42)
Als Sohn eines Musikers lernte er schon im Kindesalter das Geigenspiel und wurde nach dem frühen Tod seiner Eltern mit 9 Jahren Vollwaise. Die weitere musikalische Betreuung übernahm danach sein 13 Jahre älterer Bruder, Organist an einer Pfarrkirche in Thüringen, der ihm vorrangig das Spielen auf Tasteninstrumenten beibrachte.
1707 trat J. S. Bach eine Stellung als Organist in der Blasiuskirche in Mühlhausen an und schrieb dort seine ersten Kantaten. Anschließend wurde er Hoforganist und Kammermusiker in Weimar, wo er bald zum Konzertmeister aufstieg. Hier komponierte Bach einen Großteil seiner Orgelmusik, seine Cembalo-Toccaten und eine Serie von Kantaten. Ab 1717 arbeitete er als Hofkapellmeister in Köthen. In diese Periode fallen seine sechs Concertos, die als ‚Brandenburgische Konzerte‘ große Bekanntheit erlangten, der erste Teil des ‚Wohltemperierten Klaviers‘ und zahlreiche Vokalwerke. Schließlich übernahm er sechs Jahre später die angesehene Position des Thomaskantors in Leipzig, wo er auch die ‚Johannes- und Matthäuspassion‘ sowie weitere Kantaten und Motetten schrieb.
Johann Sebastian Bach starb 65-jährig in Leipzig.
Nach Bachs Tod gerieten seine Werke jahrzehntelang in Vergessenheit und wurden kaum noch öffentlich aufgeführt. Erst nachdem sich die Komponisten der Wiener Klassik mit Teilen seines Werks befasst hatten, wurde 80 Jahre nach seinem Tod mit der Wiederaufführung der Matthäus-Passion eine Bach-Renaissance eingeleitet.
Neben den oben genannten schuf Bach noch weitere berühmte Werke wie z. B. die ‚h-Moll-Messe‘, das ‚Weihnachtsoratorium‘ (Jauchzet, frohlocket), ‚Die Kunst der Fuge‘ sowie ‚Air auf der G-Saite‘ und das Orgelsolo ‚Toccata und Fuge in D-Moll‘.
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Das Hauptwerk des in Halle geborenen und später in London lebenden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) umfasst 42 Opern und 25 Oratorien, darunter der ‚Messias‘ (Messiah) mit dem weltbekannten Chor ‚Halleluja‘, ferner Kantaten, Kammer- und Klaviermusikstücke sowie zahlreiche Werke für Orchester. Seine bekanntesten Kompositionen sind u. a. die ‚Sarabande‘ [= eine höfische Tanzform], das ‚Largo‘ aus der Oper ‚Xerxes‘, sowie die ‚Wassermusik‘, eine sog. Freiluftmusik, bei der mitunter 50 Instrumentalisten bei Lustfahrten Königs Georg I. auf der Themse in eigenen Booten musizierend hinter der königlichen Barke herfuhren.
Händel, dessen künstlerisches Schaffen sich auf alle musikalischen Genres erstreckte, war gleichzeitig auch als selbständiger Opernunternehmer tätig.
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Als weitere bekannte Vertreter der Barockmusik sind noch der deutsche Komponist Georg Philipp Telemann sowie
die italienischen Komponisten Antonio Vivaldi
und Alessandro Scarlatti zu nennen.
Die Schriftsteller des Barocks
In der Literatur schuf Christoffel von Grimmelshausen 1668 mit seinem Schelmenroman ‚Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch‘ ein Werk von Weltrang. Der Autor beschrieb darin sehr detailreich den Dreißigjährigen Krieg sowie die verwilderte deutsche Gesellschaft nach dem Krieg.
In Spanien wurde die Barockliteratur u. a. vertreten durch Miguel de Cervantes (Don Quijote) und
in Frankreich durch Molière, der vor allem durch seine Komödien (Der eingebildete Kranke) bekannt wurde.
Das Rokoko
Das Rokoko, eine Spätphase des Barocks (deshalb oft auch als Spätbarock bezeichnet), ist eine relativ kurze Kunstperiode von etwa 1720 bis 1770, die als übersteigerte Form des Barocks gilt. Ausgangspunkt dieser Entwicklung war wie schon zuvor beim Barock Frankreich. Von dort wurde der Rokokostil in weite Teile Europas getragen.
In der Zeit des Rokoko huldigte man dem Schönheitsideal und brachte dies in Gestalt verspielter Konturen zum Ausdruck. Charakteristisch hierfür sind überbordende Verzierungen an Bauten, Innenräumen und Möbeln. Besonderer Beliebtheit erfreute sich in jener Zeit das erstmals in Europa hergestellte Porzellan.
Schloss Sanssouci Potsdam
Ernstol CC BY-SA 3.0 (44)
Eines der bedeutendsten Bauwerke des Rokoko ist das Hohenzollernschloss Sanssouci [franz.: sans souci = ohne Sorge] in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. 1745 ließ der Preußenkönig Friedrich II. nach eigenen Skizzen im Sanssouci-Park ein kleines Sommerschloss im Rokokostil errichten, das rund 100 Jahre später von König Friedrich Wilhelm IV. durch Umbau und Verlängerung der beiden Seitenflügel erweitert wurde.
Das Konzertzimmer von Sanssouci
Janstoecklin CC BY-SA 3.0 (45)
Weitere Paradebeispiele für das Rokoko sind u. a. die Innenausstattung des Konzertzimmers von Sanssouci oder die von Schloss Schönbrunn in Wien.
Der Klassizismus
Im Zeitalter der Aufklärung (ca. 1700 - 1800) widersetzten sich in zunehmendem Maße mündig gewordene Bürger der Bevormundung durch Kirche und Adel. Gegen Ende dieser Ära entstand zwischen rund 1770 und 1840 eine kunstgeschichtliche Epoche, die mit ‚Klassizismus‘ bezeichnet wird.
Die klassizistische Architektur war eine künstlerische Reaktion gegen den vorherigen überschwänglichen Kunststil des Rokoko. In Anlehnung an die antiken Tempel der Griechen und Römer entstanden jetzt wuchtige, blockartige und schmucklose Baukörper mit klarer Linienführung.
Brandenburger Tor, Berlin (um 1855), (46)
Ein Beispiel frühklassizistischer Baukunst ist das 1793 fertiggestellte Triumphtor im Herzen Berlins, das im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. errichtet wurde.