Ruth Broucq

Unersättlich - Einer ist nicht genug


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den Kerl abzulehnen, als mir einfiel, dass der Einkaufs-Trip mit meiner Tochter und der süßen Kleinen mich sicher wieder mehr kosten würde, als ich eigentlich wollte. Rabea fand immer etwas „schönes“ für die Süße oder für sich selbst, wofür ihr aber leider das Geld fehlte. Mama sprang dann schon ein, war ja immer spendabel. Hinzu kam, dass ich mir vorgenommen hatte, möglichst jeden Euro mitzunehmen, da die letzten Monate miserabel waren.

      Also holte ich tief Luft und fragte milde: „Wann wolltest du mich denn besuchen?“

      „Na, gleich. Ich bin ja in deiner Nähe, du musst mir nur die genaue Adresse geben.“ Erklärte er bestimmt. „Ach und sag mal schnell was du alles machst.“ Fiel ihm dann noch ein.

      Der Kerl hatte meine Schmerzgrenze erreicht, deshalb erwiderte ich schnoddrig: „Siehst du, das mache ich eben nicht! Ich werde dir am Telefon keine Auskünfte über nähere Einzelheiten geben, ganz sicher nicht! Ich weiß doch gar nicht mit wem ich rede. Du kannst mir alles erzählen, aber ob du vielleicht von irgendeiner Behörde bist, kann ich nicht wissen. Hättest du ein Profil, wäre alles viel einfacher für dich und mich. Dann könnte ich dir eine ausführliche Info senden, was ich mache und was nicht und auch ein Foto von meinem Gesicht mitschicken. Aber da du kein Profil hast, musst du das Risiko eingehen, dass mein Angebot vielleicht nicht nach deinen Wünschen ist. Oder dir eine andere Anlaufstelle suchen!“ entschied ich hart und mein Tonfall duldete keinen Einwand.

      „Nein- ich will dich! Akzeptiert. Wir werden schon klar kommen!“ entschied er und ich wusste nicht warum ich dabei ein unangenehmes Gefühl im Magen bekam.

      „Also die Adresse?“ fragte der Mann im Befehlston.

      „Du musst mir schon eine halbe Stunde Zeit geben, ich will mich wenigstens eben duschen.“ Log ich bevor ich ihm die Straße sagte. Als ich ihm aber meinen üblichen Weg erklärte, nämlich wegen der Hausnummer und dem Namen noch einmal aus der Nähe anzurufen, streikte er.

      „Nein, das ist Kinderkram! Was soll der Blödsinn? Sag mir die komplette Adresse, wir sind doch nicht im Sandkastenalter.“ Verlangte er grob.

      Ich kam widerspruchslos seiner Forderung nach.

      „Maus ihr müsst alleine einkaufen gehen, kommt gleich Jemand.“ Erklärte ich meiner Tochter, als ich in die Küche kam.

      „Jetzt? Okay, Mama, aber wir warten. Wir gehen zu uns rüber, dann können wir später zusammen einkaufen. Ist ja noch früh. Okay?“ schlug Rabea vor.

      Ich versprach es und die beiden verließen umgehend meine Wohnung.

      Als ich alleine war richtete ich zügig das Schlafzimmer her- Rollos runterlassen- Rotlichtlampen einschalten- Kondome bereit legen- Bett bedecken- Getränke und Gläser auf den Teewagen stellen- Getto-Bluster einschalten. Dann zog ich mir ein schwarzes Spitzenhemdchen, passenden Tanga und halterlose Strümpfe an, hing meinen Kimono in die Diele und stellte meine ganz hohen schwarzen Glitzer- Heels bereit. Schnell schminkte ich mich noch ein wenig stärker und wollte gerade ein Eukalyptus-Bonbon aus der Küche holen, als es schon klingelte.

      Gerade 15 Minuten nach dem Telefonat? Ätzend- ich hasse Leute die zu früh kommen. Lieber ne Viertelstunde später als zu früh, dachte ich genervt, und damit hatte sich Siegfried schon den zweiten Minuspunkt erworben. Trotzdem drückte ich direkt auf, während ich gleichzeitig in die Pumps und den Kimono schlüpfte.

      Der große dunkelhaarige Mann mit den weiß-grauen Schläfen war sicher mal ein schöner Jüngling gewesen, interessant sah er immer noch aus, obwohl er ein sehr männlich- markantes Gesicht mit einer großen Knollennase hatte. Die dunkelblauen tiefgründigen Augen und seine vollen Lippen gaben ihm eine attraktive Note. Auch seine schlanke sportliche Figur und seine tiefe Bassstimme machten aus ihm eine dominante, aber keineswegs unangenehme Erscheinung.

      „Ein bisschen zu früh.“ Konnte ich mir die Rüge nicht verkneifen.

      „Und? Stört dich das?“ fragte er pikiert. „Bist du nicht alleine, oder warum?“

      Verwundert kam sofort meine Gegenfrage: „Wie kommst du denn darauf? Nein, es ist sonst niemand hier.“ Dabei deutete ich durch eine Handbewegung an, er möge ins Schlafzimmer gehen.

      Siegfried blieb in der Diele stehen und deutete auf die geschlossene Küchentür: „Warum ist dann diese Tür zu?“ wollte er wissen.

      „Weil dahinter zwei Durchgangszimmer sind und das ist mein Privat-Bereich der niemanden etwas angeht. Du wirst sicher verstehen, dass ich nicht gleich jeden Besucher durch meine Küche führen und mein ganzes Privatleben öffnen möchte. Aber zu deiner Beruhigung, mein Besuch ist gleich nach unserem Telefonat gegangen. Wir sind alleine. In Ordnung? Oder noch irgendwelche Befürchtungen?“ fragte ich leicht verärgert. Er hatte den dritten Minuspunkt geschafft.

      Siegfried lachte, ging bis zu Kommode und meinte verächtlich: „Ich fürchte nichts und niemand, meine Süße. Das merke dir mal. Selbst wenn dein Zuhälter in deiner Küche säße, hätte ich keine Angst. Aber mal abzuklären was Sache ist, um sich den Rücken frei zu halten, das muss schon erlaubt sein, oder?“

      „Hallo? Ich habe keinen Zuhälter! Bin ich eine Hure die anschafft? Wie? Nein! Ich bin eine ganz normale Single-Frau, die das Angenehme mit dem Nützlichen verbindet und ihre körperlichen Bedürfnisse befriedigt, außerdem so das schöne Ambiente finanziert, was ich meinen Gästen biete. Ist daran etwas auszusetzen?“ belehrte ich den Unverschämten.

      Er griff in seine Brusttasche, holte knisternde Scheine heraus, kam auf mich zu, und drückte mir das Geld in die Hand, während er mit der anderen Hand meinen Po umfasste: „Nein, Süße, Befriedigung ist genau das, was ich dir biete und selbst auch brauche. Deine Fotos haben mich schon aufgegeilt, aber in natura bist du noch besser und wie du dich anfühlst, macht mir direkt ne Latte. Ich werde deine Bedürfnisse befriedigen, glaub mir!“ versprach er überheblich.

      Mein Gott, hat der Kerl große Hände dachte ich, da passt mein ganzer Arsch rein. Der ganze Mann ist sehr groß, seine Nase auch. Wenn das stimmt, mit der Nase eines Mannes und seinem Hannes, na dann kann ich mich aber auf was gefasst machen. Musste ich grinsen, weil die Vorstellung mich durch ein Ziehen in meinem Unterleib heiß machte.

      „Danke, du kannst...... „ begann ich, wurde aber unterbrochen.

      „Ich müsste mal kurz das Bad benutzen. Wo finde ich ein Handtuch?“ fiel er mir ins Wort, ließ mich los und begann dabei seine Kleidung auszuziehen, die er sorgfältig auf den Sessel legte.

      „Im Bad-Regal, sortiert von klein nach groß, von unten nach oben.“ Gab ich Auskunft und vollendete: „Ich geh inzwischen kurz etwas Öl warm machen, bis du dich frisch gemacht hast. Bin in einer Minute zurück.“

      Wir gingen in zwei verschiedenen Richtungen. Er ins Bad, ich in die Küche hauptsächlich um die Knete in Sicherheit zu bringen. Gleichzeitig kamen wir zurück ins Schlafzimmer. Siegfried schloss die Tür hinter sich, drehte sich zu mir und sah mich gierig an, als ich die Musik einschaltete und tanzend meinen Kimono ablegte. Er hatte noch seine leicht ausgebeulten Boxershorts an, die er nun fallen ließ, was meinen Blick auf seinen Unterleib zog.

      Wow, dachte ich, das Teil sieht schon in schlappem Zustand nicht übel aus, nicht so mächtig wie ich dachte, aber okay, da kann man mit arbeiten. Dass er nicht übermäßig war enttäuscht mich etwas.

      Als ich in rhythmischen Bewegungen dass Hemdchen runter streifte, zum Schluss mit dem Rücken zu ihm den Slip auszog, packte der Mann mich plötzlich von hinten, drehte mich um und schob mich zum Bett. Dann drückte er mich rücklings aufs Bett und fiel über mich her wie ein Hurrikan.

      Er kniete vor mir spreizte meine Beine und schob mit einem Seufzer der Gier meine Schamlippen mit der Zunge auseinander. Er leckte, saugte, biss leicht in meinen Kitzler, so dass ich den Genuss bis in die letzten Spitzen meiner Nerven fühlte, während er mit seinen großen Händen meine Hüften umklammerte, als fürchte er ich könne mich wehren.

      Daran dachte ich im Traum nicht. Im Gegenteil, ich war begeistert, genoss jede Bewegung seines Mundes, wollte nicht die kleinste Bewegung versäumen. Ich hob ihm noch meinen Unterleib entgegen und jauchzte: „Ja,