Ruth Broucq

Unersättlich - Einer ist nicht genug


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verwöhnten Gaumen, ekelhaft! Der Durstige füllte sein Glas sofort wieder. Ihm schien es zu schmecken. Sicher war er nichts Gutes gewöhnt.

      Dieser Mann hatte es spielend geschafft mein normales Konzept abzuwürgen und das gefiel mir nicht besonders. Irgendwie hatte er die Führungsrolle übernommen, so dass mir nichts anderes übrig blieb als abzuwarten wie es weitergehen würde. Ich setzte mich auf den Rand meines Bettes und betrachtete das dünne Kerlchen. Schon rein optisch war er absolut nicht mein Fall. Das Kerlchen war zu klein und zu mager, da bestand beim Poppen Verletzungsgefahr, durch die spitzen Hüftknochen. Durch seine bunte locker sitzende kleine Unterhose sah ich nichts von dem angeblichen Riesen-Lümmel, auf den ich eigentlich gespannt gewesen war. In diesem Augenblick war meine Neugierde alleine deshalb total verschwunden, weil die ganze Anfangsphase so völlig aus dem Ruder gelaufen war.

      Schon bei seinem Anblick war ich so enttäuscht, dass ich ihm am liebsten den Zutritt verweigert hätte und deshalb die normale Begrüßung einfach fallen gelassen hatte. Ich hatte zwar keine Schönheit erwartet, das ging nicht aus seinen Profilfotos hervor, aber die zerrissene, verschlissene Optik seiner Bekleidung, die dünnen Haare, durch die seine Schädeldecke leuchtete, das runzelige Gesicht mit den eingefallenen Wangen und die Raubvogel-Nase, hatten mich zur Abwehr verleitet. Der verschleierte Blick aus seinen großen wasserblauen Augen setzte meiner Ablehnung die Krone auf. Woran erinnerte mich dieser Ausdruck in seinen Augen?

      Die Bewegung neben mir ließ mich zusammen zucken. Ronald hatte sich neben mir aufs Bett geworfen, mit dem halb vollen Glas in der Hand. „So, Baby, leg mal los!“ forderte er grinsend.

      „Was? Womit soll ich loslegen?“ fragte ich verständnislos.

      „Na, mit der Show! Du preist doch deine Leistungen bei vögeln so hoch an, als wärest du die heißeste Braut auf unserem Planeten. Lets go, leg mal nen geilen Strip hin, come on, Babe!” lachte er und rekelte sich so genüsslich, dass die warme Brühe im Glas überschwappte.

      „Hey, du Spinner! Pass auf! Mann, bist du schon von den paar Tropfen so besoffen, dass du mir das Bett bekleckerst?“ maulte ich aufgebracht.

      Ronald winkte ab, wischte sich über den Bauch und flachste: „Bleib cool, Honey, alles okay. Mein Bauch wollte auch ein Schlückchen.“ Grinste er breit, dabei leckte er seine Finger ab.

      Als ich seinen glasigen Blick sah, ging mir ein Licht auf, erbost warf ich dem Verrückten vor: „Du bist zugekifft! Jetzt weiß ich’s endlich, was mich direkt an deinem Augenausdruck so gestört hat. Das glaub ich ja jetzt nicht! Kommst hier hin, voll auf Drugs? Deshalb bist du auch so kess. Nein frech bist du. Nee mein Lieber, nicht mit mir! Du kannst dich mal gleich wieder anziehen, ich ruf dir ein Taxi und das war es dann mit uns beiden. Da hab ich gar keinen Bock drauf, mit nem Kiffer zu vögeln. Nee, die Sache ist gelaufen, bevor sie begonnen hat!“ Wollte ich energisch die Sitzung abbrechen.

      Ganz geknickt richtete sich der Beschuldigte auf und bat demütig: „Ich wollte doch nicht frech sein, Julia. Sorry, wenn das so rüber kam. Nur ein bisschen locker und lustig wollte ich mit dir umgehen. Aber ich habe echt nur letzte Nacht ein klein wenig genommen, weil ich doch die Malerarbeit fertig kriegen musste. Die letzten zwei Wochen habe ich deswegen kaum geschlafen. Weil der Zahnarzt nicht schließen wollte habe ich die Arbeit bei Nacht gemacht. Und gestern wurde es besonders lang, bis heute morgen um 7 Uhr. 12 Stunden habe ich durchgemacht, weil ich doch deinetwegen die Kohle haben brauchte. Komm, gib mir ne Chance, ich bin auch ganz brav!“ bettelte er, dabei stellte er sein Glas vorsichtig auf den Nachtschrank.

      Widerwillig schmunzelte ich über seinen komisch- betretenen Gesichtsausdruck, konnte mich aber nicht so schnell geschlagen geben. Ich wollte nicht nachgeben, aber auch das Geld nicht wieder rausrücken wollte, was er sicher verlangt hätte. Während ich noch überlegte sah Ronald wohl seine Chance, er schmeichelte mir: „Ehrlich Julia, das war wirklich gestern vor der Arbeit. Und das liegt jetzt schon fast 20 Stunden zurück. Die Wirkung ist längst verflogen. Ich finde dich so toll, deshalb habe ich doch extra den weiten Weg gemacht, jetzt schick mich nicht weg. Bitte! Mir geht es nicht um die Kohle, die schenk ich dir, egal wie du dich entscheidest, aber ich wollte dich so gerne verwöhnen. Gönn mir das doch, bitte!“

      Mein Blick streifte die Glas- Uhr auf der Kommode, es waren schon 40 Minuten von seiner Zeit um. Dieser Vorteil stimmte mich milde. Aber hauptsächlich seine Großzügigkeit, dass er keine Rückzahlung wollte beeindruckte mich am meisten. Nein, sie beschämte mich, deshalb gab ich mich gnädig: „Okay, ich will dir mal glauben. Ich will dich nicht abzocken. Also, leg dich, mach es dir wieder bequem.“ Erlaubte ich ihm dann in meiner unendlichen Güte.

      Dann ging ich gelassen zum Radio, schaltete die Musik ein und ließ langsam den Kimono von den Schultern gleiten, während ich mich rhythmisch zu der Schmusemusik bewegte.

      >Lady in red< erklang der sanfte Song, in dem von Rotlicht durchfluteten Zimmer, während ich mich Zentimeterweise im Takt entkleidete.

      Die Blicke des Beobachters fraßen mich förmlich auf, was mich wieder versöhnte und gleichzeitig meinem Ego sehr gut tat.

      Plötzlich bemerkte ich dass sich Ronalds Schlabber- Unterhose verdächtig bewegte, sich im Genitalbereich zu einem kleinen Zelt steil aufrichtete.

      Ich grinste zufrieden, zog genüsslich das schwarze Spitzenhemdchen runter und beförderte es mit elegantem Schwung mit dem Fuß in Richtung Stuhl. Dann drehte ich dem gespannten Zuschauer meine Rückseite zu und streifte mit aufreizend langsamer Geste und wiegendem Hinterteil meinen kleinen Slip runter, wobei ich mich tief bücken musste. Nachdem ich das Mini-Höschen ebenfalls dem Hemdchen hinterher geworfen hatte, drehte ich mich mit süffisantem Lächeln wieder dem Mann zu und leckte provokant über meine Lippen. Nur noch mit schwarzen halterlosen Strümpfen und den schwarzen High Heels bekleidet, blieb ich breitbeinig auf der Stelle stehen und bewegte meinen Unterleib in verführerischen Bewegungen, wobei ich sanft über meine Brüste streichelte.

      Seine Augen hefteten sich auf das kleine Tattoo auf meinen Schamhügel und ich hatte den Eindruck, dass er fast vor Geilheit sabberte. Sein Atem ging deutlich schneller, als er mit belegter Stimme sagte: „Komm her, du geiles Luder. Jetzt hast du mich heiß genug gemacht. Mein Schwanz steht wie ne eins. Komm, pack ihn aus, bevor er den Stoff zerreißt, er wird dir gefallen!“

      „Wirst du schon wieder übermütig, mein Kleiner? Oder was sind das wieder für große Töne? Aber okay, dann zeig mir doch mal dein prachtvolles Super- Teil, was du so angepriesen hast.“ Forderte ich den Angeber auf, bewegte mich mit einem Schritt zum Bett und griff nach seinem stramm gespannten Slip.

      Wir zogen beide gleichzeitig den überflüssigen Stoff nach unten. Ronald von hinten, ich von vorne und was sich mir präsentierte war nichts Besonderes. Ich hatte schon größere, dickere, mächtigere Schwänze gesehen, war aber nicht überrascht, weil ich mir schon gedacht hatte, dass der kleine Mann gerne maßlos übertrieb. Immerhin war sein Penis beschnitten, von normaler Größe und der Kopf etwas dicker, so dass sein Glied für seine geringe Körpergröße nicht gerade winzig wirkte. Aber von Pracht- Eichel und Super-Phallus konnte wirklich keine Rede sein.

      Ich blieb human, wollte ihn nicht kränken, deshalb sagte ich mit Bewunderung in der Stimme: „Donner und Doria, der ist ja wirklich nicht zu verachten. Lecker!“

      Das war ein Fehler, denn Ronald nahm mich wörtlich und verlangte: „Ja? Findest du? Dann probier ihn doch gleich mal. Lutsch mal dran!“

      „Hey- du, mal langsam mit den jungen Pferden!“ widersprach ich sofort grinsend. „Hattest du nicht selbst eine ganz andere Reihenfolge vorgesehen? Mir was von leicht devoten Ambitionen geschrieben? Wolltest du dich nicht nach meinen Wünschen richten? Also, bleib mal bei den Versprechen, mit denen du mich tagelang zugetextet hast. Und leg dich jetzt hin.“ Befahl ich streng.

      Er verzog schmollend den Mund und erwiderte zögernd: „Ja, ja, ist schon in Ordnung. Das Facesitting. Klar, will ich auch, aber ich muss erst noch mal was trinken. Dauert ja nur nen Moment, und ich dachte in der Zeit könntest du ja schon mal ein bisschen um meinen Schwanz kümmern. Ja, ist schon gut, guck mich nicht so böse an, ich sag ja schon nix mehr. Du bist die Hausherrin, du bestimmst.“

      Der Kerl nervt echt,