Hannah Rose

Elijah - Blossom


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Kampf gefochten hatte und sich vorkam, als würde er versuchen mit einem Sieb Wasser zu schöpfen, gab er leicht entnervt auf. »Ähm, … also, mhmmm, … Marwin?«, murmelte er. »Ich glaube, … ich brauche vielleicht ein bisschen Hilfe bei dem …«

      Er fühlte, wie sein Gesicht vor Scham brannte, als sich sein Freund herumdrehte und ihn in nichts weiter als einem knallrosa Höschen mitten im gemeinsamen Zimmer stehen sah. Es beruhigte ihn ein wenig, dass Marwin, wenn er ihn überhaupt begutachtete, zumindest keine große Sache daraus machte, sondern einfach zum ihm kam, den Kopf missbilligend schüttelte, hinter ihn trat und einfach nach dem BH griff, um die Häkchen einrasten zu lassen.

      »Für die Zukunft merkst du dir«, flüsterte Marwin ihm ins Ohr, »dass du ihn wie einen Gürtel anziehst!«

      »Stimmt. Macht irgendwie Sinn«, nickte er, als ihm eine vage Erinnerung daran durch den Kopf wirbelte, dass Mädchen genau das taten – sich den BH um ihre Taille legten, die Häkchen schlossen und nach hinten drehten, ehe sie mit den Armen durch die Träger schlüpften, um ihn an Ort und Stelle zu ziehen.

      »Oh, mein Gott«, fügte Marwin aufgeregt hinzu, als er ihm die Schulterriemchen noch ein wenig nachjustierte, derweil er hinter ihm stand.

      »Was denn?«, fragte Elijah irritiert.

      »Du hast den süßesten Arsch, den ich seit langem zu sehen kriege!«

      »Halt bloß deine Klappe, Marwin!«, entfuhr es Elijah ziemlich schroff.

      »Ist aber wahr! Schau doch mal in den Spiegel, wenn du mir nicht glaubst!«, beharrte sein Freund.

      »Ich denke, dein Wort reicht mir völlig«, murmelte er, obwohl er sich eingestehen musste, dass seine Neugier zumindest ein wenig geweckt geworden war. Er hatte noch nie wirklich auf seinen Hintern geachtet, aber jetzt, wo er darüber nachdachte – er hatte schon das gewisse Etwas, besonders für einen hageren Typen wie ihn.

      »Okay, … als nächstes müssen wir dir eine schöne weibliche Brust verpassen«, fuhr Marwin fort. »Dreh‘ dich mal um.«

      Er kam seiner Bitte nach und fühlte, wie die Röte seines Gesichts noch intensiver wurde, als er von oben bis unten begutachtet wurde.

      »Ich denke, bei dir würden kleinere ganz gut aussehen«, meinte Marwin, während er einen Schritt zurücktrat – einen Arm vor der Brust, den Ellbogen des anderen darauf abgestützt und den Zeigefinger nachdenklich vor die Lippen haltend. »Es sollte keck und sportlich aussehen … Vielleicht einen B-Cup? Das wären rund sechshundert Gramm pro Seite … Was meinst du?«

      »Was immer du auch sagst«, krächzte er schüchtern.

      »Und mit deiner Stimme werden wir auch etwas unternehmen müssen«, murmelte sein Freund mehr zu sich selbst als zu ihm. »Aber wie auch immer, wir sollten doch erstmal mit dem anderen anfangen …«

      Elijah sah zu, wie sein Mitbewohner zu seinem Schrank hinüberlief und in Kleiderstapeln und Accessoires stöberte, bis er gefunden hatte, wonach er suchte – eine schlichte schwarze Kiste, aus der er etwas herausnahm und ihm entgegenhielt. Was er zu sehen bekam, waren zwei hautfarbene Gummi-Ovale, die ihn stark an Hühnerfilets in der Auslage des Fleischers seines Vertrauens erinnerten.

      »Dies, Ma‘am«, lächelte Marwin mit einem vorgetäuschten typischen, näselnden Oxford-Akzent, »sind Ihre neuen wundervollen Brüste … Und jetzt halt‘ still …!«

      Elijah hielt den Atem an, während Marwin ihm die Latexteile in die Körbchen seines BHs schob und daran korrigierend solange herumzupfte, bis er zufrieden wieder einen Schritt zurücktrat.

      »Na, los …«, grinste Marwin, »fass‘ sie mal an.«

      Zögernd streckte Elijah eine Hand aus, umfasste sie vorsichtig und war überrascht, wie echt sie sich anfühlten.

      »Das, Ma’am, ist medizinisches Silikon«, verkündete sein Freund stolz. »Diese Oberweite kostet ein kleines Vermögen. Ich möchte Sie also bitten, vorsichtig mit Ihrem sekundären femininen Geschlechtsmerkmal umzugehen.«

      »Werde ich. Versprochen«, kam es ihm heiser über die Lippen.

      »Und jetzt, Miss Anderson, werde ich Ihnen die Grundlagen des Schminkens näherbringen«, fuhr Marwin vor, der ganz in seinem Element zu schein schien. »Und wir müssen natürlich noch eine Perücke für Sie auswählen, die zu Ihrem Hautton passt … Vor allem müssen Sie sich aber daran gewöhnen, eine zu tragen.« Kaum hatte er ausgesprochen, holte er lächelnd einen weiteren Gegenstand hinter seinem Rücken hervor – klein und aus rosafarbenem Kunststoff.

      Elijah glaubte, dass ihm sein Verstand einen Streich spielte, denn das Ding hatte die Form von einem kleinen schlaffen Penis. »Jetzt sag‘ mir bloß nicht, es ist das, an was ich gerade denke«, stöhnte er und wieder begann sein Herz heftig in seiner Brust zu klopfen. Unweigerlich fragte er sich, ob das wirklich alles nötig war.

      »Es ist ein Keuschheitsgürtel«, kündigte ihm sein Freund an, als sei es die absolut normalste Sache von der Welt. »Keine Sorge, wenn du dich erst einmal daran gewöhnt hast, ist er durchaus bequem zu tragen.« Er schaute ihm direkt in die Augen, als er nachsetzte: »Willst du, dass ich es dir anlege oder willst du es selbst versuchen?«

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