Madlen Schaffhauser

Machtspiel


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um. Sie stiegen aus und gingen auf den Neubau zu. Der Wohnblock war in vier Wohnungen aufgeteilt.

      Während sie die Treppe in den zweiten Stock hinaufstiegen, fischte Chloe ihren Schlüssel aus der Handtasche heraus und sobald sie oben angekommen waren, öffnete sie die Tür. „Bitte kommen Sie herein.“

      „Gerne.“ Raul fand sich in einer grossen Garderobe wieder, die aus fünf Einbauschränken bestand und in denen wahrscheinlich alle Jacken, Schuhe und Handtaschen verstaut waren. Denn bis auf drei paar Sommerschuhe, die auf einem Regal standen, befand sich nichts im Flur.

      Chloe führte ihn weiter in ein grosses Wohnzimmer, das mit zwei weissen Sofas und einem dazu passendem Sessel ausgestattet war. An den Wänden hingen drei Fotos mit verschiedenen Naturmotiven. Das erste zeigte einen Strand, auf dem Fussspuren zu sehen waren, die im Meer verschwanden. Auf dem nächsten war eine grosse, alte Holzbrücke abgelichtet, auf der eine einsame Frau stand und hinunterblickte. Das letzte Bild zeigte die Sonne, wie sie hinter einem Berg hervorkam und die ganze Umgebung erstrahlte.

      Raul wurde das Gefühl nicht los, dass diese Bilder ihren Gemütszustand widerspiegelten. Er wollte sie aber nicht darauf ansprechen. Noch nicht.

      Eine Theke aus schwarzem Granit trennte die Stube von der Küche ab. Durch die Fensterfront, gegenüber dem Eingang, kam herrlich viel Licht herein und eine Schiebetür führte auf die halbbedeckte Terrasse, die vermutlich genauso gross war, wie die Küche und der Wohnraum zusammen.

      Raul wandte sich an Chloe, die sich in der Küche befand. „Sie besitzen eine wunderschöne Wohnung.“

      „Danke. Ich wohne noch nicht sehr lange in diesen Wänden, aber ich fühle mich richtig wohl hier.“ Chloe ging zu den Sofas und stellte die Getränke auf dem Salontisch ab, der aus massivem Nussbaum und einer schwarzen Glasplatte bestand.

      „Bitte bedienen Sie sich.“ Sie verschwand in ihrem Arbeitszimmer, das sich neben dem Salon befand und kam kurz darauf mit einem kleinen, roten Büchlein in der Hand zurück. Wie sich herausstellte, war das ihr Adressbuch.

      Raul nahm den Zettel, den Chloe ihm vorhin im Büro gegeben hatte, aus seiner Hosentasche und sie vervollständigten die Liste mit den Adressen und Telefonnummern der Frauen.

      „Wie geht es nun weiter?“

      Raul wusste, dass Chloe die Befragung der Frauen gemeint hatte, aber er bezog ihre Frage für einen kurzen Moment auf sie beide. Wie ging es weiter? Er wollte diese bezaubernde Frau, neben sich, in seine Arme schliessen und ihren wundervollen Mund küssen. Jedoch wusste er, dass es falsch wäre und konnte sich noch im letzten Augenblick beherrschen und räusperte sich, um sich wieder auf das eigentliche Thema zu konzentrieren.

      „Vielleicht hat eine von den Frauen etwas bemerkt oder gesehen, was Ihnen nicht aufgefallen ist. Haben Sie bereits mit jemandem über das Verbleiben Ihrer Schwester geredet?“

      „Mit meiner besten Freundin Sina. Sie ist ausser meiner Schwester, die einzige, der ich alles anvertrauen kann.“

      „Ich kann hier keinen Namen Sina lesen.“ Raul deutete auf den Zettel. „War sie gestern nicht dabei?“

      „Nein. Entschuldigen Sie mich bitte, ich muss an die frische Luft.“ Chloe erhob sich aus dem Sofa und ging durch die Schiebetür hinaus auf die Terrasse.

      Raul sah der Frau nach, die ihn hin und her riss, wie sie sich ans Ende der Veranda begab und sich aufs Geländer stützte. Reglos stand sie da, den Blick in die Ferne gerichtet.

      Nach einem kurzen Moment folgte er ihr nach draussen. Er stellte sich hinter sie und legte seine Arme um Ihre Taille. Nach einigen Minuten drehte sie sich langsam zu ihm herum. Nur kurz erhaschte er einen Blick in ihre tränenerfüllten Augen, bevor sie sie schloss und ihn zu küssen begann. Raul zögerte keine Sekunde und drückte Chloe fest an sich. Seine Lippen spielten zuerst sanft mit den ihren, dann wurde der Kuss fordernder, bis sich Raul nicht mehr zurückhalten konnte. Er versuchte mit seiner Zunge ihren Mund zu erforschen, den sie bereitwillig öffnete, um seine Zunge in sich aufzunehmen. Zuerst zögernd, dann immer stürmischer spielten sie miteinander. Rauls Hände strichen langsam ihren Rücken auf und ab.

      Auf einmal spürte sie seine rechte Hand auf ihrer Brust und wie er schüchtern anfing sie zu massieren. Ihre Brust hob und senkte sich vor Erregtheit. Sie glaubte schon ihr Herz müsste zerspringen. Unsicher machte sie einen Schritt nach hinten. Es war schon lange her, seit sie das letzte Mal solche Gefühle empfand. Viel zu lange.

      Raul, der ihre Unsicherheit nicht zu bemerken schien, nahm ihre Hand und führte sie zurück in die Wohnung.

      Ohne sich gross Gedanken zu machen, was passieren könnte, nahm Chloe Rauls Hand und ging auf die Treppe zu, die in den oberen Stock führte. Oben angekommen, schritt sie in ihr Schlafzimmer und trat auf ihr Bett zu. Völlig nervös und unruhig drehte sie sich zu Raul um. Seine blauen Augen waren verschleiert vor Erregung. Er machte einen Schritt auf sie zu, hob sie hoch und legte sie behutsam auf ihrem Bett nieder. Über sie gebeugt, näherte er sich mit seinen Lippen ihrem Gesicht. Erneut küsste er sie voller Leidenschaft. Er stütze sich neben Chloe auf seinem linken Ellenbogen ab und fuhr mit seiner freien Hand langsam unter ihr gelbes T-Shirt. Er streichelte sanft ihren Bauch entlang nach oben bis zur Brust. Er schob ihren BH auf die Seite und liebkoste sanft ihren Busen. Ihre Nippel reagierten sofort und richteten sich bei der kleinsten Berührung auf. Ein leiser Seufzer drang aus ihrer Kehle, als er ihre Haut mit seinen Händen streichelte.

      Lunardi erhob sich, um Chloe das Oberteil über den Kopf auszuziehen, den Büstenhalter gleich dazu. Er konnte den Blick nicht von ihren schönen, wohlgeformten Busen wenden. Er streichelte mit seiner Zunge ihre Brüste rund um ihre Brustwarzen, welche sich noch mehr verhärteten. Abermals entwich ihr ein lustvoller Laut. Raul musste sich beherrschen, nicht die Kleider von ihrem Körper zu reissen und sie wie ein wildes Tier zu nehmen.

      Chloe wusste nicht, wie ihr geschah. Es war lange her, als sie das letzte Mal solche Gefühle verspürte. Sofort dachte sie an ihren Ex-Verlobten Patrick, obwohl sie jegliche Gedanken an ihn zu verhindern versuchte. Vor fast dreizehn Monaten wollten sie heiraten. Doch alles kam kurz davor ganz anders als geplant.

      Chloe hörte leise ihren Namen. Da wurde ihr bewusst, dass sie mit ihren Gedanken weit abgeschweift war. Mit einem Mal fragte sie sich, was sie hier tat und versteifte sich sofort. Sie öffnete die Augen und sah Raul an, der sie mit einem verwirrten Blick musterte.

      „Mache ich etwas falsch?“

      „Nein, nein.“ brachte sie stockend heraus. Sie schloss wieder ihre Augen und wollte ihn küssen, damit er nicht nachfragte, was in ihr vorging. Nur machte sie die Rechnung ohne ihn.

      „Gefällt es dir nicht?“

      Abermals öffnete Chloe ihre Augen und sah ihn verlegen an. „Es ist nur so, dass es schon lange her ist, seit ich das letzte Mal mit einem Mann so intim war.“ Wenn sie ehrlich zu sich war, gab es seit Patrick nur ein kurzes Abenteuer und das war wiederum nicht das, was sie zu brauchen glaubte. Sie dachte es mit ihrem Ex-Verlobten gehabt zu haben, doch wurden all ihre Zukunftspläne auf einen Schlag zerstört. Chloe schwor sich damals, keinen Mann mehr zu nahe an sich heranzulassen und bis heute war es ihr auch gelungen.

      „Ich werde ganz vorsichtig sein.“ flüsterte Raul ihr ins Ohr, während er anfing daran rum zu knabbern. Seine Hand streichelte leicht über ihren Arm, zum Nacken und zwischen ihrem Busen hinab zum Bauchnabel. Raul spürte, wie sich Chloe unter seiner Hand zu entspannen begann. Mit seinen Fingern umkreiste er ihren Nabel, während sein Mund, der feine Küsse auf ihren nackten Oberkörper zauberte, seiner Hand nach unten folgte. Sie stöhnte leise auf und wölbte ihren Körper seinen Liebkosungen entgegen. Es gefiel ihm, wie sich ihr Verlangen entfachte und sie sich ihm hingab. Dabei konnte er sich kaum noch an sich halten. Am liebsten hätte er ihr die Hose vom Leib gerissen und sie genommen. Allerdings wollte er sich beherrschen, denn er hatte das Verlangen die Lust dieser Frau ins Unermessliche zu steigern. Lunardi öffnete den Knopf ihrer Jeans und zog sie aus. Er betrachtete den gelben, kleinen Slip, der ihr süsses Dreieck bedeckte. Mit seinen Zähnen streifte er den Tanga ab und warf ihn achtlos auf den Boden. Sanft drückte er ihre Beine