Micaela Hemesath

Airotic


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weitere Herausforderung waren die Spiegeleier, denn weitgereiste anspruchsvolle Gäste wollten keine „Sunny side up“ Eier sondern „turned over“, Rühreier mit Schinken oder ohne, mit Tomaten oder Käse wurden oft zu trockenen Bröseleiern. Das waren schweißtreibende Tätigkeiten hinter heißem Ofen. Gott sei Dank benutzte ich damals kein Make-up.

      Unser Vorspeisenangebot beinhaltete eine 300 bis 500g Malossol Kaviardose, ummer Hu HuHummer mit verschiedenen Saucen, französische Gänseleber mit Baguette, Crevetten und vieles mehr das gut und teuer war. Es wurde alles von einem Servierwagen dargeboten und konnte nach Lust und Laune bestellt und nachgeholt werden. Dazu wurde Champagner, deutscher Weißwein und französischer Rotwein in kleinen Fläschchen gereicht. Typische nervige Hauptspeisen waren Rindersteak rare, medium oder well done frisch zubereitet mit Gemüsepfanne und pommes de paille, Lachssteaks in Weißweinsauce und dergleichen mehr. Als Nachspeise wurde ein Servierwagen voll mit allen gängigen Käsesorten der Welt sowie tropische Früchte gereicht. Anschließend kam der Servierwagen mit Kaffee und Tee, Pralinen, Cognac, Cointreau, Drambuie, Curvoisier und Zigarren und kleine Zigarettenpäckchen aller Marken die 3 Stück Zigaretten beinhalteten. Rauchen an Board war selbstverständlich, so auch Zigarren, die alles eingenebelt haben.

      Weitere Schulungspunkte waren: Welche Dokumente muss man wo, wie ausfüllen; welche Zoll- und Einreisebestimmungen haben die einzelnen Länder; wo schaue ich nach; was mache ich wenn jemand grün im Gesicht wird; wie beruhige ich einen durchgedrehten Passagier; wie verbinde ich einen Arm; was mache ich bei „Hyperventilationstetanie“ (ha, ein tolles Wort, hab ich später meiner zweijährigen Tochter beigebracht); wie kaschiere ich einen plötzlich an Bord verstorbenen Menschen damit sich die ihn umgebenden Passagiere nicht beunruhigen? - das Zaubermittel war, eine transportable Sauerstoffflasche mit einer um den Kopf gebundenen Maske so machte es den Anschein als hätte er klinische Probleme; Kindergebären wurde uns durch einen Film anschaulich vermittelt – ein für damalige Zeit drastischer Film, den nur Mediziner zu sehen bekamen und nicht so wie heute, wo man dieses Naturereignis in allen Fernsehsendern miterleben kann. Und plötzlich landete mein homosexueller Kollege ohnmächtig auf meinem Schoß – bei meinen Widerbelebungsversuchen beruhigte ich ihn mit den Worten: Kinder gebären nur echte Frauen! wie überlebe ich Turbulenzen, ohne den Passagieren das Gefühl zu geben auch Stewardessen zeigen Angstgefühle.

      LEHRJAHRE

      Ich absolvierte eine Ausbildung in einer Hotelfachschule mit anschließendem Praktikum in der Rezeption eines guten Hotels in München. Diese Vielfalt an unterschiedlichsten Situationen, die ich am Dreh- und Angelpunkt eines Hotels erlebte, war eine gute Schulung fürs Leben.

      Zu Hause in München hatte meine Mutter ein großes sehr bekanntes Weinlokal das von vielen Künstlern frequentiert wurde und ich oft aushelfen musste. Trotz Ausbildung in der Hotelfachschule, wollte ich nie das Lokal übernehmen. Es zog mich immer in die weite Welt hinaus. Im speziellen weit weg von meiner Mutter mit der ich mich nicht gut verstand. Ich beschloss daher, mit zarten 19 Jahren nach Mexiko auszuwandern. So fuhr ich mit einem Bananendampfer von Bremerhaven aus über den Atlantik und betrat nach dreiwöchiger Schaukelei mein neues Zuhause, denn fliegen war damals unerreichbar teuer. Mexiko war gerade richtig, denn es war exotisch, weit weg und als Reiseland völlig unbekannt.

      In erstaunlichen 6 Wochen habe ich Spanisch gelernt (karmamäßig habe ich schon einmal in Mexiko gelebt). Ich bekam ein Stipendium an der Universidad de Mexiko D.F. Um mir mein Leben zu finanzieren lernte ich eine durchgeknallte Deutsche Industrielle kennen die mich als Gouvernante einstellte. Bei diesem Job verdiente ich außerordentlich viel Geld und hatte dadurch ein lockeres Studentenleben.

      Meine Erlebnisse dort, als gut aussehende, große, langhaarige Deutsche waren zahlreich. Bald hatte ich einen Verlobten, der fünf Kinder von mir wollte, sehr eifersüchtig und besitzergreifend war. Er war 8 Jahre älter und glücklich so eine patente hübsche Frau gefunden zu haben. Der Rebell in mir forderte sein Recht. Mit der faulen Ausrede, dass ich mich vor der Hochzeit noch von allen Freuden in Europa verabschieden wollte, flüchtete ich in die Heimat zurück. Ich war jung, wollte die Welt erleben und war noch so neugierig auf die Vielfältigkeit des Lebens.

      Nach meiner Rückkehr fand ich in München einen Job als Hostess für die erste Weltverkehrsausstellung. „Mi Novio Mexicano“ spürte meinen Unabhängigkeitsdrang und bekam es mit der Angst zu tun. Er reiste mir nach Deutschland nach und wurde zu meiner Schicksalswaschanlage und Bereiter meines Fliegerlebens.

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