versinken!"
„Das möchtest du wohl, was?“
„Wollen wir's mal probieren?”, fragte er. „Ich habe noch genug Reserven für andere Versuche."
„Nein", sagte sie.
Er lachte kurz. „Wie scharf willst du mich eigentlich noch werden lassen?“
„Können wir die anderen nicht beobachten?", fragte sie. „Ich habe auf einer Pornoseite im Internet mal einen Kurzfilm angesehen. Da stand ein nacktes Mädchen gebückt vor einer Zimmertür und hat durch das Schlüsselloch geblickt!“
„Und was geschah dann?“, fragte Justin.
„Das beobachtende Mädchen war völlig nackt. Hinter ihr stand ein Mann, der sie vögelte. Das Mädchen schaute einem Paar zu, das auf dem Bett lag. Der Mann hatte seinen Kopf zwischen den gespreizten Schenkeln einer Frau liegen und leckte ihre haarlose Fotze. Der Film hat mich so stark erregt, dass ich masturbieren musste!“
„Was hat dich daran so sehr erregt?“
„Die Doppelfunktion des Lusterlebnisses", sagte sie. „Ich identifizierte mich mit dem Mädchen, das durchs Schlüsselloch guckte. Es konnte sich an dem Bild berauschen, dass sich ihr bot, und gleichzeitig den Harten des Mannes genießen. Seitdem wünsche ich mir, so was mal selbst zu erleben."
„Wir können ja raufgehen und versuchen, Laura und Lukas oder Maja und Alexander zu beobachten. Wenn du willst, verfahre ich dabei mit dir genauso, wie du es in dem Film gesehen hast."
„Ach was, vergessen wir's", meinte sie. „Das sind doch nur Träume."
„Es gibt Träume, die sich realisieren lassen."
„Nicht alle", sagte sie und schaute ihn an. „Ich werde mich von dir nicht vögeln lassen."
„Warum nicht?"
„So was würde sofort die Runde machen", sagte sie. „Es würde meinen Kurswert mindern."
„Soll ich jetzt lachen?“
„Das kannst du halten, wie es dir gefällt. Aber es stimmt doch! Von unserer Clique hält keiner dicht. Jeder spricht über jeden. Ein Mädchen kann sich im Nu ihren Ruf verderben."
„Hör bloß auf, mich damit zu langweilen", sagte er. „Dein Ruf! Der war in dem Augenblick hin, als du anfingst, mit uns herumzuziehen."
„Das behauptet meine Schwester auch", sagte Sarah.
„Anna ist eine seltsame Heilige, was?“
„Sie ist okay."
„Hat sie schon einen festen Freund gehabt?“
„Moment mal! Interessierst du dich etwa für meine Schwester?", fragte Sarah und schob ärgerlich seine Hand beiseite.
Er lachte. „Eifersüchtig?"
„Nein", erwiderte Sarah. „Die würde dich nicht mal anschauen. Du kannst es ja mal probieren. Ich wette, wenn du sie einzuladen versuchst, holst du dir einen Korb."
„Die ist mir viel zu arrogant", behauptete er. „Ich bin nicht am Umgang mit spröden Jungfrauen interessiert.“
„Wer sagt dir, dass sie noch Jungfrau ist?"
„Sie sieht so aus."
„Das ist ein Irrtum."
„Tatsächlich?"
„Sie ist mit vierzehn von unserem Onkel vergewaltigt worden", sagte Sarah. „Seitdem hasst sie die Männer."
„Oh! Das wusste ich nicht", meinte Justin Hoffmann betroffen. „Aber sie muss doch mal irgendjemand die Chance geben, diesen Komplex wieder loszuwerden."
„Das sage ich ihr ja auch”, meinte Sarah, „aber Anna will nichts davon hören."
„Immerhin hat sie noch Glück gehabt. Sie hat kein Kind gekriegt", sagte er.
„Meine Eltern haben es abtreiben lassen. Im dritten Monat, glaube ich."
„Und was passierte mit dem Onkel?“
„Mein Vater hat ihn finanziell ruiniert."
„Der arme Hund", sagte Justin.
„Wen meinst du? Meinen Vater oder den Onkel?"
„Den Onkel natürlich."
„Sag mal, spinnst du? Diesen brutalen, gewissenlosen Schuft bedauerst du noch?"
„Nein, nein, das wäre zu viel behauptet. Aber ich kann mir vorstellen, wie es war. War es ein gut aussehender Onkel?"
„Oh ja, er war das, was man einen stattlichen Mann nennt. Übrigens verheiratet. Er hatte selbst zwei Töchter."
„Was heißt hier hatte?", fragte Justin. „Hat er sie nicht mehr?"
„Sobald die Rede auf ihn kommt, sprechen wir in der Vergangenheitsform. Er und seine Familie sind für uns gestorben."
„Ach ja, richtig", spottete Justin. „Und darauf seid ihr auch noch stolz. Ich kann mir denken, wie das damals passiert ist. Ich wette, Anna war schon ein wunderhübsches Mädchen. Körperlich war sie mit vierzehn vermutlich schon voll entwickelt. Eine Frau. Aber geistig war sie noch infantil. Der Onkel gefiel ihr. Sie reizte ihn, sie wollte ihm gefallen. Der Teufel mag wissen, was sie getan hat, um seine Begierde zu wecken. Sicherlich wollte sie nicht mit ihm schlafen — ich will das zu ihren Gunsten unterstellen — aber der Onkel muss es so aufgefasst haben. Kein Wunder, dass eines Tages bei ihm eine Sicherung durchbrannte."
„Du redest, als seiest du dabei gewesen", meinte Sarah ärgerlich.
„Ich weiß, wozu diese jungen Dinger imstande sind", sagte er.
Sarah sprang plötzlich auf und strich ihren Rock glatt.
„Schluss für heute", sagte sie.
Er starrte verdutzt auf seinen immer noch eichenharten Penis. Wollte ihn das Mädchen verschaukeln? Im nächsten Moment musste er lachen. Es war seine Schuld, wenn eine vorübergehende Missstimmung und Entfremdung aufgetreten war. Weshalb hatte er so kariert über Anna und deren Onkel gesprochen? Das Ganze ging ihm wahrhaftig nichts an. Jetzt oblag ihm die hoffentlich nicht allzu schwierige Aufgabe, zu retten, was noch zu retten war. Er beurteilte seine Chancen keineswegs pessimistisch. Schließlich stand ihm noch das ganze Wochenende zu Verfügung —und Sarahs Trieb, davon war er überzeugt, würde ihm dabei willkommene Unterstützung leisten.
Er verstaute sein erschlaffendes Glied in der Hose und stand auf.
„Ich könnte ein Glas Rotwein vertragen", meinte er. „Und du?"
Er unterdrückte ein Grinsen, als er Sarahs Höschen am unteren Couchende liegen sah und fragte sich, ob das Mädchen den Mut haben würde, es vor seinen Augen wieder überzustreifen.
Aber sie schien an ganz andere Dinge zu denken. Mit trotzig vorgeschobener Unterlippe starrte sie aus dem Fenster.
„Ich trinke nachmittags keinen Alkohol", belehrte sie ihn.
Er musterte sie lächelnd. Ihre weiße, viel zu knappsitzende Polobluse modellierte überdeutlich die vollen, prallen Brüste. Sogar die dunklen Brustwarzen waren unter dem durchsichtigen BH zu sehen.
Aus dem Obergeschoß kam ein dumpfer Laut!
Es hörte sich an, als sei jemand vom Stuhl gesprungen. Sarah starrte zur Decke.
„Wer ist über uns?“
„Laura und Lukas", antwortete er.
„Der verprügelt sie wohl, was?“
„Kann schon sein", meinte er und trat an die Bar, um sich ein Glas Rotwein einzuschenken. „Manche mögen das ja."
„Wieso eigentlich?"
Er schaute sie an. „So ein Mädchenpopo ist unglaublich zart, ein Wunderwerk an Kurven und Weichheit. Es drängt