Toby Weston

Die Lust auf junge, unschuldige Mädchen


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ein Paar super Schuhe gesehen“, meldete sich eine neue Stimme zu Wort. „Ich glaube, die werde ich mir zulegen.“

      Der Klang ihrer Stimme nahm ihn sofort gefangen – warm, ein wenige verhalten, aber zugleich fest, bestimmt, energisch. Ihre Blicke trafen sich. In ihren Augen trat ein Schimmer, der zu einem Glitzern wurde und mehr als nur beiläufiges Interesse bekundete. Volles blondes Haar hing ihr auf die Schultern. In den Sonnenstrahlen, die durch die blank geputzten Scheiben fielen, schimmerte es hell und klar, wie eine Korona.

      Niklas hatte nicht den Eindruck, dass es gefärbt war. Die Augen waren haselnussbraun mit winzigen grünen Sprenkeln, die sehr aufregend wirkten. Nur die Nase zeigte einen kleinen Höcker, aber das störte keineswegs, sondern verlieh ihr eher noch ein etwas südländisches Aussehen.

      Seine Augen schätzten ihre Figur ab. Bei den Brüsten hatte sie wohl etwas mit dem Büstenhalter nachgeholfen, aber der zarte Übergang ihres Nackenansatzes und die fließenden Linien ihrer Schultern gaben ihm das Gefühl, dass eine nähere Erforschung des hügeligen Terrains durchaus ihre Reize hätte.

      Wie alt sie wohl sein mochte? Er schätze sie auf eben über achtzehn. Sie war eine Sünde wert, aber er musste es langsam angehen lassen.

      „Also dann tu doch, was du nicht lassen kannst, und kauf dir diese verrückten Dinger“, erklärte die Schwarzhaarige beleidigt. „Ich pflege für solche Kleinigkeiten kein Geld auszugeben.“

      „Dazu zwingt dich ja auch keiner“, zuckte die Blondine die Achseln. „Nur musst du dir nicht einbilden, dass deine Meinung die einzig richtige ist. Wenn du etwas nicht vertragen kannst, dann hau doch ab!“

      „Lara!“, stieß die so Angeredete hervor. „Diesen Ton verbiete ich mir!“

      Sie wandte sich zwei anderen Mädchen zu, die mit am Tisch saßen und dem letzten Teil des Wortgeplänkels mit steigender Spannung gelauscht hatten.

      „Kommt ihr mit? Ich lade euch auch nachher ins Kino ein.“

      Das ließen sich die beiden, die Niklas als nichtssagende Mauerblümchen nicht weiter beachtete nicht zweimal sagen. So stolzierten alle drei aus dem Café.

      Einen Schritt weiter wären wir ja schon, dachte Niklas. Das Ziel seiner Wünsche war allein, und er kannte auch bereits ihren Namen. Jetzt hieß es nur aufpassen und den richtigen Zeitpunkt für eine geschickte Eröffnung nicht zu verpassen.

      Sein Pulsschlag beschleunigte sich, als er sich vorstellte, was er alles mit ihr tun würde, sobald sich eine Gelegenheit dazu bot. Freudig erregt spürte er, wie es sich in seiner Hose zu regen begann.

      Je mehr er sie anschaute, desto besser gefiel sie ihm. Er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Langsam stand sie auf und trat an die Theke.

      „Noch einen Cappuccino“, bestellte sie, und grinste Niklas verlegen an. Dann wandte sie sich ihm voll zu.

      „Habe ich dich nicht schon mal hier in der Stadt gesehen?“, fragte sie zögernd.

      „Kann schon sein“, schenkte er ihr sein gewinnendstes Lächeln. Seine blauen Augen blickten sie frisch und freimütig an. „Wenn man wie ich so in der Welt herumkommt ...“

      Sie hatte also den ersten Schritt getan. Jetzt war es an ihm, den zweiten folgen zu lassen. Er nahm seine Tasse und ließ sich neben ihr auf dem Barhocker nieder.

      Er musterte sie von neuem. Schlank, aber nicht dünn und knochig. Offenbar etwas konservativ, da sie einen Rock von normaler Länge trug. Aber das machte nichts, er würde sie schon kirre kriegen!

      Außerdem hatte er die Erfahrung gemacht, dass Mädchen in kurzen Röcken ein besonderes Selbstbewusstsein besaßen, das er gar nicht schätze. Und ein etwas längerer Rock war auch aus anderen Gründen nicht zu verachten. Er gehörte nicht zu den Typen, die nach der Rein–Raus–Methode verfuhren. Für ihn gehörte ein kleines Vorspiel notwendig mit dazu. Es war erst die Würze, die dem Hauptgang Aroma und Geschmack verlieh. Einen längeren Rock konnte man so schön hochstreifen, dabei die zarten Schenkel entblößen, den Slip, oft durchsichtig, sodass im spitzen Dreieck mehr als eine Ahnung der köstlichen Frucht, deren Ernte bevorstand, erschien.

      Er stellte sich vor: „Ich heiße Niklas Goldbeck. Hab heute meinen freien Tag. Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Lara.“

      Er vermied es bewusst, gleich ihr das vertrauliche Du, mit dem sie ihn angeredet hatte, aufzunehmen. Wenn er jetzt Distanz wahrte, und sei es auch nur scheinbar, würde er wohl umso rascher zum Ziel kommen, hatte sie dann doch keinen Anhaltspunkt, in ihm den hungrigen Wolf, der er in Wirklichkeit war, zu vermuten.

      Ihre Augen glänzten, und sie lächelte ihn an.

      „Woher kennen Sie meinen Namen?“

      Sie rutschte ein wenig verlegen auf dem Barhocker hin und her. Er hatte das Gefühl, als ob seine körperliche Nähe das köstliche Etwas zwischen ihren Beinen zum Leben erweckt hatte.

      „Habe zufällig mitgekriegt, wie Ihre Freundin Sie so angeredet hat“, blinzelte er ihr zu.

      „Und wie heißen Sie weiter, oder ist es noch zu früh, danach zu fragen?“

      „Degenfeld. Lara Degenfeld“, fuhr es ihr heraus.

      Dann zögerte sie merklich. „Was haben Sie da eben gesagt? Noch zu früh? Was meinen Sie damit?“

      Statt einer Antwort strahlte er sie nur an. Verlegen wandte sie den Blick ab. Sie sah aus dem Fenster auf die Straße und tat so, als mustere sie sein dort sichtbar abgestelltes Motorrad.

      Was für hübsche Hände sie hat, dachte er. Graziös gefaltet lagen sie in ihrem Schoß, die Fingernägel lang, halbmondförmig gefeilt, in mattem Perlmuttrosa lackiert. Ein kleiner Leberfleck auf dem linken Handrücken gab dem ganzen einen Anflug verspielter Unberührtheit.

      „Angst?“, wagte er sich vor.

      „Wovor?“, lachte sie. „Etwa vor Ihrem Motorrad?“

      „War ja nur ‘ne Frage. Es gibt halt Mädchen, die Angst haben, sich beim Motorradfahren die Frisur zu ruinieren.“

      Beide brachen in schallendes Gelächter aus.

      „Komische Freundinnen scheinen Sie zu haben“, erklärte Lara spöttisch. „Ich bin ganz verrückt danach. Habe mir schon oft gewünscht selbst eins zu haben.“

      „Ist aber nichts für kleine Mädchen. Man kann sich nämlich dabei den Hals brechen“, gab Niklas spöttisch zu bedenken.

      „Aber Sie erscheinen mir heil und gesund, jedenfalls aus einem Stück zu bestehen.“

      „Ja, schon, aber ich bin halt ein Experte.“

      „Da wage ich nicht zu widersprechen.“

      Die winzigen grünen Flecken in ihren braunen Augen tanzten einen belustigten Reigen. Der sehnsüchtige Ton, der in ihrer Stimme trotz des spöttischen Klanges, den sie ihr zu geben trachtete, erkennbar war, zeigte ihm, dass auch sie Hintergedanken hegt und nicht abgeneigt schien, ihn auf die Probe zu stellen.

      Er entschloss sich, sich noch etwas weiter vorzuwagen.

      „Lust mich mal auszuprobieren?“, lockte er.

      Dann, als käme ihm erst jetzt die Zweideutigkeit seiner Bemerkung zum Bewusstsein, verbesserte er sich bewusst hastig.

      „Ich meine natürlich meine Ducati. Ich lasse Sie gern mit aufsitzen und fahre mit Ihnen, wohin Sie immer wollen.“

      Als habe sie nur darauf gewartet, glitt sie sofort vom Barhocker.

      „Mit Vergnügen.“

      Sie wühlte in ihrer Börse nach einem Geldschein.

      „Schon gut“, meinte Niklas und benutze die Gelegenheit, nach ihrer Hand zu tasten. Der kühle Druck der langen, schlanken Finger erzeugte einen wollüstigen Schauer, der wohlig seinen Rücken herunterrieselte.

      Beim Hinausgehen erzählte sie: „Ich wohne bei meiner Tante, und sie wird erst gegen sechs nach Hause