sich ohne zu zögern die Klamotten vom Leib gerissen. Vollkommen nackt stand er dem dunkelhaarigen Fremden gegenüber. Dessen Blick hätte vor Geilheit Steine schmelzen können. Er trat näher … streichelte seinen Brustkorb und verfolgte die Spur seiner Hände mit gehauchten Küssen. Fynn hatte gestöhnt … laut und voller Begierde. Seine zitternden Hände vergruben sich in den vollen dunklen Haare. Er krallte sich im Nacken fest, während seine Brustwarzen auf das Köstlichste traktiert wurden.
Und dann hatte er „Nimm mich!“, gestöhnt, immer und immer wieder. Ich fass' es nicht!, schießt es ihm durch den Kopf. Doch so war es wohl! Genau so!
Er hatte sich auf einen der bequemen breiten Sitze gekniet und seinen Hintern obszön emporgestreckt; seine Beine so weit gespreizt wie es eben ging. Und dann wurde er gefickt wie noch nie zuvor in seinem Leben. Ohne Vorbereitung, ohne Rücksicht und – Gott steh' ihm bei – ohne Schutz wurde er zugeritten wie ein Zuchthengst. Der Schmerz, die Dehnung und die Schläge auf seinen bloßen Arsch hatten ihn zweimal kommen lassen. Selbst diese Erinnerung kann er im Nachhinein kaum akzeptieren, aber auch sie entspricht der Wahrheit. Der Schwanz seines Peinigers hatte ihn ausgefüllt – hart und unbarmherzig. Als er endlich kam, lag er über Fynns Rücken und biss ihm verspielt und doch besitzergreifend in den Nacken. Die ganze Aktion war so was von animalisch. Er erinnert sich, dass sich sein Bezwinger lange an ihm festklammerte, ihn streichelte und dabei stöhnte, als würde sein Höhepunkt Ewigkeiten andauern. Erst nach einigen Minuten ließ er ihn los und zog sich immer noch heftig atmend von ihm zurück.
So animalisch, denkt Fynn verträumt, während sich seine Lippen bereitwillig öffnen. Die Zunge des Fremden nimmt erneut Besitz von ihm, ohne dass er sich dagegen wehren könnte. Ein tiefes zufriedenes Stöhnen baut sich in seiner Brust auf.
„Ja, das gefällt dir … ich weiß“, haucht ihm der mysteriöse Fremde zu. „Du gefällst mir auch, Fynn Lichtermeer! Mein Auftrag bereitet mir immer mehr Freude!“
„Dein Auftrag?“, keucht Fynn zurück. „Wer bist du? Und wie heißt du überhaupt?“
Ein maliziöses Lächeln umspielt die sinnlichen Lippen des Mannes, als er sich ein wenig zurückzieht.
„Entschuldige bitte! Wie unhöflich von mir!
Ich heiße Malik … und ich bin ein Mantikor!“
„Du bist ein … was?“ Fynn glaubt sich verhört zu haben. Mantikor … Mantikor … irgendwas klingelt da, aber ich komm' nicht drauf.
Malik tritt einen Schritt zurück. „Es ist wohl an der Zeit, dass ich dir ein wenig von mir erzähle, bevor wir ...“ Er lässt den Satz offen, schielt dabei jedoch mit sensationell erotischem Blick auf Fynns Unterleib, der immer noch lediglich mit einem Handtuch bedeckt ist.
„Ich zieh' mir was an!“, stößt er schnell hervor und schlängelt sich an seinem ungebetenen Gast vorbei, um ins Schlafzimmer zu hasten.
„Und ich bin KEIN Fabelwesen“, ruft ihm Malik hinterher.
Als er alleine in der kleinen Küche steht, dreht sich der Fremde um und betrachtet stumm den Kater, der immer noch regungslos auf der Arbeitsplatte steht und ihn aus seinen saphirgrünen Augen anstarrt.
„Nun hau' schon ab!“, murmelt er großzügig. Wie auf Kommando kommt Leben in den kleinen Katzenkörper und Cool bringt sich mit einem Satz in Sicherheit. Wie der Blitz huscht er aus der Küche. An sein Frühstück denkt er wohl gerade nicht mehr.
Kurz darauf kommt Fynn zurück und bleibt erst einmal unsicher im Türrahmen stehen. Er schiebt die Hände in die Hosentaschen.
„Möchtest du einen Kaffee?“, fragt er verlegen.
„Oh, ja! Gerne!“, strahlt Malik ihn an. „Ein Kaffee wäre toll!“
„Okay! Gut!“ Erleichtert, dass seine Hände ein wenig Beschäftigung haben, sucht Fynn die Zutaten zusammen. Kaffee, Filter, Zucker und Milch. Er setzt Wasser auf und brüht auf altmodische Weise den Kaffee. Malik lässt sich derweil auf einen der beiden schmalen Küchenstühle sinken. Wie ein Raubtier verfolgt sein Blick jede von Fynns Bewegungen.
„Wohnst du eigentlich gerne hier?“, fragt er unvermittelt.
Fynn zuckt mit den Schultern. Was soll er darauf schon antworten?
„Gerne? Naja. Du siehst doch selbst, was das für eine Wohnung ist. Alles ziemlich eng, doch sie reicht für mich und Cool.“
„Was arbeitest du?“
Autsch! Fynns wunder Punkt. Er beißt sich verlegen auf die Unterlippe.
„Ich bin arbeitslos … lebe vom Staat“, murmelt er beschämt. „Ich jobbe … mal hier, mal da … oft auch bei meinem Freund Yassin ...“ Er seufzt tief und beendet damit das Thema.
„Könntest du dir vorstellen, von hier wegzugehen? Ich meine, also, ganz weg … auch aus dieser Stadt … irgendwie?“
Fynn stellt zwei Kaffeebecher auf den Tisch.
„Irgendwie? Was meinst du denn damit? Auf Montage, oder so was?“ Er setzt sich auf den zweiten Stuhl und betrachtet seinen Besucher. Erneut ziehen ihn die feinen Gesichtszüge dieses Kerls in seinen Bann. Er hat noch nie einen so attraktiven Mann kennengelernt. Wie alt mag der sein? Fünfundzwanzig? Also, in seinen Augen ist Malik wirklich … wunderschön.
Diese schwarzen Augen … bezaubern ihn geradezu. Ja, der Begriff trifft es, auch wenn es sich bescheuert anhört, würde man ihn laut aussprechen. Doch auch jetzt … Fynn verliert sich erneut in diesen tiefen dunklen Seen.
„Oder so was“, antwortet Malik lächelnd. Oh, mein Gott, dieses Lächeln!
Fynn steht auf, um den Kaffee zu holen. „Klar!“, erwidert er leichthin. „Könnte ich mir vorstellen. Warum nicht? Cool könnte bei meiner Nachbarin Frau Bayer bleiben. Die beiden lieben sich.“
Nachdem er eingeschenkt hat, setzt er sich wieder.
„Warum fragst du mich das alles?“ Nachdenklich rührt Fynn in seinem Kaffee herum. „Ziemlich eigenartiges Gespräch für zwei Leute, die gerade mal einen One-Night-Stand hatten.“
Malik scheint voll auf sein Getränk konzentriert. Er nippt daran, schließt die Augen und lehnt sich zufrieden seufzend zurück. „Mhmm, der schmeckt hier wirklich … intensiver.“
„Malik?“, hakt Fynn nach. „Was willst du von mir?“
Malik fängt seinen fragenden Blick ein.
„Ich dachte schon du fragst nie“, erwidert er leise. „Du wirst es nicht glauben, doch ich bin hier, um dich mitzunehmen!“
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