Svea Dunnabey

Sea of Flames


Скачать книгу

dass es sich mit seinem eigenen Kind wiederholen könnte, sorgten dafür, dass er sich zurückzog.

      >> Um ehrlich zu sein... Früher hätte ich wahrscheinlich gesagt, dass er sich nicht so anstellen und einfach seinen Mann stehen sollte, aber seit Ben auf der Welt ist. Die Angst, dass er es nicht schaffen könnte... Zu sehen, wie alles von einer auf die andere Sekunde vorbei sein könnte... Nichts tun zu können, während dieser kleine Mensch da liegt und kämpft und als Eltern so hilflos zu sein, während einem das Herz zerreißt, weil man diesen kleinen Menschen schon so sehr liebt... Diese Angst wünsche ich keinem... Wirklich niemandem und wenn er schon jemanden verloren hat, dann kann ich diese Angst nur all zu gut verstehen. Nach der Sache mit Ben könnte ich mir nicht vorstellen noch ein drittes Kind mit Maggie zu bekommen, weil ich das nicht noch einmal schaffen würde. Diese Angst ist so stark, wobei es ja bei uns noch gut ausgegangen ist, aber wenn Ben wirklich gestorben wäre... So etwas ist zu heftig...<< pflichtete er Blake bei, was ich niemals für möglich gehalten hätte.

      >> Ich habe ihn mit Kindern gesehen. Er war es, der den Tag mit Emily geplant hatte, der extra für den Tag eine Limousine und einen Kindersitz gemietet hatte, damit wir sie im Auto mitnehmen konnten, der im Aquarium alles organisiert hatte, damit wir nicht anstehen mussten, der mit ihr und allen anderen Kindern, die wir bisher kennengelernt haben, herumgealbert hatte.... Das war alles er, nicht ich. Sobald die Kinder größer sind, ist es kein Problem für ihn und er hat Spaß mit ihnen und ist ausgelassen, spielt und albert mit ihnen herum, genießt die Zeit, aber so lange sie unter einem Jahr alt sind, lähmt ihn seine Angst und er ist dann zu nichts fähig.<<

      >> Verstehe.<< seufzte Charly und sah kurz zu Emily, die nach ihrem Papa gerufen hatte, da sie seine Bestätigung haben wollte, dass sie die besten Kuchen der Welt backte.

      >> Blake braucht noch Zeit. Wahrscheinlich zerbricht er sich die ganze Zeit über den Kopf und da enge ich ihn jetzt nicht ein. Wenn er so weit ist, wird er zu mir kommen. Das hoffe ich jedenfalls.<< seufzte ich und fragte mich innerlich, wann es so weit wäre. Wann würde ich auf ihn zugehen, weil ich nicht mehr warten könnte? Nach wie vielen Tagen, Wochen oder Monaten? Immerhin waren schon vier Tage ohne ein Lebenszeichen vergangen.

      >> Und wenn nicht?<< fragte Charly vorsichtig nach und sah nachdenklich auf meinen Bauch, während ich zu Emily sah und überlegte.

      >> Dann werde ich das wohl alleine schaffen müssen.<<

      >> Keine Abtreibung?<<

      >> Nein, ich glaube nicht. Das Kind kann nichts dafür und ich bin fertig mit meiner Ausbildung. Verdiene gutes Geld, was ich die nächsten Monate noch beiseite legen könnte, um finanziell einen Puffer zu haben. Ich könnte eine bessere Wohnung finden, diese in Ruhe einrichten... Irgendwie wird das schon klappen, auch wenn ich das nicht allein schaffen möchte.<< murmelte ich, wobei mir diese Möglichkeit nicht gefiel. Ich liebte Blake und ich konnte und wollte das Kind nicht abtreiben.

      Charly hatte Recht, damals war es eine andere Situation gewesen. Zwar konnte das Kind nichts dafür, wie es entstanden war, aber ich hätte es nicht ertragen, es zu bekommen. Wohlmöglich jedes Mal an Adam erinnert zu werden, wenn es aussah wie er. Ihm oder ihr zu erklären, wie es entstanden war und wer sein oder ihr Vater war.

      Doch nun war es das Kind eines tollen Mannes. Eines Mannes, den ich über alles liebte. Mit dem ich sogar den Bund fürs Leben eingegangen war. Ich war mir sicher, dass er mich nicht einfach so sitzen lassen würde. Dass er sich um mich und das Kind kümmern würde und dass er zur Vernunft käme. Doch die Zeit bis dahin, war auch für mich nervenaufreibend, da ich ihn jede einzelne Sekunde vermisste und in der Luft schwebte.

      >> Ich bin immer für dich da Eve, das weißt du hoffentlich und auch wenn Blake einen Rückzieher macht, auf mich kannst du zählen. Ich werde dir bei allem helfen.<< versicherte er mir, was mich ein wenig aufbaute.

      >> Ich weiß, danke.<<

      >> Und finanziell solltest du dir am wenigsten Sorgen machen. Er ist der Vater, also würde er auch bezahlen müssen.<<

      >> Darüber mache ich mir auch am wenigsten Sorgen. Ich möchte ihn einfach nur wiederhaben, weil ich ihn liebe und vermisse.<< seufzte ich und spürte den Kloß in meinem Hals, da meine Gefühle mich wieder einmal über den Haufen rannten.

      >> Komm her Süße.<< sagte er liebevoll und zog mich an sich, wo ich mich an seine starke Seite schmiegte und fallen ließ. Es tat gut mal wieder in den Arm genommen zu werden und zu spüren, dass ich nicht allein war. Auf Charly und auch Maggie würde ich immer zählen können und auch Laura war wieder an meiner Seite, ebenso wie Robert, der ein richtig guter Freund geworden war. Ich war nicht alleine, weswegen ich mir nicht so viele Sorgen machen sollte, wobei das nicht so einfach war.

      Auch wenn Blake sich wirklich von mir trennen würde, hätte ich genügend Menschen um mich, die mich unterstützten und mir Kraft geben würden. Ein Kind war kein Weltuntergang und insgeheim freute ich mich über diesen kleinen Zwerg, was ich jedoch nicht zugeben wollte, da die Meinung von Blake dazu noch nicht klar war.

      Es wäre wesentlich einfacher, wenn Blake endlich das Gespräch suchen würde und mir seine Sicht der Dinge mitteilen würde. Nicht zu wissen, woran ich war, war das mieseste Gefühl, dass es gab, da ich damit nicht planen konnte und in der Luft schwebte.

      Kapitel III

      Blake

      >> Können wir reden?<< fragte mich Dan und schloss bereits die Tür zu meinem Büro, obwohl ich keine Lust auf ein Gespräch mit ihm hatte. Ich wusste, dass er mit mir über Evelyn reden wollte, da ich es bisher immer herausgeschoben hatte, doch auch nach einer Woche konnte ich mit diesem Thema noch nicht umgehen.

      Als ich gestern nach Hause gekommen war, hatte ich bemerkt, dass sie sich in meiner Abwesenheit einige Kleidungsstücke und Kosmetikartikel geholt hatte. Auch ihre Handtasche hatte auf einmal gefehlt, weswegen ich sie beinahe angerufen hätte.

      Ich musste das mit ihr klären, aber sobald ich an sie und die Schwangerschaft dachte, war ich zu nichts mehr in der Lage. Unzählige Male hatte ich ihre Nummer gewählt, aber nicht auf anrufen gedrückt, weswegen es bei den kläglichen Versuchen geblieben war.

      >> Ich möchte aber nicht darüber reden...<< murmelte ich Dan zu und sah wieder auf die Verträge vor mir, was ihn jedoch nicht interessierte.

      >> ICH möchte aber reden.<< erwiderte er streng und ließ mich nicht aus den Augen.

      >> Sie hat es dir erzählt, richtig?<< hakte er nach, weswegen ich aufgab und mich seufzend zurücklehnte.

      >> Dass sie schwanger ist? Ja, hat sie.<<

      >> Wann?<<

      >> Vor einer Woche.<<

      >> Und? Hast du mit ihr geredet? Habt ihr eine Entscheidung getroffen? Wie geht es dir und ihr damit?<< überhäufte er mich mit Fragen, die jedes Mal ein Stich in die Magengrube waren.

      >> Wenn du es genau wissen möchtest. Sie hat es mir an dem Abend nach der Anprobe erzählt, ich bin ausgerastet und bin abgehauen. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen oder gesprochen.<< gab ich zu, hasste mich selbst für mein Verhalten, vor allem weil ich ihr ein anderes Verhalten versichert hatte und spürte, wie angewidert Dan mich ansah.

      >> Du bist so ein feiger und widerlicher Wichser!<< schrie er mich lautstark an, stand auf und warf den Locher nach mir, woraufhin auch ich aufsprang und ihn anschrie.

      >> Was soll die Scheiße?<<

      >> So ein Arschloch!<< schrie er erneut und warf mit dem Stuhl nach mir, der eben noch vor ihm gestanden hatte. Blitzschnell wehrte ich den Stuhl ab, verteidigte mich, indem ich eine Flasche nach ihm warf, die er jedoch ebenfalls gut abwehrte.

      Plötzlich ging er auf mich zu und stürzte sich auf mich, woraufhin wir die Fäuste sprechen ließen.