Kitty Stone

Secret Lover


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ich dir noch den Kamin anmachen?“ Ben sah mich unsicher an. Man merkte, dass er der Meinung war, ich würde hier keine zwei Minuten alleine überleben können.

      „Auch wenn man es mir nicht ansieht, ich weiß, wie das geht. Meine Großeltern hatten auch so einen.“

      „Du kommst auch wirklich alleine zurecht?“ Meine Belehrung hatte ihn nicht wirklich beruhigen können.

      „Ja, wirklich. Vielen Dank fürs Herbringen. Den Rest schaffe ich schon.“

      Ben schaute mich noch einmal zweifelnd an, nickte und verschwand dann raus in die Nacht.

      Ich dagegen blieb alleine in dieser verdammten Hütte zurück. Die Schultern straffend, kramte ich nach dem Wein, den ich mir von Sam einpacken hatte lassen, holte ein Glas aus dem Schrank, welches ich mit einem sauberen Taschentuch auswischte und schenkte mir von der dunklen Flüssigkeit ein.

      „Prost, Hope, auf tolle Wochen“, prostete ich in den leeren Raum hinein und stürzte das Glas in mich hinein. Widerliches Zeug, aber es fing schnell an, mich von innen zu wärmen.

      Während ich mir das nächste Glas einschenkte, schaute ich mich nach dem Holz um, das ich für den Kamin brauchte, nur um festzustellen, dass keines neben dem Kamin oder sonst wo im Raum vorhanden war. So viel zu „Und Holz befindet sich schon gestapelt in der Hütte.“

      War Annie die letzten Jahre überhaupt hier gewesen. Und wenn, dann auch mal im Winter? Langsam bezweifelte ich das und ich zog mir den Mantel über, um draußen nach Holz zu suchen.

      Zehn Minuten später kam ich durchgefroren und mit einem Armvoll Holz zurück. Natürlich war ich durch die Schneemassen nicht wirklich hindurchgekommen, und in der Dunkelheit hatte ich auch nicht sehen können, wo der Schuppen – sollte es einen geben – sich befand.

      So hatte ich einige Holzscheite, die noch vor dem Haus zu finden waren, zusammengetragen und diese warf ich in den Kamin hinein.

      Während ich das jämmerliche Häufchen anschaute, nahm ich einen großen Schluck des billigen Fusels, um mich von innen wenigstens warm zu halten, und trat dann entschlossen an den Kamin. Wäre doch gelacht, wenn ich daraus kein prasselndes Feuer zaubern könnte.

      Eine halbe Stunde später musste ich mir hustend eingestehen, dass ich nicht zaubern konnte. Feuchtes Holz brannte nicht, nein, es rauchte nur. So hatte ich die Tür aufgerissen und war noch weiter von einer warmen Stube entfernt, als mir lieb war. Das Glas hatte ich beiseitegestellt und setzte die Flasche direkt an die Lippen an. Jetzt war eh alles egal und heulend schnappte ich mir mein Handy, um irgendjemanden anzurufen, der mich aus dieser Hölle holte.

      Schwankend griff ich nach meiner Handtasche - verdammt, der Wein war mir schon gewaltig zu Kopf gestiegen – und kramte erneut in dieser herum.

      Triumphierend holte ich das Smartphone hervor, zog laut die Nase hoch und drückte den Knopf, damit das Telefon zum Leben erwachte.

      Ich weiß nicht, wie lange ich schon darauf starrte, bis in meinem benebelten Hirn ankam, dass ich in der Hütte keinen Empfang hatte. Egal, in welche Ecke ich mich bewegte, wobei das Zimmer arg Schräglage hatte, kein blöder Balken auf der Empfangsanzeige tauchte auf.

      Das Zimmer entwickelte immer mehr Seegang und ich schaffte es gerade noch die Tür zu schließen und dann mit meinem Mantel in der Hand auf den Boden zu sinken.

      Ich fror, mir war schlecht und ich sackte langsam in mich zusammen. Die heutige Nacht würde ich bestimmt nicht überleben.

      Irgendetwas ruckelte. Und es war immer noch verdammt kalt. Außerdem schien jemand Watte in meine Ohren gepackt zu haben. Was war das?

      Hände griffen nach mir, zogen mir die Kleidung von meinem Körper. Meine Gegenwehr war kaum der Rede wert … wehrte ich mich überhaupt?

      „Ganz ruhig“, erklang eine tiefe Stimme, die von weit weg zu kommen schien.

      Warum auch immer, aber sie beruhigte mich. Immer noch drehte sich der Raum und ich schloss wieder die Augen. Meine Zähne schienen ein Eigenleben zu führen, denn sie schlugen unaufhaltsam aufeinander. Und dann spürte ich trotz meines eisigen Körpers, meines benebelten Kopfes den heißen Körper, der sich hinter mich schob. Das konnte nur ein Traum sein, aber wenn dem so war, sollte er nicht enden. Arme umschlangen mich und als mein Körper anfing zu kribbeln, weil endlich wieder Wärme in ihn floss, ließ ich mich nach hinten sinken und genoss das Gefühl, des nackten Körpers an meinem.

      „Du bistn Mann“, nuschelte ich, als ich etwas hartes an meinem Rücken wahrnahm, dann sackte ich, begleitet von einem tiefen Lachen wieder in meine kleine Traumwelt zurück.

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