wie er es von uns kennt. Keine persönlichen Wünsche. Das kommt wohl noch. Er kann ja auch nicht weg von seiner Reederei. Wird wohl eine Art Wochenendwohnung werden.“ – „Darum ja auch das Gästeappartement. Dann kann er von Anfang an immer schauen, wie es weitergeht.
Chef, die Sklavennaturen, darum müssen wir uns kümmern. Sucker gehört mir, mit Leib und Leben. Er kann selbst nichts entscheiden, und er kann nie weg. Ich habe ja sein ganzes Geld und alle Vollmachten. Er will auch nie weg, das ist ja inzwischen wohl sicher. Von solchen Männern gibt es mehr. Die nicht nur mal am Wochenende Spielchen spielen wollen, mit Festbinden und so, sondern die wirklich ihre Freiheit aufgeben wollen. Sie wissen doch ganz genau, dass Ihr Schwein...“ – „Darum geht es jetzt nicht.“ – „Na, meinetwegen. Chef, ich will wirklich wissen, ob wir Leute kriegen können, die sich mit Haut und Haar hingeben. Die ihre Freiheit aufgeben um nur noch mit anderen solchen Männern zusammen zu leben, zu arbeiten, und für die alles geregelt wird.“ – „Es klingt wie Kloster.“ – „Haha, Chef, nur dass die im Kloster angeblich nicht geil aufeinander sind. Dort wird das aber der Motor sein. Wie bei uns hier.“ – „Und der Zaun, damit sie nicht weglaufen?“ – „Quatsch. Das würde ja nie funktionieren. Dann steht irgendwann ein SEK vor dem Tor. Nee, das muss ganz anders funktionieren, so ähnlich wie bei Sucker und mir.“ – „Disziplin, harte, aber gerechte Strafen, und nach der Bestrafung ist das Verhältnis wieder rein. Sicher gibt es Männer, die das wollen. Aber man muss weiterdenken: Wenn sie nicht mehr arbeiten können, aber bleiben wollen, werden sie artgerecht versorgt. Ich muss wirklich meinen Studienfreund Sebastian mal fragen, wie die Benediktiner das eigentlich genau geregelt haben. Ist übrigens ein Patenkind von Notker Wolf.“ – „Chef, wir haben jetzt keine Zeit für name dropping. Diese Chance ist viel zu wichtig. Wir müssen so schnell wie möglich die Bedingungen schaffen, dass wir da leben können. Und dann bauen wir das zusammen.“
So in Fahrt habe ich ihn noch nie erlebt.
„Chef, ich denke, wir kündigen hier sofort. Jedenfalls in dem Moment, in dem der Meyer wirklich grünes Licht gibt.“ – „Wollen wir nicht warten, bis die Stiftung steht?“ – „Chef, dann wird es nix Ganzes und nix Halbes. Ich will sofort anfangen. Und unser Doppelschwein bestimmt auch. Obwohl, die haben ja nix zu sagen.“ – Er zählt mit den Fingern ab: „Also schnellstens eine Ortsbesichtigung. Notfalls können wir in dem Gasthof übernachten. Auswahl eines ersten Wohngebäudes. Bauplan und Auftrag an den örtlichen Bauunternehmer. Meyer soll sich dafür einsetzen, dass das alles ganz schnell geht. Und dann ziehen wir um. Punk, der ja bekanntlich frei ist, darf mit, aber wenn er an seinem Juwelier hängt, darf er auch erst mal hier auf die Wohnung aufpassen. Obwohl es konsequenter wäre, wenn wir die auch sofort aufgeben. Man darf nicht an der Vergangenheit kleben! – Einmal dort, lassen wir Zaun und Mauern restaurieren und die schlimmsten Russenscheußlichkeiten abbrechen. Und vor allem beginnen wir, die ersten Wohnungen zu bauen und einen Stall für Sklaven. Ich habe alles im Kopf! Aber, keine Sorge, Chef, wir werden nichts überstürzen, bis sich abzeichnet, wer kommen will und wie er leben will. Und wir brauchen einen wirklich guten Juristen. Vielleicht den, der damals die Versklavung von Maik, der jetzt Sucker heißt, so gut geregelt hatte.“
Sklavenquartier
Sucker und das Schwein kommen von der Arbeit und erfahren, dass sehr bald alles sehr anders werden wird. Sie beginnen uns sofort erregt zu lecken. Dabei überstürzen sich die Ideen. Sklaven, Knechte, Rekruten, auf jeden Fall müssen alle in einem Raum zusammen untergebracht werden. Eine Art Stall. Oder Verlies.
„Herr, aber Sucker und ich sind doch nachts immer bei Ihnen. Wir müssen doch immer für Sie bereit sein. Und Sie wärmen.“ – „Wenn es uns behagt. Aber ihr seid Sklaven wie die anderen. Dann darf es keinen Abstand mehr geben. Keine Grenzen. Ihr kennt das ja schon, und nun kommen noch mehr Männer dazu.“ – „Zusammen duschen ist ja auch sehr gut. Da kann man sich gegenseitig einseifen. Und rasieren. Und nachher einölen. Das haben wir ja damals immer nach dem Training gemacht.“ – „Ja, aber nun wird man auch beim Scheißen nie mehr alleine sein. Man kann sich auch danach gegenseitig reinigen. Ich weiß, dass das nicht immer angenehm ist. Und nicht jeder ist immer gut drauf. Und nicht jeder riecht immer gut. Gerade darum. Und jede Nacht zusammen mit einem anderen in einem schmalen Bett. Nicht mit seinem besten Freund, jede Nacht mit einem anderen.“
Sucker ist steif geworden. „Schwein, keine Scham mehr, nichts Privates, keine Intimsphäre, dieses blöde Wort. Aber immer intim miteinander. Ich freue mich drauf. Gerade, wenn da ab und zu ein Neuer zukommt.“
„Und wenn zwei sich hassen und immer Streit anfangen?“
Ratte sagt: „Das Problem lösen wir, wenn es entsteht. Man kann nicht alles planen.“ – Er grinst: „Nicht einmal wir.“
Die Bauingenieure sind in ihrem Element. Also ein Raum, nicht größer als nötig. In der Mitte im Boden ein Scheißloch mit Wasserspülung. Daneben eine Wasserstelle zum Trinken und ein Fresstrog, der sich gut ausspülen lässt. An der anderen Seite daneben die Duschanlage: vielleicht einen halben Meter versenkt, klein genug, dass es eng wird. Warmes Wasser? Ja, auch warmes Wasser, aber das muss man von außen abstellen können, wie übrigens das kalte auch. Ein Käfig, 1 mal 1 mal 1 Meter. Wozu? Das wird sich schon zeigen. Kann man immer gebrauchen! Und darum herum nicht mehr Schlafplätze als nötig. Man soll sich nahe sein, den anderen immer fühlen. Jede Matratze 90 cm breit, für 2 Personen. Das funktioniert aber nur bei geraden Anzahlen. Haha, na also! Bei ungerader Anzahl soll einer im Käfig übernachten und lernen wie einsam das ist.
Alle Stiefel an einer Wand. Arbeitskleidung bzw. Kampfanzüge an Haken darüber.
Brauchen wir sonst noch was? Klopapier? Nein, da hängen ja die Schläuche. Teller oder Näpfe? Vielleicht, das wird sich zeigen. Trinkbecher ja, man muss ja morgens mit Kaffee oder Tee in Gang kommen. Ein schläfriger Knecht nützt niemandem. Also eine Ecke, in der man Kaffee und Tee kochen kann und ein Kühlschrank für Milch und Bier. Bier? Ja, Bier, als Belohnung. Was den Gedanken an eine kleine Hausbrauerei aufkommen lässt, wenn erst mal genug Leute da sind.
Und ein paar Ringe an einer Wand, wie wir sie ja hier zu Hause auch haben.
Jetzt aber genug! „Doppelschwein, weiterlecken!”
Schmiede
Da kommt Punk endlich nach Hause und zieht sich aus.
„Punk, mit unserem Leben hier ist es vorbei. Wir ziehen um, und du darfst mit. Oder erst mal alleine hierbleiben.” – „Äh?”
Ratte erklärt den Plan in großen Zügen, während Sucker Punk absaugen muss und das Schwein ihm die Nippel leckt. Ich muss noch einmal beschreiben, was ich dort alles gesehen habe, und füge hinzu: „Du würdest dort eine eigene Goldschmiedewerkstatt bekommen und auch Kunden empfangen.” – „Muss ich da bei der Arbeit Kleider tragen?” – „Warum? Kleidung nur zum Ausgang. Natürlich darfst du dich jederzeit frei bewegen, und dazu kriegst du eben Klamotten.” – „Und ich entwerfe und mache dort wie bei Werner versauten Schmuck?” – „Ja sicher. Und lieferst an alle Adressen, aber Kunden dürfen auch jederzeit in die Werkstatt kommen und die ganze Anlage kennenlernen – jedenfalls solange das nicht Überhand nimmt, Ratte, dazu müssen wir uns noch was überlegen. Jaja, erst, wenn es soweit ist. Und auch dort werden wir wie bisher hier Abendessen für reiche Kunden veranstalten, mit Nacktsklaven, die an und unter dem Tisch bedienen.”
„Herr, ich ...” – Hier schaltet sich das Schwein ein: „Ich denke, Punk, du bist frei?! Darauf legst du doch so großen Wert.” – „Eh, ja klar. Also, eh, Chef, ich habe doch neulich diesem Belgier goldene Ketten auf den Leib schmieden müssen. Dabei hat mich der Gedanke geil gemacht, vielleicht auch mal gröberes Schmiedewerk zu probieren. Auf den Leib geschmiedete Ketten soll man doch auch spüren. Sagten Sie nicht, dass da eine alte Schmiede ist?” – „Punk, überleg dir die nächsten Wochen in Ruhe, ob du nicht lieber bei deinem Schwichtenberg bleiben willst! Juwelier in gesicherten Verhältnissen mit Werkstatt für fleißigen Goldschmied.” – „Ich komme mit. Der Werner soll sich überlegen ob er auch mitkommt, wieso immer ich? Dem täte eine etwas herbere Umgebung gerade mal gut.” Punk hat schnell verstanden wie er Hase läuft.
026-0
Also,