David Poppen

Animalische Sinnlichkeit


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im ersten Moment vor seinen Augen. Doch dann sah er sie klar vor sich. Sie kniete auf der Couch und ließ sich nun langsam auf die Schenkel herunter. Dagmar war nackt, ihr wundervoller Körper war für ihn eine Offenbarung wie in der Hochzeitsnacht. Die Brüste mit den dunkelrosa Aureolen waren von der erlesenen Vollkommenheit einer klassischen Aphrodite. Die kleinen, harten Nippel sprangen ihm verlangend entgegen.

      Die schmale Taille ging in den lockenden Schwung sanft gerundeter Hüften über. Im flachen Bauch war die Vertiefung des Nabels kaum mehr als ein Schatten. Durch das weiche Licht der Stehlampe schimmerten die roten Löckchen ihres Venushügels wie glänzendes Kupfer, als wollten sie das Feuer ahnen lassen, das so unerwartet in ihrem Schoß brannte. Ihr schönes Gesicht mit den langen roten Haaren war vor Erregung rosig überhaucht.

      Sie wirkte auf ihn, wie eine fremde Frau!

      Eine hinreißend schöne, erregende fremde Frau!

      Selbst ihr Körper schien anders zu sein und vor mühsam gebändigter Leidenschaft zu beben. Verwundert sah er sie an, hielt den Atem an, als er ihrem Blick folgte, der an seinem voll aufgerichteten, federnden Penis hing.

      War das noch die Dagmar, deren kühle Schönheit und damenhafte Gemessenheit ihn immer auf Distanz gehalten hatte?

      Wie war es möglich, dass sie plötzlich so verändert war?

      Er trat zu ihr und zog sie in die Höhe, sodass sein Mund den ihren und sein Glied ihren Leib berührte. Willig öffnete sie ihren Mund und nahm seine suchende Zunge in ihn auf.

      Wie ängstlich hatte sie das sonst immer vermieden!

      Jetzt ließ sie ihn ihren ganzen Hunger fühlen, als wolle sie damit ausdrücken, dass sie nicht nur seinen Mund, sondern ihn selbst und ganz, als Sexwesen, als Mann, haben wolle.

      Ihre heißen, harten Nippel brannten sich in seine Brust. Seine Hände strichen über ihren schlanken, glatten Rücken und umfassten die wundervollen, erregenden Rundungen ihres Gesäßes. Er drückte ungeduldig und gierig seinen Leib an den ihren und versuchte sie dann in die Couchkissen zu drücken.

      Sie zögerte ein wenig, stemmte sich gegen den Druck seines Körpers. Ein Schatten der früheren Abwehr flog über ihr rot überhauchtes Gesicht.

      „Fabian ...“, flüsterte sie.

      Er zog sich zurück, als er ihren bekannten Widerstand spürte. Die von ihr selbst geschaffene Illusion begann an Substanz zu verlieren. Sie ist keiner schrankenlosen Hingabe fähig, dachte er verzweifelt. Sie ist und bleibt die kühle Dagmar, die es nie wagt, ganz Frau zu sein, sich fallenzulassen, um die Wellen der Lust über sich zusammenschlagen zu spüren. Nicht einmal jetzt bringt sie es über sich, ihre starre Gemessenheit zu lockern.

      Er fühlte, wie sein Begehren nachließ.

      Dann krallten sich ihre Finger in seine Schulter, um ihn zu sich auf die Couch zu ziehen.

      „Bitte, Fabian, fick mich“, flüsterte sie und küsste seine Wange.

      „Mein süßes Miststück, ich liebe dich“, murmelte er gefühlvoll und ließ sich von ihr in die tiefen Kissen der Couch ziehen.

      Sie öffnete ihre Beine und er hörte, wie sie scharf den Atem einzog, als er in sie eindrang. Ihre Lippen strichen wie Schmetterlingsflügel über seine Wangen. Seine Hände wollten überall gleichzeitig sein, an ihren Brüsten, in ihrem roten Nest, über ihre Hüften streichen. Er bemerkte, wie sich ihr warmer, weicher, lüsterner Körper an den seinen drängte. Er schloss die Augen und ließ die Hände über ihren Rücken streichen. Sie legten sich um die vollen Wölbungen ihres Gesäßes, zogen mit der Fingerspitze ihre hintere Quetschfalte nach und spielten in der weichen Fülle ihres dichten, roten Fellchens.

      Fabian glaubte vor Erregung zerspringen zu müssen, als sie die erogenen Zonen seines Körpers mit der Zungenspitze reizte, sie dann mit den Fingerspitzen nachzeichnete und dabei ihre wunderschönen Brüste vor seinen Augen schwingen ließ.

      Er saugte mit seinen Lippen an ihren Brustwarzen und schmeckte die zarte Süße ihrer cremigen Haut. Intensiv wie nie zuvor, spürte er wie sein zum Bersten geschwollener Eichelkranz immer wieder durch das warme, feuchte Moos in ihre samtene Scheide drang. Unwirklich und scheinbar von selbst bewegten sich die Geschlechter ineinander.

      Kampf und Entspannung zugleich erschütterten den Körper von Fabian und trieben ihn weiter auf der Woge der Empfindungen.

      Die Klarheit seiner Gedanken und Gefühle kehrte für einen winzigen Moment zurück. Er hauchte stöhnend ihren Namen und blindlings griffen seine Hände nach ihr, um sie zu sich zu ziehen.

      Dann folgte ein Höhepunkt von so erschütternder Intensität, dass er zitternd vor Erschöpfung kaum mehr wahrnahm, wie sie ihren Orgasmus herausschrie.

      Ihre Stimme stöhnte laut seinen Namen.

      Seinen Namen?

      Er hörte genauer hin.

      „Oh ... jaaaa ... mein geliebter Aurelius, endlich wieder Sex mit dir. Jaaaa ... mein Lius.“

      Alles verkrampfte sich in seinem Magen. Er blickte auf seine Frau, die nach dem Abklingen ihres Höhepunktes schlaff nach hinten kippte.

      Sie schloss ihre Augen und fiel in eine tranceartige Ohnmacht.

      Plötzlich spürte er eine nahende Gefahr. Er konnte es sich nicht erklären, aber er hatte Angst.

      So tiefe Angst!

      6

      „Architekt müsste man sein“, murmelte David, als er seinen dunkelroten Mercedes 280 SLC Coupe, Baujahr 1978, die asphaltierte Auffahrt zu dem herrschaftlichen Wohnhaus entlangsteuerte. Es ging ihm nicht schlecht, er hatte früher als Theaterregisseur gut verdient. Auch seine Aufträge als Privatdetektiv brachten einen regelmäßigen und guten Umsatz. Aber einen solchen Palast könnte er sich nie leisten.

      Das Wohnhaus der Familie Bartenstein lag im noblen Grünwald am Stadtrand von München. Die Villa war umgeben von einem großen Park hinter einer geschützten Mauer. Die Bezeichnung Garten wäre eine hoffnungslose Untertreibung gewesen. David wunderte sich nur, wie sich ein Architekt ein solches teures Domizil leisten konnte.

      Der Wagenpark neben dem Hauptgebäude war sehenswert. Neben einem schwarzen Rolls Royce parkten zwei Audi Q 7, ein italienischer Sportwagen sowie ein weißer Porsche 911 Cabrio.

      Langsam begann David daran zu zweifeln, dass Aurelius von Bartenstein das alles von seinen Honoraren als Architekt hatte erwerben können.

      Vielleicht hatte er eine reiche Frau geheiratet?

      Dem Hausdiener, der ihn auf den Stufen der Villa erwartete, überreichte der Privatdetektiv seine Karte, ohne eine Person zu benennen, mit der er zu sprechen wünschte.

      Der Diener wartete vergeblich, dann deutete er eine Verbeugung an und verschwand in den oberen Stockwerken. David hätte gar nichts sagen können, da er nicht wusste, wer alles zur Familie von Bartenstein gehörte.

      Einige Minuten später kam eine sehr attraktive, schwarzhaarige Frau die Treppe herunter. Sie hatte ein schmales, energisch wirkendes Gesicht mit wachsamen grauen Augen.

      „Ich bin Desiree von Bartenstein“, stellte sie sich vor. „Was führt Sie zu uns, Herr Buchmann. Sie sind Privatdetektiv?“

      David folgte ihr auf die Terrasse, wo sie ihm Platz in einer Garnitur Korbstühle anbot.

      „Ihr Mann, Frau von Bartenstein, hat mich beauftragt, die Attentatsserie aufzuklären, von der er seit geraumer Zeit verfolgt wird“, begann David vorsichtig.

      „Ach, das“, meinte die Frau wegwerfend und schenkte dem Hausdiener einen gelangweilten Blick, der abwartend neben ihnen stand.

      „Was trinken Sie, Herr Buchmann?“, fragte sie ihn. David winkte jedoch dankend ab.

      „Nichts? Dann will ich auch nichts, Azag. Danke!“, sagte sie zu ihrem Diener. David schaute diesem kurz nach, etwas verwundert