Michael Feldmann Ben Juris

Black Roses


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Schrank kam, desto mehr fiel bei ihm der Groschen. Das war Bens Aktion. Knarrend öffnete er die Schranktür und griff nach dem Karton, aus dem in Dauerschleife "Master and Servant" lief. Wieso hatte er da gestern was übersehen, als er den Latexanzug inspiziert hatte. Behutsam zog er ihn erneut aus der Verpackung und hob die Arme so, dass er den Anzug in voller Pracht vor sich hatte. Im Karton war nichts mehr, doch die Musik spielte weiter. Mark schüttelte leicht seine Hände und sofort ertönte ein dumpfer Laut in einem der Gummistiefel. Da bist du also, du Bösewicht, sprach er zu sich selbst. Er ließ den Anzug los und öffnete vorsichtig, als wenn er eine Schlange überwältigen wollte, den Reißverschluss, der vom Hals über den Rücken bis über das Gesäß verlief, bis zum Anschlag. Dann griff er mit klopfendem Herzen in die noch leere Latexhülle hinein. Mark hatte das Gefühl, dass der Latexgeruch viel intensiver war, als er es bisher wahrgenommen hatte. Da! Er fasste etwas, was in die Ferse eines Stiefels gerutscht war. Kurze Zeit später hielt er etwas eckiges in den Händen und zog es aus dem Latexanzug. Noch immer dudelte die Musik. Es war ein Ipod. Da war er sich ganz sicher. Ben hatte das Teil sicherlich absichtlich in den Anzug gesteckt und den Wecker mit ihrem Song aktiviert. Gehörten solche Aktionen etwa schon zu den Spielen des Anwalts? Vielleicht wollte er ihm heute Morgen noch einmal signalisieren, wie die Rollen verteilt waren. Master and Servant, beide wussten, wer er war; und auch Mark gefiel seine Rollenzuteilung in diesem Zweiergefüge. Jetzt war es einfach nur wichtig, dass er pünktlich sein würde. Vorsichtshalber schaute er noch auf sein Handy, welches im Flugmodus neben dem Bett gelegen hatte. Er aktivierte es und sofort ertönte ein Signal. Eine Whatsapp von Ben erschien auf dem Display. Hallo Kleiner, bereit für ein Spiel? Die Nachricht war erst ein paar Minuten alt. Bevor er unter die Dusche springen wollte, konnte er kurz zurück schreiben. "Danke für den Ipod und den Weckruf! Freue mich auf, was immer kommt. S. " Dann ging er ins Bad. Mark hatte unter der Lederhose keine Unterhose getragen. Gerne hätte er sich nun die Eier und den Schwanz rasiert, aber auch das war nicht möglich. Vielleicht würde der Anwalt ihn ja nach dem heutigen Date mit dem Cage verschonen. Er würde ihn fragen und auch versprechen, dass er nicht an sich spielen würde. Schließlich waren ihm nun die Konsequenzen bewusst, wenn er es nicht einhalten würde. Nach einer kurzen abkühlenden Dusche putzte er sich noch schnell die Zähne. Dann nebelte er sich mit Deo und Parfum ein. Als er das Bad verließ, wusste er, was für eine blöde Aktion das gewesen war. In den nächsten Stunden würde es wohl kaum wichtig sein, ob er gut riechen würde. Je näher der Zeitpunkt rückte, dass er sich in die Obhut von Ben begeben würde, desto geiler wurde er. Der Latexanzug lag auf dem Bett, wo er ihn ausgebreitet hatte. Er könnte ihn in eine Anzughülle stecken. Das wirkte seriös und würde nicht auffallen, wenn Jess ihm im Flur begegnen würde. Er musste ihn nur mit lockerer Miene tragen. Immerhin wog das Teil einige Kilos mehr als ein normaler Designeranzug. Er trug nun eine leichte Leinenhose und ein Polohemd, als er die Wohnung verließ. Aus der unteren Etage kam kein Laut. Seine Schwester lag sicherlich noch im Bett. Immerhin hatte sie die letzten Tage kräftig gebechert. Sichtlich erleichtert schaute er in den Rückspiegel, als er im Auto saß und schaute in Richtung aus. Dann ließ er den Motor laufen und startete in Richtung Anwalt.

      Als er seinen SUV vor Bens Haus abgestellt hatte, sah er, wie sich im oberen Stockwerk die Gardine im Schlafzimmer bewegte. Eine schwarze Hand kam zum Vorschein, die den Vorhang ein wenig zur Seite gezogen hatte. Als Mark seinen Schlüssel in die Haustür stecken wollte, sprang diese leicht knarrend auf. Schneewittchen? Ben? Es kam keine Antwort, kein kläffender kleiner Mops sprang ihm erfreut entgegen. Stattdessen fiel Marks Aufmerksamkeit auf den Zettel, der am Garderobenspiegel befestigt war. Das Mädchen ist bei einer Pflegemama! Du weißt, was du zu tun hast. Ich erwarte dich. Ein gewagtes Spiel, dachte Mark. Immerhin hätte ja auch jeder Andere die Tür so mühelos öffnen können. Egal. Er konnte es kaum abwarten. Er zog seine Schuhe aus, schloss die Haustür und ging nach oben. Überall war das Licht gedämpft. Ben? Bist du hier oben? Warst du gerade am Fenster? Noch immer ertönte keine Antwort. Doch plötzlich legte sich von hinten eine schwarze Hand über Marks Gesicht. Etwas flauschiges befand sich in ihr. Bevor er überhaupt registrieren konnte, was es war, nahm er noch diesen medizinischen Geruch war. Dann wurde es schwarz vor seinen Augen.

      3. Bens Gummispielzeug

      Als er wach wurde, öffnete er vorsichtig seine Augen, die ein wenig nervös flatterten, aber nichts änderte sich. Die Dunkelheit verschwand nicht. Mark schaute in schwarze Unendlichkeit. Er war noch zu benommen, um direkt zu realisieren, was zuletzt passiert war. Das letzte Puzzlestück war Bens Schlafzimmer und der Geruch von Gummi und Chloroform. So langsam kam es wieder, Stück für Stück. Doch die Dunkelheit verschwand nicht. Mark versuchte, sich zu bewegen, etwas zu sagen, doch er war wie gelähmt. Es befand sich etwas in seinem Mund, ein runder Gegenstand, der es ihm unmöglich machte, etwas zu sagen. Selbst einen Laut konnte er nicht hervorbringen. Seine Hände, seine Arme, seine Beine, selbst der Oberkörper waren fixiert. Womit, konnte er nicht sehen, aber das Ergebnis war bedingungslose Hilflosigkeit. Dazu kam diese Hitze. Eines wurde Mark klar. Er steckte zu 100% in dem roten Latexgefängnis. Ben musste ihn überrumpelt haben, als er nach oben ins Schlafzimmer gekommen war. Obwohl ihn dieses Gefühl der Hilflosigkeit Angst einflösste, vertraute er noch immer auf den Anwalt. Dieser wusste, was Sache war. Er hatte ihm mehrmals versichert, dass er sich immer auf seine Liebe und Fürsorge verlassen könnte. Das wollte er auch. Seine Situation war jetzt sowieso nicht mehr zu ändern. Vielleicht sollte er einfach nur ruhig bleiben und darauf warten, was Ben mit ihm anstellen würde. Nur schade, dass er nichts sehen konnte. Die Füße fingen schon leicht an zu kribbeln. Er versuchte, etwas zu sagen. Außer einem verzweifelten Gurgellaut brachte er nichts zustande. Dann endlich spürte er, dass jemand bei ihm war. Eine Hand tastete an seinem gummierten Körper entlang. Der angenehme Druck fing an seinem Brustkorb an und ging langsam bis zum Schritt. Zwischen seinen Beinen endete der Druck abrupt. Irgendwie gab ihm nun dieses Gefühl der Hilflosigkeit einen besonderen Kick. Er konnte zwar nichts sehen, merkte aber, dass seine sonstigen Wahrnehmungssinne dafür umso mehr aktiviert wurden. Zwischen seinen Beinen wurde ganz langsam ein Reißverschluss geöffnet. Das Geräusch des Zipps war nur leicht zu vernehmen, aber er spürte den Verlauf des sich öffnenden Metallteils am ganzen Körper. Es war ein elektrisierendes Gefühl. In diesem Moment wurde ihm auch eines klar. Sein Schwanzgefängnis war nicht mehr vorhanden. Dafür steckte sein Glied in etwas anderem. Wie an seinem restlichen Körper fühlte er dort diese Nässe, die nur von seinem eigenen Schweiß herrühren konnte. Schon bei den ersten Latexspielen mit Ben hatte er schnell gemerkt, wie glitschig die Berührung von Gummi auf nackter Haut nach einiger Zeit werden konnte. Bisher wurde kein Wort gesprochen. Mark hätte es gerne getan, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Sein Spielpartner hatte es bisher nicht gewollt. Das Schweigen wurde schlagartig mit Öffnen des Schwanzreißverschlusses gebrochen. Marks kompletter Körper steckte in dieser Gummihaut. Er hatte das Latexgefängnis als Außenstehender zuvor cm für cm bewundert. Also war es einfach, sich vorzustellen, wie er jetzt aussehen würde. Etwas konnte er jedoch nicht zuordnen. Sein Hörsinn war stark beeinflusst. Geräusche und jetzt auch die Stimme waren nur wie durch eine Mauer vernehmbar. Definitiv hatte die an gearbeitete anatomische Latexmaske auch keine getönten Plexischeiben besessen. Diese konnte er nun mit seinem normalen Augenlicht, welches sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, erkennen. Wollen wir mal schauen, wie brav mein Kleiner die letzten Tage gewesen ist. Doch zuvor befreie ich dich von deiner Gasmaske! Mark konnte es kaum hören. Dann wurde sein Hinterkopf leicht angehoben und ein anderer Zipp geöffnet. Der Druck am Kopf ließ ein wenig nach. Mark versuchte, erleichtert aufzuatmen, aber wieder nur kam ein Röcheln hervor. Der Knebel im Mund hatte nichts mit der Ganzkopfmaske zu tun gehabt. Seine Augen blinzelten, mussten sich langsam an die Lichtumstellung gewöhnen. Noch immer war es nicht hell, aber diese schummrig rote Beleuchtung, an die sich seine Augen langsam gewöhnten, kannte er. Er lag irgendwo im Gummigewölbe des Anwalts. Leider hatte er beim ersten Besuch nicht alle Räumlichkeiten, Spielinstrumente und Möbel gesehen. Somit konnte er seine genaue Liegefläche nicht zuordnen. Der einzige Blick ging nur an die Decke und ein wenig nach vorne, wenn er den Kopf, so weit es ging, zur Brust senkte. Durch die Latexstriemen, die seinen kompletten Körper fixierten, war eine Bewegung kaum möglich. Mark war neugierig. Er schaute den Anwalt an, der in einem schwarzen Komplettanzug aus glänzendem Gummi steckte. Auch er trug eine Latexmaske mit Mundauskleidung. Na, du geiles Früchtchen. Wie gefällt dir mein Spiel? Bisher bist du brav gewesen, mein Kleiner.