Velvett D. Black

Leidenschaftlich verführt


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daran, dass das warme, intensive Braun darunter nicht zu Ayden gehört.

      Ayden …

      »Verstanden?« Herrisch und direkt, wie es sich für Adrian gehört, zermalmt er jeden Zweifel, schon bevor dieser auch nur die Idee bekommen könnte, zu aufzukeimen.

      Wenn ich mich ihm jetzt entziehe, verliere ich meinen Job und Ayden … Ayden landet auf der Straße.

      »Sieh‘ mich nicht so an!«, herrscht Adrian mich an.

      »Hör‘ auf an ihn zu denken, wenn jede Faser deines Körpers unter meiner Kontrolle steht! Ich erwarte, dass du nur an mich und meine Berührungen denkst, wenn ich dich nehme. Wenn ich noch einmal dieses …«, er zieht, seine Finger aus mir und setzt sein volles Körpergewicht ein, um mich in Richtung des Schreibtischs zu drängen. Ich muss die Hände ausstrecken und mich an der Tischkante fangen, um nicht unsanft auf dem Boden zu landen.

      »… denk einfach nicht an ihn. Oder unser Deal ist hinfällig und ich mache alle meine Drohungen wahr, kleine Elisabeth.«

      Seine Lippen bewegen sich ganz dicht neben mein Ohr. Ein weiterer Schauer jagt mir über den Rücken. Vor Lust oder vor Angst … Ich weiß es nicht.

      »Sag‘ es mir!«, verlangt er. Die freie Hand schlägt wieder hart zu.

      Wie soll ich nur den restlichen Tag im Büro sitzen können?

      »Sag‘ mir, dass dein Körper nur mir gehört, wenn ich dich nehme! Schwör mir, dass deine Gedanken nur deinem Master gelten!«, drängt er. Wieder saust seine freie Hand auf meinen Hintern. Die andere liegt noch immer fest auf meinem Mund und erstickt meinen Aufschrei.

      Wie soll man mit seiner Hand auf dem Mund irgendwas sagen? Der Einwand mag berechtigt sein, doch Adrian kann offensichtlich weder Gedanken lesen, noch ist er gewillt, mir den nötigen Raum zum Reden zu lassen.

      … Nur meinem Master …, ja, damit kann ich leben. Solange er nicht genauer definiert, wer mein Master ist …

      Ich nicke.

      Er quittiert meine Antwort mit einem zufriedenen Laut, dann, ohne Vorwarnung, dringt er in mich ein. Ein stechender Schmerz überrollt mich. Die Tränen, die ich nun nicht mehr zurückhalten kann, fließen über die Finger hinab, die sich fest auf meinen Mund pressen.

      Luft …

      Ich habe das Gefühl zu ersticken, wenn er mich nicht sofort freigibt. Mein ganzer Körper droht in eine Million winzige Teile zu zersplittern. Adrians Spiel ist nicht mein Spiel, natürlich nicht. Die Kontrolle liegt nicht bei mir, und das ist die Herausforderung, vor die er mich stellen will.

      Er zieht sich beinahe vollständig aus mir zurück und in mir keimt die Hoffnung auf, er könnte es sich auch dieses Mal anders überlegt haben, doch der rasante, schmerzhaft brutale Stoß, mit dem er wieder in mich hinein gleitet, belehrt mich eines besseren.

      Mechanisch kneife ich die Augen zusammen, warte auf die nächste Welle aus sengendem Schmerz, doch sie kommt nicht. Stattdessen erfasst mich völlig unvorbereitet ein düsterer Nebel, der sich innerhalb von Sekunden verdichtet. Ehe ich verstehe, was mit mir geschieht, recke ich mich Adrian entgegen und begrüße den heftigen Orkan aus reiner Lust, der mich herumwirbelt, wie eine Feder.

      Er trägt mich hinauf bis zu den Wolken und in mir tobt ein wahres Gewitter.

      Kapitel 3

      Starke Hände fangen mich auf. Endlich ist die Blockade von meinem Mund verschwunden, doch mein Hintern spannt noch von Adrians Schlägen und meine Arme fühlen sich schwer und taub an. Mich würde es nicht wundern, wenn der Schreibtisch Rillen hätte, die anzeigen, wo sich meine Nägel in das Holz gegraben haben.

      Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als mich unter eine Decke verkriechen zu können und vorher lange und sehr sehr heiß zu duschen. Irgendwie komme ich mir benutzt und schmutzig vor, so als hätte mich Adrians reine Berührung besudelt.

      Mein Körper zittert und als ich mich umsehe, erkenne ich, dass ich auf dem Boden liege, in Adrians Armen, die mich sicher halten. Fingerspitzen ziehen sanfte Muster auf meiner Haut.

      »Alles okay?« Seine Stimme ist weich und ruhig, ganz anders, als am Anfang dieses Arbeitstags. Seine Hände lösen sich, ein Finger streicht mir über die Wange und entfernt mir die Tränen von den Wimpern.

      »Du hast das super gemacht, Elisabeth.«

      Wie warmes Wasser umfängt mich seine Anwesenheit und das Gefühl, besudelt und schmutzig zu sein, ist ganz plötzlich verschwunden. Adrian ist gar nicht so unnachgiebig und hart, wie er tut … Die Erkenntnis trifft mich unvorbereitet. So schlimm sich das für mich im ersten Moment angefühlt hat, war es gar nicht. Auch diese Erkenntnis ist seltsam, beruhigt mich aber auch irgendwie.

      »Das war … Total verrückt«, sage ich und klinge weder atemlos, noch vorwurfsvoll oder so daneben, wie ich dachte. Es ist eine rein sachliche Feststellung, was das Erlebnis irgendwie noch surrealer wirken lässt, als die reine Tatsache, dass ich soeben auf die krankeste Art, die ich mir vorstellen kann von meinem Chef, in dessen Büro … gefickt wurde.

      Ein samtiges Lachen, dass genau so gut von Ayden stammen könnte, ertönt neben meinem Ohr und Lippen streifen mich sanft am Hals.

      »Verrückt? Das sagst du jetzt schon? Warte nur, wenn du siehst, was ich noch so zu bieten habe.« Ich schaudere. Dieses Mal (ekelhafterweise) eher vor Lust und freudiger Erwartung als vor Angst.

      »Und du wirst es sehen, verlass dich drauf. Obwohl ich deine Lust mit Ayden, meinem unfähigen Bruder, teilen muss, kann ich dir versichern, dass du ungeahnte Höhen beschreiten wirst, die Ayden selbst nicht einmal vermuten kann.«

      Ich seufze tief.

      »Wenn du das sagst. Trotzdem passiert das auf keinen Fall nochmal in deinem Büro.« Hinter mir ertönt ein verächtliches Schnauben, was dafür sorgt, dass mir sanft die Luft seines Atems am Hals entlang streicht. Mühsam unterdrücke ich ein wohliges Stöhnen.

      »Mal davon abgesehen, dass ich die Regeln mache, nach denen du spielst, Süße: Warum? Die Firma gehört mir. Und ich werde dich nicht entlassen, zumindest nicht, wenn du mir gehorchst und dich an unsere Abmachung hältst.«

      Ich werfe einen Blick über die Schulter und versuche, das Dunkelbraun zu sehen.

      »Trotzdem wäre es mir lieber, wenn keiner mitkriegt, was da zwischen uns läuft. Denkst du nicht, es würde Gerede geben? Wahrscheinlich würden sie mich hassen und sich das Maul über dich zerreißen.«

      Adrian zieht eine Augenbraue hoch.

      »Solange wir hier drinnen bleiben, wird es niemand bemerken. Wie sollten sie denn?«

      »Denkst du nicht, dass es auffällt, wenn ich mitten am Tag für eine Ewigkeit verschwinde? Glaubst du, dass Lilian sich nicht fragt, was wir so lange treiben?«

      Langsam richte ich mich auf. Mein Blick streift den Riss im Rock und gleitet von da aus zu der zerfetzen Spitze, der vor einer Stunde noch mein Höschen war.

      »Und das Zerreißen von Kleidungsstücken macht es nicht gerade leichter zu verstecken, was du da tust«, bemerke ich und entlocke Adrian damit ein schallendes Lachen.

      »So süß ich diese Seite von dir auch finde, Elisabeth, der Master bestimmt die Regeln, und du … ordnest dich unter. Das ist nun mal das Spiel.«

      In meinem Kopf springt alles Mögliche durcheinander, und als die Rädchen einrasten, ist mein Mund schneller, als mein Verstand. Meine Lippen öffnen sich bereits, bevor ich darüber nachdenken kann.

      »Ich bin deine Sklavin, und wenn ich richtig informiert bin, gehört dazu ein Safeword und die Festlegung von Hard Limits«, sage ich. Endlich habe ich meine Stimme und meine Stärke wieder gefunden. Einen Moment scheint Adrian sprachlos, dann erklingt wieder das Lachen. Es ist echt und nicht so freudlos wie das, was ich von ihm schon vielfach gehört habe.

      »Du scheinst dich ja gut auszukennen, Elisabeth.« Wieder bekomme ich einen sanften Kuss. Diesmal auf den Scheitel,