Velvett D. Black

Leidenschaftlich verführt


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fest, aber ich garantiere nicht, dass die Limits nicht noch verhandelt werden. Du hast den Rest des Tages dafür frei. Dafür, und um den Rock und das Höschen zu ersetzen. Die Rechnung schickst du mir.« Ich öffne den Mund, doch Adrian unterbricht mich, noch bevor ich protestieren kann.

      »Keine Widerrede. Du machst genau das, was ich dir sage.« Er fasst mich unterm Kinn und drückt mir einen gierigen Kuss auf die Lippen.

      Kapitel 4

       Wie läuft’s mit dem heißen Musiker, kleines Flittchen ;P

      Leahs Nachricht bringt mich ungewollt zum Lachen. Sie hat mich noch nie in meinem Leben Flittchen genannt. Es war bisher, sagen wir mal, eher ein liebevoller Spitzname von mir für sie. Da ich eine … eher konservative Einstellung zu Männern hatte, während Leah offener mit ihrer Weiblichkeit damit umgeht.

      Gib zu, dass du dein Leben lang darauf gewartet hast, mich so nennen zu dürfen ;), tippe ich zurück, stecke das Handy weg und betrete den noblen Laden, in dem ich mein zerstörtes Höschen ersetzen kann.

      Schon, bevor ich zur Tür hereinkomme, begrüßt mich eine Verkäuferin mit einem unverkennbar breiten Strahlen, das nur trainiertes Personal in Nobelläden auszeichnet.

      »Guten Tag und herzlich willkommen!« Ich lächele freundlich zurück, doch erstaunlicherweise belässt sie es nicht dabei, sondern reicht mir die Hand.

      »Mein Name ist Miljana Remonova, wie kann ich Ihnen helfen, Miss?« Ich starre sie an und benötige einen Moment, in Anbetracht ihrer unfassbaren Freundlichkeit, meine Fassung wieder zu erlangen.

      »Ähm … ja, ich suche … also, ich habe hier ein Set gekauft und ich hätte das … Höschen gerne nochmal …«, stammele ich und hoffe, dass man mir nicht bereits an der Nasenspitze ansehen kann, dass ich keinesfalls ein zweites Höschen, sondern einen Ersatz für eines brauche. Für eins, dass mir vorhin ein hungriger Millionär vom Körper gepflückt hat. Unverschämt, dass er anscheinend gar keine Ahnung hat, wie lange normale Menschen für eines dieser Spitzendinger arbeiten müssen. Doch ich bin tatsächlich kein bisschen sauer auf ihn, auch wenn diese innere Stimme flüstert, dass ich jedes Recht dazu hätte.

      Miljana zwinkert mir zu und streicht sich ihren brünetten Pony zur Seite. Mir fällt auf, dass ihre Finger wie beiläufig über die perfekte Form ihrer Frisur fahren, wohl um einzelne Härchen wieder an ihren Platz zu dirigieren. Sie ist nervös … Seltsam …

      »Misses Gates! Ihr Mann hat uns bereits informiert!« Eine blonde Frau, ähnlich klassisch schön wie Miljana gesellt sich zu uns und streckt mir ein Tablett mit einer eleganten Champagnerflöte entgegen.

      »Ähm …?«, sage ich wieder. Bisher war ich schon ein paar Mal hier und nie hat man mir so stilvoll Prickelwasser serviert.

      »Mein Mann?«, frage ich begriffsstutzig und greife geistesgegenwärtig nach dem Glas. Für alles, was jetzt kommen wird, brauche ich Alkohol. Ganz sicher. Wieder ernte ich Miljanas zwinkern.

      »Mister Gates! Er hat uns bereits instruiert, also …« sie deutet auf ein ausladendes Sofa, das bequemer aussieht, als die Designer-Garnitur in meinem Wohnzimmer, » … nehmen Sie doch Platz, Judi und ich werden uns bestens um Sie kümmern!« Eine manikürte Hand packt mich am Ellbogen und schiebt mich, sanft aber bestimmt, zu dem Möbel. Ich nehme Platz, wie betäubt starre ich auf das Glas zwischen meinen Fingern und hebe es automatisch an die Lippen. Misses Gates, ihr Mann hat … Der Rest des Satzes verschwimmt zu einem franseligen Etwas, doch dieser Teil bleibt bestehen. Ihr Mann, wiederholt Miljanas Stimme hartnäckig in meinem Kopf.

      Adrian, du Arsch, wenn ich dich das nächste Mal in die Finger bekomme, bringe ich dich um. Dafür, dass ich bei meinem Lieblingslingeriedesigner keine Wäsche mehr kaufen kann, ohne, dass die Verkäuferinnen glauben für seinen Geschmack auszusuchen.

      Verflucht seist du, du dreckiger Millionär!

      Miljana schenkt mir ein breites Lächeln, während ihre Kollegin, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, mir bereits eine Schachtel präsentiert, in der ein exklusives Set aus roter Spitze liegt.

      Die Dessous einer Hure.

      Doch meine zynischen Gedanken können nicht darüber wegtäuschen, dass sie wunderschön sind. Wahrscheinlich habe ich kein Recht dazu, sowas überhaupt zu denken. Wie viel besser als eine Hure bist du denn, Elisa? Der kleine Teufel in meinem Kopf setzt sich mal wieder durch. Natürlich bin ich das nicht. Und es ist möglich, dass Adrian genau das hier veranstaltet, um mich darauf hinzuweisen. Die Frage ist eben, ob ich seine Herausforderung nun annehmen und mich für ein normales Leben für mich und Ayden kaufen lassen will, oder ob ich alles, was ich und der wunderschöne Musiker in unseren beiden Leben bisher erreicht haben, durch meinen Stolz zerplatzen lassen möchte.

      Adrian stellt mir noch einmal dieselbe Frage, wie am Anfang.

      Willst du es wirklich?

      »Gefällt es Ihnen?« Die Blonde lächelt mich an. Ich bin unfähig zu erklären, dass ich nur das Höschen ersetzen will, dass mir Adrian zerfetzt hat. Die atemberaubende Schönheit eines so winzigen Bisschens roter Spitze, sollte einen nicht so aus dem Konzept bringen, doch das tut sie. Es sieht verboten scharf aus, erotisch, so als ginge ein eigenes Feuer von dem Set aus. Bevor ich mich besinnen kann, nicke ich.

      Komm schon, Elisa, wahrscheinlich kostet dich das wieder ein halbes Monatsgehalt, wenn du dich nicht bald besinnst, also reiß dich zusammen!

      »Es ist wunderschön«, setze ich an, »Aber ich bin eigentlich nur hier, um ein einziges Höschen passend zum silbergrauen BH aus ihrer aktuellen Kollektion zu erwerben.«

      Miljana taucht unvermittelt neben der Blonden auf, eine weitere Schachtel unter dem Arm und zwinkert schon wieder.

      »Das ist bereits erledigt. Ihr Mann hat diese Bestellung bereits im Voraus aufgegeben, dies sind nun die Stücke, unter denen Sie ansonsten wählen sollen. Er wünscht …«

      Ich unterbreche sie. »Danke, das ist sehr freundlich, aber ich möchte wirklich …« Miljanas Lächeln lässt mich verstummen. Sie hat es nicht nötig, mich im Satz zu unterbrechen. Diese Fähigkeit würde ich mir nur zu gerne aneignen.

      »Machen Sie sich keine Sorgen, seien Sie ganz ungeniert. Er hat eine stattliche Summe hinterlegt, für die ich mit oder ohne Ihre Zustimmung, Wäsche für Sie zusammenstellen soll. Sie treffen nur noch die Endauswahl. Er hat damit gedroht, Ihnen den gesamten Umfang der neuen Kollektion zur Verfügung stellen zu lassen, wenn Sie sich nicht entscheiden möchten.«

      Ich schlucke. Die Hitze, die in meine Wangen steigt, hat rein gar nichts mit Verlegenheit zu tun. Dieser Arrogante, dreckige Mistkerl. Glaubt er, ich kann meine Rechnungen nicht alleine begleichen oder was?

      »Und wenn ich diese Geste ablehne?«, frage ich, Miljana blinzelt.

      »Ich vermute, das ist nicht vorgesehen.«

      Natürlich. In Adrian Welt ist nie etwas vorgesehen, was nicht nach seinem Willen läuft. Das betrifft nun wohl auch mich, ob ich will oder nicht. Gerade beschließe ich, mich seufzend geschlagen zu geben, da meldet sich der Kampfgeist zurück, der dafür gesorgt hat, dass ich damals irgendwie mein Studium durchgezogen habe. Ob die Jungs nun versucht haben mir klar zu machen, dass Mädchen an den renommierten Wirtschaftsunis sowieso nur die Deko für die Hörsäle sind. An den meisten Tagen wäre ich am Liebsten wieder in mein altes Leben zurückgegangen. Selbst mit der Aussicht einen mittelklassigen, unspannenden Beruf zu lernen, eineinhalb Kinder von einem Trottel zu bekommen und den Rest meines Lebens in einem winzigen, staubigen Einfamilienhaus zu verbringen. Als einziger Inhalt meiner armseligen Existenz bliebe mir dann nur ein weißer Labrador namens Goldie. In jedem meiner zahllosen Tiefs hat mich mein Kampfgeist wieder gefangen und zurück auf die Spur gebracht. Diesmal wird er mir wieder gute Dienste leisten müssen.

      »Entschuldigen Sie mich einen Moment«, sage ich zu Miljana und ziehe mein Handy aus der Tasche. Mein Blick fällt auf das blickende Symbol, das mir den Eingang von Nachrichten anzeigt, doch ich klicke sie weg und konzentriere mich darauf, wild in meinem Telefonbuch herumzusuchen.

      Ich