Sara Jacob

Das Sex-Phantom


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hielten sich vielleicht drei oder vier Kunden im Laden auf. Sie blätterten durch die Pornos oder schlenderten, als seien sie zufällig und aus Versehen hier herein geraten, zwischen den Sexutensilien herum, nahmen hier etwas in die Hand und warfen dort einen neugierigen Blick.

      In mehreren achteckigen Verkaufstruhen lagen stapelweise Pornohefte, in einem anderen Videos, in einem dritten Sexspielzeug, in einem weiteren wieder DVDs und so weiter. An den Wänden hingen Dildos aller Größen. In Regalen standen meterweise Pornobüchern, Magazine, Gleitcremes, noch mehr Dildos, Videos, Verpackungen mit künstlichen Vaginas, aufblasbare Sexpuppen, Analvibratoren.

      Mein Schwanz stand schon wieder. Der Gedanke an die versuchte Vergewaltigung war jetzt nur noch schwach.

      Ich hatte mich wieder unter Kontrolle, ich wusste jetzt wieder, wie ich meine Triebe beherrschen konnte.

      Zuerst ging ich zu den Pornoheften in einer hinteren Ecke des Ladens. Dort stand ein ziemlich hässlicher, dicker Mann mit Schweißflecken unter den Armen und blätterte in einem Heft, das lesbische Teenager beim Sex zeigte.

      Ich schlich leise heran und sah dem Mann über die Schulter. Zwei verdammt hübsche, blonde Mädchen fingerten sich gegenseitig ihre Löcher, zauberten auf der nächsten Seite einen Dildo hervor, bohrten ihn sich erst in die rasierten Mösen, dann in die engen Polöcher. Der dicke Mann schnaufte beim Lesen.

      Ich schnaufte beim Wichsen. Klatsch, klatsch, klatsch.

      Meine Hand schlug sachte auf einen Bauch. Der Mann roch nicht gut. Das Heft wollte ich mir alleine durchsehen. Ich beugte mich vor zu seinem Ohr.

      »Ich kann dich sehen«, flüsterte ich leise, so dass nur er es hörte. Rasch zog ich den Kopf zurück. Der Mann zuckte erschrocken zusammen, klappte das Heft zu, sah sich hektisch und nervös um und legte das Magazin schnell zurück ins Regal. Wie erwartet suchte der Dicke das Weite. Sonst stand niemand bei den Pornoheften. Auch der Mann am Tresen sah in eine andere Richtung. Ich schlug das Heft auf. Es war faszinierend zu sehen, wie die Seiten von Geisterhand bewegt aufblätterten.

      Bald hatte ich nicht genug von dem einen und holte ein zweites hervor. Dann ein drittes. Und immer mehr. Es gab Hunderte Pornohefte, und alle wollte ich sehen. Es war der Overkill. Überall Pornos. Nackte Ärsche, Titten, Fotzen, rasiert und haarig, dick und schlank, knackig und fest. Lesbischer Sex mit Dildos, mit Fingern und Fäusten. Arschficks und normale Ficks. Zu zweit und zu dritt.

      Ich hatte nicht so viele Hände, wie ich brauchte. Feste Titten, spitze Titten, pralle Titten und fast keine Titten. Mädchen, die sich hinknieten und die Pobacken spreizten, sich zwei, drei oder vier Finger in ihr feuchtes Loch schoben, die hübschesten Teenager, die sich gegenseitig leckten und die ganze zierliche Hand in die Mösen stopften, mit Dildos der verschiedensten Größen befriedigten. Andere blonde, brünette, schwarzhaarige Teenager ließen sich von vorne ficken, von der Seite, von hinten. In den Arsch und in die Möse und in beide Löcher gleichzeitig.

      Dabei lutschten sie so besessen Schwänze, auch gerne zwei oder drei, und schluckten schließlich ganze Ladungen Sperma.

      Ich wichste mich immer wieder kurz vor den Höhepunkt, warf ab und zu einen Blick hinüber zum Verkaufsschalter, wo der alte Mann gelangweilt einen Porno sah, und genoss es, abspritzen zu können, wann immer ich wollte, mitten in der Öffentlichkeit, während ich in meinen geliebten Pornos blätterte.

      Die Lust am Zuschauen war schon immer stärker gewesen, als ich verstanden hatte. Die Distanz zu den Darstellerinnen beflügelte meine Fantasie mehr, als es die Nächte mit Katrin in Wirklichkeit taten. Die Erinnerung an meine italienische Freundin, die sich von hinten ficken ließ, war erregender, als mit Katrin zu schlafen. In Pornos im Internet zu suchen war aufregender als der Sex. Hier also war mein Paradies. Hier konnte ich bleiben.

      Doch das war nicht alles, was ich mir vornahm. Ich schritt vorbei an den künstlichen Mösen und riesigen Dildos, an den Doppeldildos und den armlangen Dingern, an den Einläufen und den Tuben mit Gleitgel, an Sexpuppen und Objekten für jeden Fetisch.

      Zwei Stunden lang malte ich mir aus, was ich tun konnte, wenn sich die Türen schlossen. Je mehr Zeit verstrich und je mehr Pornos ist ansah, ums so geiler wurde ich.

      Es war erst fünf Uhr.

      Also nahm ich mir, als der Verkäufer und ich alleine waren, in einem Moment, in dem der Typ nur auf das Buch in seiner Hand sah, einen Dildo aus dem Regal und ließ ihn durch die Luft schweben, stellte ihn hinter einem Regal so auf den Boden, dass der Typ ihn nicht sehen konnte, nahm mir etwas Gleitgel aus einem Regal, und ließ den glitzernden Kleck ebenfalls unauffällig in Bodenhöhe zum Dildo schweben.

      Dort schmierte ich mir das Gleitgel auf den After und verteilte den Rest großzügig auf dem Dildo.

      Mein Herz raste vor Aufregung.

      Leon im Wunderland.

      Ich spürte, wie mich das enorme Instrument dehnte. Jetzt eine künstliche Möse, mit Vibrationen, und ganz viel Gleitgel.

      Ich wurde vor Lust beinahe ohnmächtig.

      Mehr. Ich verlor alle Hemmungen, bohrte mir den Dildo immer tiefer in den Arsch und wichste dazu, während die Reize von hunderten Pornos auf mich einprasselten.

      Um zehn nach fünf hatte ich den ersten Orgasmus. Um halb Sechs stellte ich sicher, dass genügend als Lustschnitten deklarierte Schokoriegel vorhanden waren und dass in der Personalküche trinkbares Wasser stand.

      Um viertel vor Sechs hörte ich, wie der Mitarbeiter in einem privaten Gespräch ankündigte, pünktlich zu schließen und noch an den See zu fahren.

      Um zwei Minuten vor Sechs schloss der Typ die Tür ab und begann mit dem Kassensturz. Um zehn nach Sechs machte er alle Lichter aus und verließ den Laden. Ich hörte, wie sich der Schlüssel drehte.

      Dann war ich alleine.

      Zwölf Stunden lang.

      Hoffentlich bekam ich keinen Tennisarm.

      5.

      Ich wartete im Stockdunkel noch ein paar Minuten, bevor ich nach dem Lichtschalter tastete. Das Licht flammte auf. Um mich herum Geilheit in Regalen. Leon im Wunderland.

      Zwei Stunden lang hatte ich mich inspirieren lassen, jetzt konnte ich es kaum noch erwarten.

      Ich holte mir einen Karton mit einer künstlichen Vagina aus dem Schrank und probierte sie mit etwas Gel aus. Nicht schlecht, nach all der Zeit.

      Schon immer hatte ich wissen wollen, wie sich der Sex mit einer Puppe anfühlte. Also blies ich eine auf.

      Das Erlebnis war etwas hohl.

      Bevor ich startete, brauchte ich auch Reize für die Augen. Mir stand der Sinn nach Teenies. Ich wühlte mich durch die DVD-Sammlungen und schob eine in das Vorführgerät. Teenie-Exzesse Teil 133.

      Mein Schwanz bekam eine Ladung Gel ab. Er schimmerte in der Luft wie ein Fettfleck auf einer Fensterscheibe. Das erleichterte mir die Penetration des Plastiks.

      Vorsichtig fickte ich mich mit der künstlichen Muschi. Es fühlte sich erstaunlich echt an. Sobald die ersten Bilder über den Fernseher flimmerten, penetrierte ich wieder eine künstliche Vagina und setzte den Dildo dort an, wo ich meinen After vermutete.

      Es war ein Traum. Jeder Zentimeter fühlte ich so intensiv an und so geil. Diesmal jedoch kannte ich kein Ende.

      Und mit einem Auge auf den Monitor und dem anderen auf der künstlichen Möse, in der mein Schwanz unsichtbar arbeite, brachte mich zum Höhepunkt. Und genau rechtzeitig zum Höhepunkt, als ich in die künstliche Möse spritzte, während vor mir auf dem Bildschirm die Cumshots einsetzten, kamen die Männer in die Münder der Teenager.

      Erschöpft lag ich auf dem Boden

      Nur ich. Me, myself and I. Besser für alle Beteiligten. Dann wurde niemand verletzt.

      Nie wieder würde ich in die Versuchung geraten, mein eigenes Schicksal mit einer anderen Person zu verknüpfen. Wenn ich in den Abgrund stieg, durfte mir niemand folgen. Nicht