Amelie Wild

Lustvoller Sex in der Öffentlichkeit


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      Er drückte den Zigarettenstummel in einem Perlmuttaschenbecher aus und ging mit langen Schritten auf dem scharlachroten Teppich hin und her.

      „Warum hat er noch nicht angerufen? Jonas hat gesagt, sie würden sich den Test mittags anschauen, und jetzt ist es fast acht Uhr!“

      „Oh, ist das alles?“

      „Ist das alles! Hör mal, da draußen sitzt jetzt ein Haufen fetter Buchhalter, schlürft seinen Fusel und versucht sich klar zu werden, ob ich in dieser Stadt Arbeit finde oder nicht!“

      „Wieso ist das so wichtig, Liebling? Wir haben genug Geld für den Rest unseres Lebens.“

      „Für mich ist das wichtig. Du hast deine Zeit gehabt, in der du groß rausgekommen bist. Scheiß auf das Geld. Ich bin dreiunddreißig Jahre alt. Es wird Zeit, dass ich zum Zug komme.“

      „Du redest, als sei ich eine alte Tante. Ich rechne schon damit, dass gleich die Sittenpolizei die Tür aufbricht und mich wegen Unzucht mit Minderjährigen einsperrt. Bin ich wirklich so alt?“

      „Was?“

      „Bin ich eine alte Tante?“

      Alexander lachte, kletterte wieder ins Bett und schmiegte sein Gesicht zwischen ihre Brüste. Er kitzelte sie und gebärdete sich ganz lüstern.

      „Ich wusste gar nicht, dass alte Tanten solche Titten haben.“

      Sie schauten sich lange Zeit schweigend an.

      „Weißt du, was ich gerne täte?“, fragte sie.

      „Was denn?“

      „In deine tiefen blauen Augen tauchen.“

      „Spring doch rein, das Wasser ist herrlich.“

      Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn. Ihre Brustwarzen waren noch immer fest, aber sie wurden noch härter, als sie sie in die weichen blonden Haare auf seiner Brust schmiegte.

      Sie erforschte das Innere seines Mundes mit ihrer Zunge und spürte, wie sich zwischen ihren Beinen etwas zusammenzog und pulsierte; aber seine Gedanken konzentrierten sich auf sein schwarzes iPhone auf dem Marmornachttisch.

      Katja war so eifersüchtig, als sei eine andere Frau im Zimmer. Das Lächeln wich nicht von ihrem Gesicht, als sie wieder an das weißseidene Kopfende des Bettes rutschte und die Zigarette an ihre zitternden Lippen führte.

      „Machst du mir einen Drink?“

      „Genau das hatte ich vor“, sagte er und sprang mit einem Satz aus dem Bett.

      „Hol die Flasche - ich bin zum Feiern aufgelegt.“

      „Aus welchem Anlass?“

      „In Ermangelung einer festlicheren Gelegenheit werden wir die Tatsache feiern, dass ich heute Geburtstag habe.“

      Alexander blieb wie angewurzelt stehen und schaute zu Boden.

      „Es tut mir leid, Katja. Ich war so sehr mit dem Test beschäftigt, dass ich ...“

      „Du fängst schon wieder an. Kannst du nicht einfach sagen, dass du es vergessen hast und damit basta?“

      „Ich ... äh, ich habe es vergessen. Und es tut mir schrecklich leid.“

      „Eile zu mir, und du darfst meine Wunden lecken.“

      „Das ist ein blöder Spruch. Du solltest den Autor wechseln!“

      Er ging.

      Voller Selbstmitleid begann sie zu weinen, dann besann sie sich eines Besseren und telefonierte stattdessen.

      Unter einem Berg von Manuskripten vergraben schielte Felix Krüger über seine Lesebrille nach dem klingelnden Telefon.

      Nur sechs Leute kannten seine Privatnummer, und da vier von ihnen schon tot waren und sein Bruder Tobias, der in London lebte, um diese Zeit schon schlief, blieb nur Katja Reimann übrig.

      Er schob sich eine Handvoll Kekse in den Mund und las weiter. Beim zwanzigsten Klingeln hob er ab.

      „Na schön, du hast Geburtstag - wen zum Teufel interessiert das schon?“, brüllte er in den Hörer und knallte ihn wieder auf die Gabel.

      Er warf das Manuskript, in dem er gelesen hatte, nach einer Ming-Vase auf der anderen Seite seines riesigen Schlafzimmers und lächelte, als es von der Wand abprallte und in die Vase fiel.

      Das Telefon klingelte erneut, und Felix antwortete.

      „Beim Ton des Zeitzeichens sind Sie achtundvierzig Jahre alt. Tüüt!“

      „Felix, häng nicht auf!“

      „Warum nicht?“

      „Ich möchte mit dir reden.“

      „Wenn du meinst, dass ich mir wegen des herrlichen Mantels, den ich dir geschickt habe, jetzt ein feuchtwarmes Dankeschön von dir anhöre, dann spinnst du ganz schön!“

      „Wo hast du das Ding denn hergekriegt?“

      „Ding? So ein exquisites Modell, und sie nennt es ein Ding! Du solltest wissen, dass Diana Kruger diese himmlische Schöpfung bei der letzten Oscar Verleihung trug! Jedenfalls habe ich es aus dem Garderobe-Bestand der Bavaria Filmstudios entwendet, du undankbares Luder.“

      „Lassen sie dich denn immer noch aufs Studiogelände?“

      „Lassen? Was glaubst du denn, man verehrt mich, als sei überhaupt nichts geschehen. Maximilian Fuchs kann die Finger nicht von mir lassen, der arme hirnrissige Narr. Außerdem ist das ein Teil unseres Handels. Er hat das Studio bekommen, und ich habe Besuchsrecht. So einen guten Schnitt habe ich bei keiner Scheidung gemacht.“

      „Ich fand den Mantel einfach wundervoll, wirklich, aber ich werde ihn zurückschicken.“

      „Weshalb?“

      „Hauptsächlich der Läuse wegen. Es wird zu teuer, wenn ich meinen Swimmingpool mit Desinfektionsmitteln füllen lasse.“

      „Ihr jungen Dinger seid doch alle gleich. Ein verwöhntes Pack, eine wie die andere. Du musst nicht glauben, dass ich diesen Schlag ins Gesicht einfach so hinnehme. Ich rede kein Wort mehr mit dir!“

      „Ich weiß, mein Lieber, aber bevor du auflegst, sag - kannst du Niklas Schubert heute Nacht noch erreichen?“

      „Natürlich. Warum?“

      „Ich möchte, dass Alexander die Rolle bekommt.“

      „Mach keine Witze. Du hast keine Ahnung, wie schwierig es war, die Sache zu hintertreiben.“

      „Na ja, dann renke es wieder ein. Was hielten sie denn von dem Teststreifen?“

      „Sie fanden ihn großartig.“

      „Kannst du die Sache noch retten?“

      „Ich werde es versuchen, aber es wird nicht einfach sein. Ich habe ihnen erzählt, er sei eine rauschgiftsüchtige Tunte.“

      „Wie schrecklich!“

      „Du hast gesagt, ich solle ihnen seinen Charakter madig machen. Diese Kunst habe ich erfunden, wenn du dich erinnerst?“

      „Ich erinnere mich.“

      Für einen Augenblick sprach keiner von beiden.

      „Du machst einen großen Fehler, Katja. Wenn sie deinen Lustknaben engagieren, wird er dich verlassen.“

      „Das muss ich eben riskieren. Ich bin zu besitzgierig, Felix. Ich habe mir eingebildet, ich könnte diesen großen Affen an mein Bett ketten und glücklich bis an mein Ende sein. Hört sich an wie eine Felix Krüger Produktion, nicht wahr? Aber im Leben klappt das nicht so wie damals in unseren Filmen. Schlimm genug, dass ich ihn geheiratet habe. Jetzt, nach sechs Monaten, muss es mir passieren, dass ich mich in ihn verliebe.“

      „Okay, okay, bei mir tropft schon das Schmalz aus dem Hörer. Ich werde