Amelie Wild

Lustvoller Sex in der Öffentlichkeit


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ganz gleichgültig zu wirken.

      „Was willst du dafür haben?“

      „Na ja, fangen wir mit dem Marktwert an. Vor einer Stunde war die Aktie der Filmstudios knapp unter siebzig Euro notiert. Danach sind meine Aktien etwa dreißig Millionen Euro wert. Ich hatte schon angefangen, alles auf den Markt zu werfen und zuzusehen, wie der Kurs sinkt, aber das kam mir dann doch ziemlich kindisch vor, obwohl ich dir wirklich die Pest an den Hals wünsche. Also bin ich losgezogen und habe mir einen Käufer gesucht. Etwas über zweiunddreißig Millionen sind mir geboten worden. Du kannst das Ganze für fünfunddreißig Millionen haben.“

      „Wer ist der Käufer?“

      „Philipp Böhm.“

      Maximilian Fuchs war getroffen.

      „Was will er mit Bavaria-Aktien?“

      „Wie soll ich das wissen? Vielleicht will er eine Bowlingbahn aus dem Laden hier machen. Mir ist das völlig egal. Also? Fünfunddreißig Millionen, was ist?“

      „Das ist eine Menge Geld. Ich weiß nicht, ob ich so viel auftreiben kann.“

      „Mach mir nichts vor, Maximilian! Ruf deine Leute an und sag ihnen, du brauchst etwas Kohle.“

      Maximilian Fuchs drückte den Schalter der Sprechanlage.

      „Leonie, verbinden Sie mich mit Philipp Böhm.“

      „Ja, so ist das, man nimmt einen jungen Mann unter die Fittiche, behandelt ihn wie den eigenen Sohn, schenkt ihm zwei Jahre lang ungeteilte Aufmerksamkeit und dann - peng! kriegt man eins über den Schädel von ihm.“

      „Ach, Scheißdreck! Du hast mich behandelt, als hätte ich grüne Pilze hinter den Ohren.“

      „So sieht es also aus? Ich hätte nicht gedacht, dass man eine so struppige Frisur haben kann. Schau dich doch bloß mal an! Du hast nicht das Zeug, ein Studio zu leiten!“

      Die Sprechanlage knackte. „Herr Fuchs?“

      „Ja?“

      „Herr Böhm ist im Augenblick nicht zu erreichen. Er ist auf dem Golfplatz.“

      „Danke, Leonie.“

      „Du hast natürlich nicht gewusst, dass er gerade jetzt nicht zu erreichen ist, nicht wahr, Felix?“

      „Aber nein, ich wusste gar nicht, dass er Golf spielt.“

      „Und du willst jetzt sofort eine Antwort haben.“

      „Ich fürchte ja, mein Kleiner. Ich habe in ein paar Stunden eine Verabredung mit ihm im Club.“

      „Und du schwörst, dass er dir das Angebot gemacht hat?“

      Felix hob die rechte Hand. „Beim Andenken meiner seligen Mutter.“

      „Und ich nehme an, du hast die Papiere schon dabei?“

      „Zufällig habe ich einen Blanko-Vertrag bei mir“, sagte Felix und nahm einige Papiere aus der Jackentasche. „Wir müssen nur noch die Bedingungen und die Summe eintragen. Wie wäre es mit einer Zahlungsfrist von sechzig Tagen?“

      „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mächtig übers Ohr gehauen werde.“

      „Weißt du, wenn du riskieren willst, dass dir Philipp Böhm genauso den Teppich unter den Füßen wegzieht, wie du es bei mir gemacht hast, dann soll es mir auch recht sein.“

      „Nein, nein, ich unterschreibe.“

      Er rief Leonie als Zeugin der Transaktion in sein Büro. Als sie wieder gegangen war, sagte Felix: „Oh, noch etwas, bevor ich gehe. Das ist mein Schreibtisch. Lass ihn an diese Adresse schicken.“

      Er gab ihm eine Visitenkarte.

      „Du bist verrückt!“

      „Du kannst dich ja erkundigen. Mein Vater war Schreinermeister. Das hier war die letzte Arbeit vor seinem Tode. Ich sollte wirklich mal einen Film über ihn machen. Der verrückte alte Knabe war der Ansicht, man müsste Autos aus Holz machen. Du kannst mal bei meiner Mutter vorbeifahren. Sie hat noch ein paar herrliche Stücke von ihm.“

      Maximilian schlug die Hände vors Gesicht.

      „Deine ... Mutter ist ... gar nicht tot?“

      „Ach wo, sie ist gut beieinander. Einundneunzig letzten Juni. Großartig! Geht noch regelmäßig in die Allianz Arena um Bayern München anzusehen.“

      „Aber als wir uns zum ersten Mal trafen, hast du erzählt, sie sei tot!“

      „Ach so. Das war nicht ernst gemeint.“

      „Du hast mich angelogen!“

      „Aber nein, das ist nicht wahr. Ich habe dir nur eine Illusion geschaffen. In deiner Gier bist du ohne einen zweiten Blick drauf angesprungen.“

      „Eines Tages werde ich deine Lebensgeschichte verfilmen.“

      Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht von Felix Krüger.

      „Hört sich an wie der große Wurf, Kleiner. Sieh zu, dass du meinen Namen richtig buchstabierst.“

      Er ging ins Vorzimmer, küsste Leonie auf die Wange und machte einen Satz hinaus in die grelle Münchnerche Sonne. Er fühlte sich so jung, dass er den ganzen Weg bis zu seinem Ferrari vor sich hin pfiff.

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