Wolfhart Bohl

Zwölf Jahre danach – Dialog mit "Liebe"


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und darum war ich jetzt froh, so gehandelt zu haben, wie ich gehandelt habe, doch davon schreibe ich dir später!

      Nachdem wir wussten, dass es „MRT“ und „CT-Untersuchung“ gibt, fuhr ich zum Orthopädiearzt, der Liebe auch als Patientin behandelte.

      Von ihm erhielt ich eine Überweisung für die Computermessung, durch den Zuspruch seiner Frau! Er selber hielt das immer noch für überflüssig!

      Mit dem Schein zum Krankenhaus, gleich danach!

      Die Aufnahmeschwester drehte lässig einen Schlüsselbund um ihren Zeigefinger: Zum Arzt lasse ich Sie eh‘ nicht durch – Termin für MRT höchstens in zwei Wochen! Meine Frau hat aber starke Schmerzen – bitte – ich möchte Ihren Arzt sprechen! Andere haben auch Schmerzen und müssen warten!

      Ich ging – verzweifelt –, eine andere Schwester kam mir nach, gab mir die Telefonnummer vom Ärztehaus: Versuchen Sie es dort – geht schneller!

      Anruf: Ja, kommen Sie – Morgen – 20 Uhr!

      Wir fuhren hin – endlich – noch nicht ahnend, was auf uns zukam!

      Das „Schicksal“ begann mit und nach dieser Fahrt!

      Gegen 22 Uhr stand ich wieder vor dem roten Backsteingebäude – wollte mir einreden, dass alles eben Erlebte nur ein böser Traum war!

      Gleich wache ich auf und Liebe liegt neben mir, friedlich schlafend, die kühle Seeluft weht durch das offene Fenster und ich höre die Wellen rauschen!

      Dann riss mich das Krankenauto mit Alarmsignalen in die grausame Wirklichkeit des Geschehens jäh zurück – ich starrte benommen hinterher – ließ meinen Tränen freien Lauf!

      Eine Hand legte sich auf meine Schulter – die raue Männerstimme sagte: So wie Ihnen erging es mir auch vor drei Jahren – aber bleiben Sie zuversichtlich, Ihre Frau kommt bestimmt wieder nach Hause, die Uni-Klinik hat meiner Frau auch das Leben gerettet!

      Er behielt Recht, fünf Jahre wurden uns danach noch „geschenkt“!

      Am 25.01.2009 wurden Liebe und ich um 18.45 Uhr nach 47 gemeinsamen Jahren erbarmungslos getrennt.

      Alles, was in den Jahren davor medizinisch geschah, vor allem ihre letzten Tage, stand wie festgefroren vor mir: Das liebe Gesicht mit ständig geschlossenen Augen, ihr hilfloses Stöhnen aus dem offenem, trockenem Mund – nichts vermochte diese Bilder ein wenig abzumildern, wenn auch die Ärzte immer wieder versicherten, sie leide keine Schmerzen – wir helfen, wie wir können! Aber – es ist leider das letzte – es geht mit Ihrer Frau zu Ende!

      Mir war, als hätte es nur diese Sterbensphase in unserer Ehe gegeben – alles andere war so unwichtig geworden – so unendlich weit entfernt!

      Die Onkologen hatten mir erlaubt, auch in den Nächten bei ihr zu bleiben, und das waren 11 Tage, wo ich sie trösten – streicheln – massieren konnte.

      Fieber zehrte ihre letzte Energie auf – bis sie nach der „Großen Stille“ furchtbar schnell in Todeskälte erstarrte – unbegreiflich – unwirklich.

      Plötzlich ein fremder Körper, der noch vor wenigen Tagen voller Hoffnung dem neuen Klinikaufenthalt entgegensah!

      Und nun, nur zwei Wochen später, kalt und leblos dalag – am nächsten Morgen in eine Plane gehüllt, den langen Gang auf einer Bahre weggerollt, in den Sarg gelegt, und im Bestattungsauto zur letzten Fahrt.

      Jede Erinnerung, die urplötzlich aufkommt, verursacht Körperschmerzen, das Herz rast – man kann kaum atmen!

      Ich bin dann aus dem Auto raus, weit auf den Acker gerannt und meinen Schmerz in den Himmel geschrien, egal, ob Menschen in der Ferne waren, dort in der Gegend kannte mich niemand!

      Habe dann im Gras gesessen und geweint, bis ich wieder „normal“ war.

      Bei allem, was ich in der Zeit danach tat, war Liebe mit „Leib und Seele“ dabei!

      Ihre Stimme hörte ich – nächtliche Träume machten sie spürbar lebendig!

      Eigenartiger Weise erschien sie nie als die Leidende der letzten Tage, sondern immer jung – hübsch – optimistisch fröhlich.

      Das ist so geblieben – auch noch nach 12 Jahren!

      Heute freue ich mich, wenn wir uns mal wieder im Traum begegnen!

      Obwohl Du ja eine viel schönere Handschrift hattest und auch sachlicher im Stil, musste ich trotzdem immer die Briefe an Bekannte schreiben!

      Was ich mir da alles aus den Fingern „gesaugt“ habe!

      Aber das hier, für Dich und mich, fällt mir bestimmt leichter, es ist die Wahrheit!

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