Marcus Kutrzeba

Genial erfolgreich


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ist sich wortwörtlich »seines Selbst bewusst«. Selbstbewusstsein ist aber nicht zu verwechseln mit Selbstvertrauen. Wenn du dich selbst gut genug kennst (Selbstbewusstsein) und auch danach verhältst, dann kannst du dir vertrauen. Du entwickelst Selbstvertrauen. Kannst du dir selbst vertrauen, dann vertrauen dir auch die anderen; weil du authentisch bist, entsprechend deines Selbst lebst und deine Entscheidungen immer nach deinen Talenten, Werten und Potenzialen ausrichtest. So entsteht schließlich Selbstsicherheit. Diese (Selbst-)Sicherheit strahlst du aus.

      Unsere Gesellschaft verwendet die Begriffe Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstsicherheit oft synonym. Und zwar nicht nur als Schlagwörter untereinander, sondern auch als Ersatz für negativ besetzte Eigenschaften wie Arroganz und Überheblichkeit. Es braucht uns also nicht zu wundern, dass sich nur wenige Menschen trauen, wirklich selbstsicher aufzutreten. Sie machen sich klein und passen sich der Mittelmäßigkeit an, anstatt erfolgreich aus der Masse hervorzuragen. Das Hervorragen, die »Prominenz«, überlassen sie lieber anderen. Lieber sind sie unscheinbar als (unangenehm) auffallend. Lieber auf der sicheren Seite, als selbstsicher.

      Als Erstes musst du also in der Grube deiner Glaubenssätze aufräumen, um den Grundstein für Erfolg legen zu können. Eigenlob stinkt nicht, Eigenlob stimmt! Wer soll es denn sonst wissen, wenn nicht du? Wer sonst soll sich deiner (Fähigkeiten) sicher sein, außer du selber? Du musst verstehen, dass dein Charakter einzigartig ist und du nicht auf der Welt bist, um irgendjemandem zu gefallen oder zu entsprechen. Selbstsicherheit heißt nicht zu glauben, dass dich alle mögen. Wenn dir klar ist, dass es völlig normal und in Ordnung ist, wenn sie es nicht tun, dann wirst du sehen, dass du den Erfolg schon längst in dir trägst. Nur das Mindset hat dir gefehlt. Mindset oder mentale Einstellung bedeutet nichts anderes als eine Stellung einzunehmen – eine Stellung zu dir selbst. Eine positive, lebensbejahende, selbstsichere Haltung. Sie kommt dir vielleicht noch ungeheuerlich und verrückt vor. Ja, logisch scheint dir das so, sonst hättest du ja schon das gewünschte Ergebnis!

      Kommen wir nochmal zurück zum Anfangsbeispiel am Spielplatz: Beobachte einmal ein Kind, wenn es sich unsicher ist. Es denkt zum Beispiel: »Ist der große Kletterturm okay für mich?« »Kann ich Zweige aus dem Wald holen zum Spielen?« »Was passiert, wenn ich meine Füße im Sand eingrabe?« Es sucht dann ganz selbstverständlich nach dem Blick seiner Eltern oder der Bezugsperson, die gerade in der Nähe ist, und versucht dort die Antwort auf seine ungestellte Frage in Form einer Reaktion abzulesen. Bekommt es nicht die nötige Klarheit und Gewissheit, weil der Erwachsene vielleicht gerade nicht hinschaut, abgelenkt oder sich nicht sicher ist, irritiert oder entmutigt das auch das Kind.

      Nun ist das ja aber kein Erziehungs-, sondern ein Erfolgsbuch. Daher legen wir das Beispiel wieder um auf uns als Mitarbeitende, Selbstständige, Firmenchefs, Kollegen, Partner und so weiter: Wenn sich jemand unsicher ist, sein Gegenüber aber die notwendige Souveränität ausstrahlt, dann wird die andere Person natürlich auch sicherer. Sie wird selbst-sicher hinsichtlich der anstehenden Entscheidung oder Handlung, für die gewissermaßen nur eine »Bestätigung« gesucht wird. Selbstsicherheit ist also auch ein Stück weit übertragbar. Leider gehören Kontrollversuche à la »mach dies«, »tu das nicht« und Wenn-dann-Sätze auch in vielen Firmen regelmäßig zum Umgangston. Es wird also nach wie vor mehr kontrolliert, als (Selbst-)Sicherheit vermittelt. Schade.

      Leider haben sich die Menschen inzwischen längst daran gewöhnt, vieles von jetzt auf gleich und vorgekaut haben zu können. Das eigene Auto parkt bei den meisten direkt vor dem Gartenzaun, ihre Handys und Uhren haben E-Mail- und Internetzugang, Einkäufe bringt der Onlineshop zu jeder Tages- und Nachtzeit an die Haustür, für Unterhaltung sorgt das Smart-TV oder eine Streaming-Plattform, und Wellness-Angebote gibt es inzwischen an jeder Straßenecke. Natürlich ist das verlockend, dass wir für fast jede Situation unabhängig vom Lebensbereich auf Knopfdruck eine Lösung parat haben. Aber Vorsicht! Die Art und Weise, mit der wir da an unsere Probleme, Wünsche und Ziele herangehen, könnte uns noch zum Verhängnis werden.

      Ich sehe zum Beispiel tagtäglich Menschen, die es sich äußerst bequem eingerichtet haben im Leben. Sie machen teure Urlaube, haben große Fernseher, ein Eigenheim, mehrere Autos, eine Haushaltshilfe, ein Haustier, einen Pool oder ein Boot. Trotzdem setzen sie ihre Vorhaben nicht um, fühlen sich gestresst und antriebslos und verlieren zunehmend die Freude an ihrem Tun. Ihr von Annehmlichkeiten volles Leben ist nicht erfüllt, sondern voller Leere. Ich wage zu behaupten, dass das fast ausschließlich am Streben nach Bequemlichkeit liegt. Das Bequem-sein wird nämlich gern verwechselt mit Erholung und Luxus. Wenn sich jemand gestresst oder ausgelaugt fühlt, sagen viele automatisch: »Ganz klar, du arbeitest zu viel, gönn dir doch mal was.« Und derjenige zieht los und kauft sich etwas. Konsumieren, Abschalten, Nichtstun – als Ausgleich zur Erwerbsarbeit und den sonstigen Belastungen des Alltags. Diese Bequemlichkeitshaltung ist der Hauptgrund dafür, warum die Menschen nicht das Glück verspüren, nach dem sie streben. So ein Mindset macht auf Dauer stumpf und träge. Ich gehe sogar noch weiter und sage, dass man dadurch verdummt.