bestehe auch weiterhin unabhängig von dem Corona-Virus. Einige ihrer Kollegen verrichteten ihre Arbeit von zu Hause aus. Sie meinte (vorwurfsvoll), sie sei eine Privilegierte, die einen Lohn und ein gutes Zuhause habe und es sich erlauben könne, krank zu sein. Es gäbe viele Menschen, die es nicht so gut hätten, die nicht zur Arbeit gehen könnten, weil sie keine Arbeit hätten. Sie habe dann ein furchtbar schlechtes Gewissen bekommen, als sie daran gedacht habe, wie schlimm die Situation bei anderen Menschen geworden sei. Gerade wenn man bedachte, dass sie einen sozialen Beruf habe, den sie nicht ausübe … Vielleicht wäre sie zu egoistisch, denn diese Menschen bräuchten sie, und doch bliebe sie krankgeschrieben zu Hause … Andererseits sagte sie, dass sie bemerke, wie gut es ihr tue, sich eine Zeit lang auszuruhen und es sich zu erlauben, nach so vielen Jahren ununterbrochener Arbeit zu sich selbst zu kommen. Doch sie empfinde bisher noch immer keinen Impuls, zurück zur Arbeit zu gehen. Dabei fühle sie jedoch nur ein schlechtes Gewissen, was sie belaste.
Ich fasste zusammen: Sie hatte zwei Stimmen in sich und wusste nicht, welcher Stimme sie Folge leisten sollte, was sie schließlich noch mehr belastete. Dies bestätigte sie. »Ich will zu Hause bleiben«, sagte sie, »aber es gibt eine innere Stimme (die zweite Stimme ›el Pepito Grillo‹ = das Teufelchen), die sich immer wieder dagegen sträubt und mich nicht in Ruhe lässt.« Ich schlug ihr vor, einen Dialog mit den zwei Stimmen zu führen.
Sie tat dies. Dabei wiederholte jede Stimme ihre Argumente zum Thema Zu-Hause-Bleiben, bis das Teufelchen plötzlich in einem lauteren Ton zu der »guten« Stimme (pro = »zu Hause bleiben«) sagte: »Du brauchst Ruhe, du hast es dir verdient … Hör doch auf, dich für so wichtig zu halten. Lass doch die Menschen selbst ihre Schwierigkeiten bewältigen, kümmere dich um dich … Du bist nicht allmächtig, auch du hast Grenzen.« Sie (die Teufelchen-Stimme) hörte sich so an, als ob sie der anderen Stimme den Vorwurf machen würde, dass sie sich für allmächtig hielt. Sie tat dies so laut, dass Johanna fast erschrocken den Atem anhielt und ganz spontan sagte: »Ja, das stimmt …« Ich ließ das Geschehene erst einmal eine Weile auf sie wirken. Danach sagte ich: »Das Teufelchen scheint es gut mit dir zu meinen. Es ist vielleicht besser zu dir, als das Engelchen davor.« Sie nickte und blieb still. Nach einer Weile sagte ich abschließend zu ihr: »Möchtest du diese Stimme (des Teufelchens, das inzwischen zum Engelchen geworden war) auch bewusst annehmen und dieser Stimme Beachtung schenken?« Sie bejahte auch dies. Zum Schluss sagte ich: »Wenn du den Eindruck hast, zur Arbeit gehen zu wollen, fragst du diese zweite Stimme, was sie davon hält, und hörst ihr gut zu.«
Mein Kommentar
Johanna führte einen Dialog mit sich selbst, bis die zwei divergierenden Stimmen zur Einigung kamen. Was ich sonst als Ein-Klang bezeichne,7 nenne ich innere Einheit, Frieden mit sich und auch Liebe zu sich selbst. Jede Einigung ist eine Stufe zur Vollkommenheit, die nur durch die Liebe zu sich selbst und zu den anderen zu erreichen ist. Wahre Liebe gehört zur Entwicklung auf dem Weg zur vollkommenen Liebe, wie Paulus (1. Korinther 13,8–13) sagt:
Die Liebe hört niemals auf.
Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war. Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.«
Die aufgeführte Literatur im Anhang8 ist eine Selektion aus vielen anderen Autoren und Werken als Beispiele eines ähnlichen Gedankengangs.
L(i)eben – das i-Tüpfelchen in unserem Leben
In diesem Kapitel
Das »i« in Liebe ist das i-Tüpfelchen im Leben – mit entscheidender Bedeutung. Das »i« wirkt über die Intuition, den Instinkt und die innere Stimme, ein wichtiges Element in der menschlichen Telepathie, über die wir mit allen anderen Lebewesen und der wahren Liebe verbunden sind. Wie wirkt und was be-wirkt dieses i-Tüpfelchen?
Die Inspiration zu diesem Kapitel gab mir eine Karte, die ich in einer Papeterie fand. Die Karte hatte einen weißen Hintergrund und darauf stand in goldenen Buchstaben nichts weiter als …
L (i) e b e.
Jeder Betrachter kann sich selbst einen Reim darauf machen und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Hier habe ich drei Möglichkeiten der Botschaft dargestellt:
L i e b e
L (i) e b e = das i im Leben
L e b e n
1. Interpretation:
Liebe das Lieben und alles, was damit zusammenhängt. Wer wahre Liebe lebt, erhält im Gesetz der Resonanz auch wahre Liebe zurück.
2. Interpretation:
Lebe das Leben und alles, was damit zusammenhängt. Leben Sie das, was Ihnen Freude bereitet, und trennen Sie sich von dem, was eine Last für Sie bedeutet. Mit einem kleinen Schein im Geldbeutel können Sie glücklicher sein als mit einer großen Summe auf Ihrem Bankkonto. Glück und Freude im Leben hängen nicht vom Geld ab, sondern davon, wie und mit welcher Intention und Intensität Sie leben.
3. Interpretation:
Liebe das Leben und Lebe das Lieben – und alles, was damit zusammenhängt. Dies scheint die Erfolgs- und Glücksformel zu sein: Leben Sie in Freude und Dankbarkeit für alles, was Sie sind und haben. Genießen Sie es aus ganzem Herzen und vergessen Sie das Jammern und die Opferrolle – für immer!
Die unsichtbare Kraft hinter dem »i« im Leben
Wenden wir uns nun dem eingeklammerten (i), dem i-Tüpfelchen in unserem Leben, zu. Das folgende Zitat baut auf dem vorhergehenden Text auf und stellt das i ebenfalls in den Mittelpunkt:9
Liebe
ist
Leben
mit i-Tüpfelchen
Das i-Tüpfelchen in unserem Leben als Mensch stellt die wahre Liebe dar. Die wahre Liebe ist einfach da und stärkt alle unsichtbaren Verbindungen zwischen allen und allem. Sie macht uns zu dem, was uns Menschen auszeichnet: ein einfühlsames, liebendes Wesen zu sein. Hinter dem i-Tüpfelchen im Leben verbirgt sich noch eine ganz andere unsichtbare Kraft, welche alles im Zusammenhang mit der wahren Liebe vernetzt, zusammenfügt, synchronisiert und entstehen lässt, was zum höchsten Wohl eines Menschen ist. Das »i« im Leben ist die unsichtbare Kraft, die uns über morphische Felder zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und allen Lebensformen vernetzt und untereinander wirken lässt.
»Das i steht in Bezug zum Menschen und der wahren Liebe für:
Innere Stimme, Intuition,
Instinkt.«
Die Intuition ist ein Bestandteil der Telepathie. Die Telepathie steht gemäß Duden für die Wahrnehmung von Gedanken, Gefühlen oder Ähnlichem einer anderen Person ohne Vermittlung der Sinne.
Die Telepathie geht jedoch weit über das hinaus und wirkt sendend und empfangend im Einklang mit der Intuition, der Herz-Resonanz, den Gehirnwellen und den Sinnesorganen. Die Telepathie überträgt die für eine bestimmte Person vorgesehenen Informationen der wahren Liebe. Der Empfänger dieser Informationen ist das Bauchgefühl, das im Volksmund auch oft als »innere Stimme« bezeichnet wird. Die »innere Stimme«, die Intuition und der Instinkt sind verschiedene Begriffe für etwas, das aus dem Unbewussten heraus auf uns wirkt und mehr oder weniger plötzlich von dort in unser Bewusstsein dringt. Genau genommen haben diese Worte unterschiedliche Bedeutungen, doch da sie umgangssprachlich häufig als Synonyme für mehr oder weniger diffuse oder auch ganz konkrete »Eingebungen« benutzt werden, nennen wir sie hier der Einfachheit halber nur