Sonja Spitteler

Als der Efeu sich verliebte


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die Feen und Elfen, Zwerge und Kobolde, Riesen und Dämonen, „einfache“ Geister, Meerjungfrauen und Flaschengeister... Wohl tragen sie unterschiedliche Namen und werden den Regionen entsprechend beschrieben, aber ihr Wesen und ihre Charakteren ähneln sich stark. Sie können freundliche Wegbegleiter, hilfreiche Lehrer, listige Gefährten, irreführende Witzbolde und manchmal auch etwas finstere Gesellen sein.

      Ob diese Wesen nun einer blühenden Fantasie oder der Wirklichkeit entspringen, sei für jeden selbst zu entscheiden. Die Auffälligkeiten aber, mit denen diese sogenannten Sagengestalten sich gleichen, lassen sich nicht leugnen. Irgendwoher müssen alle diese Vorstellungen stammen und wenn nicht von den Naturwesen direkt, woher dann?

      Wollen wir nun aber erklären, wer die Naturwesen eigentlich sind, stehen wir vor einem Hindernis. Diese Frage ist in Worten fast nicht zu beantworten, denn wie alte Überlieferungen besagen, sind diese Wesen (oftmals) nicht sichtbar, geschweige denn greifbar. So wollen wir erst einmal zu verstehen versuchen, „wie“ ihre Welt aufgebaut ist.

      Die nachfolgenden Erklärungen beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen und Mitteilungen der Naturwesen. Es ist wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass jeder Mensch diese Dinge anders wahrnehmen kann und meine Beschreibung nur eine von vielen ist. Zum besseren Verständnis kann man sich die verschiedenen Welten auch pyramidenförmig vorstellen – stoffliche Welt, feinstoffliche Welt, Ätherwelt.

      Unsere Welt, wie wir sie kennen, besteht nicht nur aus der grobstofflichen Materie, in der wir Menschen leben. Als Mensch brauchen wir Dinge, die wir aufnehmen und anfassen können, wenn wir überleben wollen. Dabei handelt es sich um Stoffe wie Nahrung, Flüssigkeit oder auch der Boden unter unseren Füßen. Wir bewohnen also die grobstoffliche Materie oder die sichtbare Welt. Hier möchte ich nun nicht weiter verweilen, denn es ist nicht die Ebene, in welcher die Naturgeister tätig sind. Die Auswirkungen der Naturwesen sind zwar auf unserer stofflichen Ebene deutlich sichtbar, dennoch bewohnen sie selbst eine andere Sphäre.

      Neben unserer grobstofflichen Ebene gibt es aber noch eine feinstoffliche oder unsichtbare Sphäre. Und wie bei fast allem gibt es auch in der feinstofflichen Welt endlose Abstufungen oder Ebenen, mit denen wir uns hier nicht länger aufhalten wollen. Wichtig für uns und die Naturwesen sind zwei Welten; nämlich die Ätherwelt und die Astralwelt. Es sind Ebenen der Sinne und Gefühle, man könnte sie auch als Seelenebenen betrachten.

      Die Naturwesen selbst bewohnen primär die Astralwelt. Dennoch möchte ich erst kurz auf die Ätherwelt zu sprechen kommen.

      Die Ätherwelt (siehe auch Kapitel: „Äther“) ist der Ursprung allen Lebens, also auch der Naturwesen wie auch der Menschen, Tiere und Pflanzen. Von dieser Ebene aus werden sämtliche Abläufe koordiniert, gesteuert und entworfen. Für die Naturwesen ist diese Ebene, welche alles Leben durchdringt, so real wie für uns ein Baum oder ein Stein. Für uns Menschen allerdings ist die Ätherwelt „weiter“ entfernt als die Astralwelt. Um also in der Ätherwelt „wandern“ zu können, bedarf es für einen Menschen einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Höheren Selbst, also der eigenen Seele.

      Die Astralwelt „liegt“ so gesehen näher an der grobstofflichen Materie und demnach auch „unter“ der Ätherwelt. So ist es für uns Menschen in der Regel einfacher, die Astralwelt zu erkennen, als die Ätherwelt.

      Aus menschlicher Sicht befindet sich die Astralwelt direkt „nebenan“. Am einfachsten stellt man sich vor, sie würde sich hinter einer Glasscheibe befinden. Diese Scheibe ist je nach Mensch anders beschaffen: sie kann schmutzig und schalldicht sein, verschwommen oder zerkratzt, oder aber auch mehr eine Art Vorhang, der willentlich zur Seite geschoben werden kann. Es kommt also auf den Zustand dieser Trennscheibe an, ob ein Mensch mit den Naturwesen in Kontakt treten kann und will (siehe im späteren Kapitel: „Die zahlreichen Gesichter der Naturwesen“ ausführlicher erklärt).

      Nun möchte ich noch erklären, wieso ich das Wort „Naturwesen“ benutze. Vielerorts werden diese Wesens als Naturgeister oder Elementarwesen beschrieben. Ich habe der Einfachheit halber den Oberbegriff Naturwesen gewählt. Dies umfasst somit sämtliche Naturgeister, Elementarwesen und sonstige Wesen, welche Mutter Erde bevölkern. Schließlich kann man den Pan oder einen Drachen wohl schwer als „Geist“ bezeichnen. Dennoch werden sich einige der Wesen wie Feen und Elfen als Naturgeister vorstellen, weil sie eben genau dies sind.

      Somit hätten wir geklärt, dass die Naturwesen in der Astralwelt zu Hause sind. Aber auch andere Wesen tummeln sich hier. Sehr oft sind hier auch die Schutzengel anzutreffen, denn von dieser Sphäre aus ist es leichter für sie, mit Menschen in Kontakt zu treten, als von der Ätherwelt aus.

      Auch Verstorbene, die teilweise noch hier „verweilen“, können sich über die Astralwelt melden. So können Jenseitskontakte entstehen. Natürlich gibt es hierzu viele Theorien und wie bei fast allen Dingen kann es von Fall zu Fall unterschiedlich sein.

      Abgesehen davon gibt es auch einige „Gastbewohner“, die für die Dauer ihrer Aufgaben in der Astralwelt verweilen können; wie z. B. Drachen, Einhörner, Phönixe, aufgestiegene Meister, Naturwesen anderer Kasten oder auch Bewohner der Ätherwelt.

      In der Astralwelt selbst gibt es nochmals unzählige Unterteilungen und Richtungen, über die wir uns aber keine Gedanken machen müssen. Manchmal verursachen sogar die Naturwesen ein Durcheinander und „springen“ durch eine falsche Tür. Dies führt dann dazu, dass sie gelegentlich in der grobstofflichen Welt landen und von den Menschen sogar mit bloßem Auge gesehen werden können. Für die Naturwesen ist das nicht sonderlich angenehm, da ihre feinen Körper zu leicht für unsere schwere Welt sind.

      Wir wissen jetzt, dass die Naturwesen nicht aus demselben Material wie wir Menschen bestehen. Ihre Struktur ist ähnlich die der Luft, die wir zwar einatmen, aber nicht greifen oder sehen können. Deshalb sind die Naturwesen aber keinesfalls zu unterschätzen, denn auch die Luft kann gewaltige Stürme hervorrufen. Wenn die Naturwesen es wollen, können sie sich grobstofflich bewusst bemerkbar machen. Sei dies Mithilfe von Berührungen, Geräuschen, Bildern oder Gerüchen (siehe auch Kapitel: „Die zahlreichen Gesichter der Naturwesen“).

      Bevor wir uns nun den Aufgaben der Naturwesen zuwenden, muss noch gesagt werden, dass diese Welten nicht in Worten beschrieben werden können. Niemand kann sagen, wie sie genau aussehen oder woraus sie wirklich bestehen. Wie unsere Welt sind auch diese Sphären einem beständigen Wandel unterworfen, nur dass es in der Astralwelt und Ätherwelt um einiges schneller geht. In der grobstofflichen Welt geschehen die Veränderungen schleichend, so wie Pflanzen wachsen. Hierbei können wir Menschen eine Menge von den Naturwesen lernen, denn sie wollen und können gar nicht immer alles wissen. Es ist für sie ein leichtes zu akzeptieren, dass es Dinge gibt, die keine Seele, kein Geist jemals wirklich erfassen kann. Und gerade dank dieser Einstellung kennen sie Details, die unsere Vorstellungskraft übersteigen.

      Unter den Aufgaben der Naturwesen verstehen wir hier ihr Wirken, ihre Arbeit, ihre Denkweise und ihr Leben im Allgemeinen. Ihr ganzes Sein richtet sich nach ihrer persönlichen Lebensaufgabe. Die Naturwesen sind ihre Lebensaufgaben! So verwundert es nicht, wenn ihre Erzählungen und Berichte von dieser Einstellung stark geprägt sind.

      Während wir Menschen nur während einer gewissen Zeitspanne arbeiten und nebenbei noch ein Privatleben führen, kennen die Naturwesen diese Unterteilung nicht. Für sie ist ihre Aufgabe Leben, Freude, Liebe und Seinszustand zugleich. Wir Menschen müssen verstehen, dass für die Naturwesen ihre Aufgabe „über allem“ steht. Sie ist der Grund ihrer Existenz, ihr Ansporn, ihr Lebensinhalt. Es durchdringt ihr ganzes Denken, Fühlen und Handeln. Es ist für sie selbstverständlich, dass jedes Wesen in ein ganz bestimmtes Handwerk „hineingeboren“ wird. Durch diesen Unterschied zum menschlichen Leben erscheinen einem gewisse Abläufe in den Geschichten der Naturwesen als fragwürdig oder sehr einfach und fast so, als hätten die Wesen gar keine andere Wahl. Zum Glück ist dies nicht der Fall. Die Naturwesen haben sehr wohl eine Wahl, was auch schön in der ersten Geschichte („Der Steinriese, der