Amy Blankenship

Night Light


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      Quinn bemerkte Kat in einem der Überwachungsbildschirme an der Wand. Nachdem alle anderen darauf warteten, dass Warren sein Telefongespräch beendete, trat er näher zu dem Monitor, so als langweilte er sich. Langeweile war bestimmt nicht das, was er fühlte, wenn er Kat betrachtete.

      Er hatte schon vor Jahren gedacht, dass sie schön war, aber er hatte unterschätzt, wozu sie werden würde. Über die Jahre hatte er Kat aus der Ferne beobachtet. Er hatte sogar Spione angestellt, um hier im Moon Dance zu arbeiten und ihm Bericht zu erstatten… obwohl die letzte Spionin zu einem der Mordopfer geworden war.

      Er spannte sich an, als ein Mann geradewegs dorthin ging, wo Kat hinter der Bar stand, und nach ihrem Arm griff. Mit dem perfekten Winkel der Kamera, erkannte Quinn sofort, dass der Typ nicht besonders guter Laune war.

      *****

      Trevor ging schnellen Schrittes ins Moon Dance, konnte sich nicht wirklich entscheiden, ob er das Lokal in seine Einzelteile zerlegen wollte, oder seine Wut in ein paar Hektoliter Alkohol ertränken. Er hatte versucht, Envy zu kontaktieren, aber sie versteckte sich offensichtlich vor ihm. Tabatha und Kriss schienen ihre Anrufe ebenso wählerisch zu beantworten wie sie. Als er den alles-wissenden Bruder gefragt hatte, wo, zum Teufel, Envy war, hätte er am liebsten Chads Kopf abgerissen, dafür, dass er so vage blieb, was ihren Aufenthaltsort betraf.

      Trevor erblickte Kat, die hinter derselben Bar ausschenkte, wo sie immer arbeitete. Er streckte die Hand aus und ergriff ihren Arm, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, aber der Blick, den sie ihm zuschoss, als sie ihren Kopf ruckartig herumdrehte, veranlasste ihn dazu, einen Schritt zurückzumachen und sich zu setzen.

      â€žDer Sonderrabatt bei Elektroschockpistolen ist abgelaufen. Kann ich dir sonst etwas anbieten? Etwa eine lebenslange Mitgliedschaft in einem der anderen Clubs?“ Kat zwinkerte unschuldig mit ihren Wimpern. Als sie ihm endlich in die Augen sah und die Qualen erkannte, die dort herumschwammen, zuckte sie die Schultern. „Tut mir leid, mein eigentliches Ziel ist nicht erreichbar. Was darf's sein?“

      Trevor rieb mit den Fingerspitzen seine Schläfen. Er würde verflucht sein, wenn er je das andere Geschlecht verstehen lernen würde. Es war ja nicht so, als würden sie es einem einfach machen. „Ein paar Antworten, wären schön.“

      â€žWie zum Beispiel?“, fragte Kat.

      â€žWie, wo sich meine Freundin versteckt.“ Eine Augenbraue hob sich leicht an, als er wartete.

      â€žDeine Freundin? Hast du Envy so schnell ersetzt?“ Kat grinste, als sein Blick tödlich wurde. „Ach, du meinst Envy.“

      â€žMeinst du?“, entgegnete Trevor sarkastisch.

      â€žAlles, was ich weiß, ist, dass deine Ex-Freundin und mein Bruder zu einer Art Hochzeitsreise aufgebrochen sind.“ Kat zuckte die Schultern, wusste, dass dies der Wahrheit näher kam, als Envy dachte.

      â€žIch dachte, dass sie mit Tabatha und Kriss auf Urlaub ist?“ Trevor fühlte, wie sein Blutdruck gefährlich anstieg, als er sich fragte, ob Chad diesbezüglich gelogen hatte.

      Kat schenkte ihm schnell einen Shot Heat ein, hoffte, dass der die Wut zähmen konnte, die in seinen Augen flackerte. „Das ist sie auch. Tabby und Kriss sind mit ihnen gefahren.“ Sie schob das Glas über die Theke und fügte hinzu: „Der geht aufs Haus.“

      Als sie zusah, wie er seinen Shot leerte, öffneten sich ihre Lippen leicht, als sie bemerkte, wie das Licht über der Bar die unvergossenen Tränen zeigte, die sich in seinen Augen sammeln wollten.

      Verdammt! Sie bereute es sofort, sich so unfreundlich benommen zu haben. Sie wünschte sich, dass Quinn dieselben Gefühle für sie gehabt hätte. Es wäre schön, wenn er irgendeine Emotion für sie zeigen könnte, oder darüber, was er für sie gefühlt hatte. Ja, sie würde sogar damit leben können, wenn Quinn sie einfach abservierte, wenn er wenigstens den Mut hätte, es ihr ins Gesicht zu sagen.

      Sie hob ihren Arm und legte sanft eine Hand auf Trevors Schulter, dann fiel ihr eine Möglichkeit ein, ihn abzulenken und gleichzeitig einen Jagdpartner zu bekommen.

      Kat lächelte, als die Idee in ihrem Kopf Form annahm. Er hatte sie in jener Nacht gerade heraus einen Jaguar genannt, also hatte er offensichtlich nicht darüber gelogen, dass er ein Agent war, der Paranormales untersuchte. Wenn die Jungs eine Armee wollten, dann war es das Mindeste, was sie tun konnte, zu helfen, einen Rekruten zu finden… nicht wahr?

      â€žWenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich werde mich zu einem guten Ziel für die Vampire machen, die die Leichen vor unserer Tür liegen gelassen haben.“ Sie drehte sich um, um auf die andere Seite der Bar zu gehen, aber Trevor ergriff ihr Handgelenk so schnell, dass sie nicht sah, wie er sich bewegte. Sie hob nur eine Augenbraue und schaute auf die sie fesselnde Hand hinunter. „Du solltest mich vielleicht loslassen, es sei denn, du möchtest mir helfen.“

      â€žMeinst du es ernst?“, fragte Trevor.

      Er hatte auch schon daran gedacht, dass es vielleicht Vampire waren, aus dem einfachen Grund, dass es dort scheinbar im Moment einen Baby Boom gab… oh, und die kleine Tatsache der halb zerstörten Abdrücke von Fangzähnen. Der Nachteil dabei war, dass er noch nie mit Vampiren zu tun gehabt hatte… nur im Training. Er brauchte einen Grund, so lange hierzubleiben, bis Envy wieder auftauchte, also wieso sollte er nicht mit der Schwester seines Mitbewerbers gemeinsame Sache machen?

      Als Kat nickte und ihre Hand langsam wegzog, schüttelte Trevor seinen Kopf, wusste, dass er dies bereuen würde. „Kommen deine Brüder nicht mit dir?“

      â€žSie gehen auch, aber in andere Richtungen.“ Sie machte einen Schmollmund. „Es scheint, dass niemand mit einem Mädchen zusammenarbeiten wollte.“

      Wie um ihre Aussage zu bekräftigen, wählten Steven und Nick genau diesen Augenblick, um nach unten zu kommen und gemeinsam auf die Tür zuzusteuern. Nick warf Kat einen langen, bösen Blick zu, hoffte, dass sie die Nachricht verstand und tun würde, was Warren ihr aufgetragen hatte… hierbleiben, wo sie in Sicherheit war. Er fühlte sich etwas beruhigt, als sie ihm ein kleines Lächeln schenkte, als hätte sie ihm alles vergeben.

      Mit einem Blick auf die Tür, die nach oben führte, nickte Kat: „Verstehst du, heute Nacht schwärmen wir in Zweier-Teams aus, abgesehen von der ungeraden Zahl… also mir.“ Sie warf Trevor ein breites Lächeln zu, als wäre es ihr egal. „Aber das ist schon in Ordnung, es macht mir nichts aus, alleine auf die Jagd zu gehen.“

      Trevor grinste und verschränkte seine Arme auf der Theke. Er beugte sich ein Stück nach vorne und bedeutete Kat, dasselbe zu tun. Dann flüsterte er zwei Worte.

      â€žNicht alleine“, sagte er und schüttelte seinen Kopf.

      Quinn und Warren blieben stehen, als sie in den Nachtclub hinunter kamen. Warren wusste, dass sie heute Nacht überbesetzt waren, und die Bar problemlos laufen würde, aber das hielt ihn nicht davon ab, ein paar letzte Anweisungen zu geben.

      Während er das machte, starrte Quinn fast ein Loch in Trevor. Er hatte den Bildschirm nicht aus den Augen gelassen und gesehen, wie Trevor nach Kats Handgelenk gegriffen hatte… und den emotionalen Tanz, der daraufhin gefolgt war. Wie nahe stand Kat diesem Mann? So wie sie sich benahmen, schien es fast, als teilten sie ein Geheimnis, das die anderen nicht hören durften, und das nagte an seinen Nerven.

      â€žWer ist der Mann bei Kat?“, fragte Quinn als Warren mit seinen Funksprüchen fertig war.

      Warren drehte sich um, und sah Envys Ex-Freund. Er ging davon aus, dass Kat Trevor erklärte, dass Envy nicht mehr zu haben war, und das war eine gute Idee, denn wenn Trevor nicht mehr wegen seiner verlorenen Liebe herkam, dann würde der paranormale