Блейк Пирс

Ersehnt


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zwischen den dreien. Ryan hatte Gerichte verabscheut, die zu scharf waren. Tatsächlich konnte er sie kaum essen. Wohingegen April und Riley nach dem Mott lebten je schärfer, desto besser. Gabriela musste sich nicht länger zurückhaltend - oder zumindest nicht so sehr wie früher. Riley bezweifelte, dass April oder sie die Schärfe von Gabrielas originalen Gerichten aus Guatemala verkraften könnten.

      Nachdem Gabriela das Essen verteilt hatte, sagte sie, “Der Mann war guapo, nicht wahr?”

      Riley spürte, wie sie rot wurde. “Gutaussehend? Das war mir gar nicht aufgefallen, Gabriela.”

      Die Haushälterin lachte laut auf. Sie setzte sich zu ihnen an den Tisch und fing an, eine kleine Melodie zu summen. Riley nahm an, dass es sich um ein guatemalisches Liebeslied handelte. April starrte ihre Mutter an.

      “Was für ein Mann, Mom?” fragte sie.

      “Oh, unser Nachbar war kurz hier---”

      April unterbrach sie aufgeregt. “Oh mein Gott! War es Crystals Vater? Er war es, oder? Ist der nicht super?”

      “Und ich glaube er ist alleinstehend.” warf Gabriela ein.

      “Okay, genug ihr zwei”, sagte Riley mit einem Lachen. “Lasst mir ein bisschen Raum zum Atmen. Es ist nicht nötig, dass ihr beide mich mit dem Mann von nebenan verkuppelt.”

      Sie machten sich über die gefüllten Paprika her und sie waren fast mit dem Essen fertig, als Riley ihr Handy vibrieren spürte.

      Verdammt, dachte sie. Ich hätte es nicht mit an den Tisch nehmen sollen.

      Das Vibrieren hörte nicht auf. Sie konnte es nicht weiter ignorieren. Seit sie nach Hause gekommen war, hatte Brent Meredith ihr noch zwei weitere Nachrichten hinterlassen und sie hatte sich jedes Mal gesagt sie würde ihn später zurückrufen. Jetzt ließ es sich nicht länger hinauszögern. Sie entschuldigte sich und stand auf, um den Anruf anzunehmen.

      “Riley, es tut mir leid Sie so zu überfallen”, sagte ihr Chef. “Aber ich brauche wirklich Ihre Hilfe.”

      Riley war überrascht, dass Meredith sie beim Vornamen nannte. Das war selten. Auch wenn Sie sich ihm sehr nah fühlte, sprach er sie normalerweise als Agentin Paige an. Er legte immer sehr viel Wert auf Formalitäten.

      “Worum geht es, Sir?” fragte Riley.

      Meredith schwieg für einen Moment. Riley fragte sich, warum er so zurückhaltend war. Ihre Stimmung sank. Sie spürte, dass es genau die Art von Anruf war, die sie gefürchtet hatte.

      “Riley, ich möchte Sie um einen persönlichen Gefallen bitten”, sagte er und klang dabei weitaus weniger bestimmend als üblich. “Ich wurde gebeten einen Mord in Phoenix untersuchen zu lassen.”

      Riley war überrascht. “Einen einzelnen Mord?” hakte sie nach. “Warum ist dafür das FBI nötig?”

      “Ich habe einen alten Freund in der Außenstelle in Phoenix”, sagte Meredith. “Garrett Holbrook. Wir sind zusammen auf die Akademie gegangen. Seine Schwester Nancy war das Opfer.”

      “Das tut mir leid”, sagte Riley. “Aber die örtliche Polizei …”

      In Merediths Stimme hörte sie eine seltene, flehende Note.

      “Garrett braucht unsere Hilfe. Sie war eine Prostituierte. Sie ist einfach verschwunden und dann ist ihre Leiche in einem See gefunden worden. Er möchte, dass wir den Mord als die Arbeit eines Serienmörders betrachten.”

      Diese Bitte erschien Riley seltsam. Prostituierte verschwanden oft, ohne dass sie getötet wurden. Manchmal entschieden sie sich einfach an anderer Stelle zu arbeiten. Oder die Arbeit hinter sich zu lassen.

      “Hat er Grund zu der Annahme?” fragte sie.

      “Ich weiß es nicht”, sagte Meredith. “Vielleicht will er das nur denken, um uns in den Fall zu ziehen. Aber wie Sie wissen, sind Prostituierte häufig Ziel von Serienmördern.”

      Riley wusste, dass das stimmte. Der Lebensstil von Prostituierten machten sie zu einem leichten Ziel. Sie waren sichtbar und zugänglich, alleine mit Fremden und oft drogenabhängig.

      Meredith fuhr fort, “Er hat mich persönlich angerufen. Ich habe ihm versprochen meine besten Leute nach Phoenix zu schicken. Und natürlich schließt Sie das ein.”

      Riley war gerührt. Meredith machte es ihr nicht einfach Nein zu sagen.

      “Bitte haben Sie Verständnis, Sir”, sagte sie. “Ich kann gerade einfach keinen neuen Fall annehmen.”

      Riley fühlte sich leicht unbehaglich. Kann nicht oder will nicht? fragte sie sich selbst. Nachdem sie von einem Serienmörder entführt und gefoltert worden war, hatten alle darauf bestanden, dass sie Urlaub nahm. Sie hatte es versucht, aber konnte sich nicht von ihrem Job losreißen. Jetzt fragte sie sich, warum sie so verzweifelt darum bemüht gewesen war neue Fälle anzunehmen. Sie war waghalsig und selbstzerstörerisch gewesen und hatte die Kontrolle über ihr Leben verloren. Nachdem sie Peterson getötet hatte, ihren Peiniger, dachte sie, dass alles gut wäre. Aber sie wurde immer noch davon verfolgt und hatte neue Probleme mit der Lösung des letzten Falles.

      Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu, “Ich brauche mehr Zeit. Ich bin immer noch beurlaubt und versuche wirklich mein Leben in den Griff zu bekommen.”

      Ein langes Schweigen folgte. Es klang nicht, als würde Meredith versuchen mit ihr darüber zu diskutieren oder ihr einen Befehl zu geben. Aber er würde ihr auch nicht sagen, dass es für ihn in Ordnung war. Er würde den Druck nicht von ihr nehmen.

      Sie hörte Meredith lange und traurig seufzen. “Garrett und Nancy waren seit Jahren entfremdet. Das, was ihr jetzt passiert ist, frisst ihn innerlich auf. Ich nehme an, dass darin eine Lektion zu lernen ist. Man sollte niemanden in seinem Leben als selbstverständlich ansehen. Nie den Kontakt verlieren.”

      Riley fiel fast das Telefon aus der Hand. Meredith hatte einen Nerv getroffen, der seit langem unberührt geblieben war. Riley hatte vor Jahren den Kontakt mit ihrer Schwester verloren. Sie waren entfremdet und sie hatte schon lange nicht mehr an Wendy gedacht. Sie hatte keine Ahnung, was ihre Schwester gerade tat.

      Nach einer weiteren Pause sagte Meredith, “Versprechen Sie mir, dass Sie darüber nachdenken.”

      “Das werde ich”, erwiderte Riley.

      Sie beendete den Anruf.

      Sie fühlte sich fürchterlich. Meredith hatte ihr durch schwere Zeiten geholfen und es war das erste Mal, dass er ihr gegenüber Verletzlichkeit zeigte. Sie hasste es, ihn zu enttäuschen. Und sie hatte ihm gerade versprochen darüber nachzudenken.

      Und auch wenn sie es unbedingt wollte, war Riley sich nicht sicher, dass sie nein sagen konnte.

      Kapitel Drei

      Der Mann saß in seinem Wagen auf dem Parkplatz und beobachtete die Nutte, die die Straße entlang ging. “Chiffon”, nannte sie sich. Offensichtlich nicht ihr richtiger Name. Und er war sich sicher, dass es noch eine Menge gab, was er nicht über sie wusste.

      Ich könnte sie allerdings dazu bringen es mir zu sagen, dachte er. Aber nicht hier. Nicht heute.

      Er würde sie heute auch nicht töten. Nein, nicht genau hier, so nah an ihrem üblichen Arbeitsplatz - dem sogenannten “Kinetic Custom Gym.” Von seinem Blickwinkel aus konnte er die altersschwachen Geräte im Schaufenster sehen - drei Laufbänder, eine Rudermaschine, und ein paar Gewichtstrainingsgeräte, von denen keine funktionierte. Soweit er wusste, kam niemand her, um wirklich zu trainieren.

      Zumindest nicht auf die übliche Art und Weise, dachte er mit einem Grinsen.

      Er kam nicht oft her - nicht seit der Brünetten, die hier vor Jahren gearbeitet hatte. Natürlich hatte er sie nicht hier getötet. Er hatte sie für “Extra Service” und mit dem Versprechen von viel Geld in ein Motelzimmer gelockt.

      Selbst da war es noch kein vorsätzlicher Mord