Sophie Love

Für Immer und Ewig


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dann buche ich dich offiziell ein“, sagte Emily. „Wie lange willst du denn bleiben?“

      „Keine Ahnung, eine Woche vielleicht?“

      „Wunderbar“, erwiderte Emily, deren Bauch vor Freude kribbelte. „Und wann möchtest du ankommen?“

      „Morgen früh“, sagte Jayne. „So gegen zehn.“

      Ihre Freude wurde immer größer. „Okay, warte kurz, während ich dich einbuche.“

      Ganz aufgeregt legte Emily ihr Handy beiseite und rannte hinüber zu dem Computer an der Rezeption, wo sie sich in das Reservierungssystem einloggte und Jaynes Details eintrug. Sie war stolz auf sich, weil sie es seit der Eröffnung theoretisch geschafft hatte, jeden Tag einen Gast in ihrer Pension zu haben, und das, obwohl sie vor gerade einmal zwei Tagen eröffnet hatte…

      Schnell eilte sie zu ihrem Handy zurück und drückte es wieder an ihr Ohr. „Okay, du bist für eine Woche eingebucht.“

      „Sehr gut“, entgegnete Jayne. „Du hörst dich sehr professionell an.“

      „Danke“, erwiderte Emily. „Ich muss mich immer noch an alles gewöhnen. Mein letzter Gast war eine komplette Katastrophe.“

      „Davon kannst du mir morgen alles erzählen“, meinte Jayne. „Jetzt sollte ich besser Schluss machen. Ich bin bei meiner zehnten Meile angekommen, weshalb ich mir den Atem gut einteilen muss. Bis morgen.“

      „Ich kann es kaum erwarten“, sagte Emily.

      Sie legte auf und Emily konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Vor dem Gespräch war ihr gar nicht aufgefallen, wie sehr sie ihre alte Freundin vermisst hatte. Jayne morgen zu sehen würde ein wunderbares Gegenmittel für die Katastrophe sein, als die sich Mr. Kapowskis Aufenthalt herausgestellt hatte.

      KAPITEL FÜNF

      Von ihrem langen, katastrophalen Morgen erschöpft verfiel Emily in einen Zustand der Unzufriedenheit. Wo immer sie auch hinsah, entdeckte sie nur Probleme und Fehler: eine unsauber gestrichene Wand, ein schlecht repariertes Licht, ein Möbelstück, das nicht zum Rest der Einrichtung passte. Zuvor hatte sie all das als liebenswerte Eigenheiten angesehen, doch nun störten sie sie.

      Emily wusste, dass sie professionelle Hilfe und Ratschläge brauchte. Mit der Annahme, dass sie einfach so eine Pension leiten konnte, hatte sie sich heillos überschätzt.

      Deshalb beschloss sie, Cynthia, die Besitzerin des Buchladens, anzurufen, die in ihrer Jugend ebenfalls eine Pension geleitet hatte, und sie um Hilfe zu bitten.

      „Emily“, ertönte Cynthias Stimme, als sie sich am Telefon meldete. „Wie geht es dir, meine Liebe?“

      „Schrecklich“, erwiderte Emily. „Ich habe gerade den schlechtesten Tag meines Lebens.“

      „Oh, aber es ist doch gerade einmal halb acht!“, rief Cynthia. „Wie schlecht kann er denn jetzt schon sein?“

      „Sehr, sehr schlecht“, antwortete Emily. „Mein erster Gast ist gerade abgereist. Am ersten Tag verpasste ich es, ihm das Frühstück zu richten, und dann am zweiten Tag hatte ich nicht genügend Lebensmittel und er meinte, dass das Essen kalt gewesen wäre. Außerdem mochte er weder das Kissen noch die Handtücher. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Kannst du mir helfen?“

      „Ich bin gleich da“, erwiderte Cynthia, die es anscheinend kaum abwarten konnte, einen Teil ihrer Weisheit weiterzugeben.

      Emily ging hinaus, um auf Cynthia zu warten, und setzte sich, in der Hoffnung, dass der Sonnenschein, oder zumindest die Dosis Vitamin D sie aufmuntern würden, auf die Veranda. Ihr Kopf fühlte sich so schwer an, dass sie ihn einfach in ihre Hände fallen ließ.

      Als sie das Geräusch von knirschendem Kiesel hörte, schaute sie auf und sah, dass Cynthia mit ihrem Fahrrad auf sie zukam.

      Cynthias rostiges Fahrrad sah man in der Stadt sehr häufig und der Anblick war auf gewisse Weise unvergesslich, denn die Frau, die darauf saß, hatte ihre Haare grell orange gefärbt und trug stets Kleider, die absolut nicht zusammenpassten. Noch bizarrer wurde das Ganze durch den Weidenkorb, den Cynthia vor kurzem vorne an ihrem Fahrrad befestigt hatte. Darin transportierte sie Storm, einen von Mogsys Welpen, den sie adoptiert hatte. Auf gewisse Weise war Cynthia Jones selbst schon eine Touristenattraktion.

      Emily war froh, sie zu sehen, auch wenn Cynthias großer, roter Hut, der mit weißen Punkten übersät war, ihre müden Augen sehr herausforderte. Sie winkte ihrer Freundin zu und wartete darauf, dass die Frau das Haus erreichte.

      Nachdem sie hineingegangen waren, kam Cynthia direkt zur Sache. Während sie die Treppe hinaufstiegen, löcherte sie Emily mit Fragen über den Wasserdruck, ob sie Bio-Lebensmittel servierte und wo sie ihre Produkte herbekam. Als sie das Gästezimmer erreicht hatten, drehte sich Emilys Kopf bereits.

      Sie zog Cynthia in den Raum hinein, den Emily für wunderschön hielt. An einem Ende gab es eine Art Podest, auf dem ein gemütliches Ledersofa stand, auf dem die Gäste sitzen und den Blick auf das Meer genießen konnten. Der Raum war hauptsächlich in Weiß gehalten, hatte jedoch auch blaue Akzente, einen Schaffell-Teppich und antik wirkende Kiefermöbel.

      „Das Bett ist zu klein“, bemerkte Cynthia sofort. „Es muss wie in einem Palast wirken!“ Sie lief in dem Raum umher und berührte die zerknitterte Bettwäsche. „Zu kratzig“, stellte sie fest. „Deine Gäste verdienen es, in einem Bett zu schlafen, das sich wie Seide an ihrer Haut anfühlt.“ Sie ging zum Fenster. „Diese Vorhänge sind zu dunkel.“

      „Oh“, meinte Emily. „Sonst noch etwas?“

      „Wie viele Zimmer hast du eigentlich?“

      „Nun ja, das hier ist das einzige, das komplett fertig ist. Es gibt noch zwei weitere, in denen jedoch noch ein paar Möbelstücke fehlen. Außerdem gibt es noch eine Unmenge an anderen Räumen, die ich aber noch gar nicht geschafft habe, auszuräumen. Und auch das gesamte dritte Stockwerk könnte in Gästezimmer umgewandelt werden.

      Cynthia nickte und tippte an ihr Kinn. Sie schien wohl ein paar Ideen zu haben und Emily fragte sich, ob es große Pläne für die Pension waren, die sie unmöglich erfüllen konnte.

      „Zeig mir das Esszimmer“, verlangte Cynthia.

      „Äh…okay…“

      Während sie nach unten gingen, verstärkte sich Emilys Nervosität mit jedem Schritt. So langsam bereute sie es, Cynthia um Hilfe gebeten zu haben. Während Mr. Kapowski ihr zerbrechliches Ego nur eingedellt hatte, zerschlug Cynthia es nun mit einem großen Vorschlaghammer.

      „Nein, nein, nein, nein, nein“, sagte Cynthia, während sie im Esszimmer auf und abging.

      „Ich dachte, du liebst diesen Raum“, meinte Emily verwirrt. Cynthia hatte das Fünf-Gänge-Menü und die Cocktails bei ihrem letzten Besuch definitiv genossen – natürlich war Emily für alle Kosten aufgekommen.

      „Das tue ich auch. Für Dinner-Partys!“, rief Cynthia. „Aber du musst es jetzt in ein Esszimmer verwandeln, das einer Pension angemessen ist. Du brauchst kleine Tische, damit die Gäste alleine essen können. Du kannst sie nicht einfach alle an einen großen Tisch wie den hier setzen!“

      „Ich dachte, dadurch würde eine Art Gemeinschaftsgefühl entstehen“, stotterte Emily zu ihrer Verteidigung. „Ich versuchte doch nur, etwas anders zu machen als alle anderen.“

      „Meine Liebe“, begann Cynthia, „denk erst gar nicht daran. Nicht jetzt. Vielleicht in zehn Jahren, wenn dein Geschäft gut läuft und du etwas Geld zurückgelegt hast, dann kannst du anfangen, herumzuexperimentieren. Aber jetzt hast du keine andere Wahl, als die Erwartungen deiner Gäste zu erfüllen. Verstehst du das?“

      Emily