auch über dem Himmel dieser Idylle schwebte eine Wolkenwand grauer Bedenklichkeiten. Der Karren wurde immer schwerer, die Last größer. Das Geschäft dehnte sich aus. Der Bucklige mußte sich ein Pferd anschaffen und einen größeren Wagen. Nun wurde das erst recht ein vergnügtes Treiben. Der Blaukittel saß auf dem Bock, das Pferd wieherte, die Peitsche knallte und die Hunde sprangen bellend neben den schlagenden Rädern her. So ging es in die Stadt hinein und dem Vorgarten in der Färbergasse entgegen. Diesmal half es nichts, daß das Pförtchen sich nur zu einem kleinen Spalt auftat. Die Hunde, nicht mehr vom Geschirr belastet, sprangen wider die Lattentür und hätten sicher eine weibliche Gestalt umgeworfen, wenn nicht ein scharfer Pfiff sie daran erinnert hätte, daß man auch die Zärtlichkeiten nicht übertreiben darf. Statt nun die Dame über den Haufen zu rennen, begnügten sie sich damit, daß sie dieselbe am Rocksaume faßten und sie auf den Bürgersteig zerrten. Da stand sie nun und schlug über dem Kopf die Hände zusammen. Leser, ihr denkt wohl, aus Verwunderung über die Hunde? Nein, sie tat es wegen des Pferdes; von welcher Seite sie es auch betrachten mochte, kein Zweifel war darüber mehr möglich. Leibhaftig, wenn auch nicht mehr im gleichen spiegelnden Felle, stand des Fürsten Bleß von Herostall berühmte Stute vor ihr und trug statt des Herrenreiters einen Packsattel auf dem Rücken. Da nun war sie ein nützliches Wesen geworden, so nützlich wie Maurus, ihr Sohn, der ja auch einen Packsattel auf dem Rücken trug. Zum ersten Male, daß sie dies sehen konnte, ohne daß sie sich schämte, seine Mutter zu heißen. Sie wehrte die zudringlichen Hunde von sich ab, hob die Schürze und weinte bitterlich.
Der Bucklige dachte: ʼs ist Wasser genug auf der Erde, was sollst du neues dazu weinen? Deine Kundschaft könnte mißtrauisch werden. War sie es denn nicht ohnedies schon? Klagte nicht am Samstag der Bäcker über die zu dünne Milch? Hatte er nicht recht? War sie nicht so blau fast wie sein Fuhrmannskittel gewesen? Die Pest über diese Bauern, die aus der Pumpe im Hof mehr Milch holten als aus dem Euter der Kuh! Könnte man dies Gaunergesindel nicht ausschalten, wenn man sich selber eine Kuh hielt? Aber die ihrerseits rechnete auf einen Kleeacker, und zwar auf einen mit roten Blumenköpfen und weichen, saftigen Stengeln. Ob der wohl zu beschaffen war?
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