man die Abänderung, die aus einer schwarzen, weissen und rothen Lage bestand, welche scharf von einander geschieden waren; diese bezeichnete man vorzugsweise als Sardonyx. Wurde der Stein erhaben geschnitten, so bildete die Tornatur daraus unsere Cameen; wurde er vertieft geschnitten, so bildete die Sculptur daraus unsere Intaglien. Die untere dunkele Schicht diente meist als Grund, die mittlere, weisse Lage zur Figur, die obere, meist rothe Schicht zu Ornamenten der Figur. Aus den weniger regelmässig gezeichneten, meist mit concentrischen Lagen versehenen Onyxen arbeitete man vorzugsweise die kostbarsten Gefässe. Im ganzen Alterthume verstand man auch die Kunst, den Onyx auf das täuschendste nachzumachen, und mehrere berühmte antike Onyxe sind Glasflüsse.
Ob im Sanscrit und in den indischen Sprachen der Onyx einen besondern Namen hat, oder etwa unter anina (Sard) begriffen wird, habe ich noch nicht ermitteln können.
dschesi im Persischen, mit den Abänderungen: a) bakrawi (wohl von Boka in der Bucharei), b) habeschi (wohl von Abessinien), c) canebi, nach Verschiedenheit der Farben, welche die Sarden-Lagen haben;—dschez im Türkischen, auch sulimani, süleimani, baelghoemi, jetzo heisst in Constantinopel balghami der weisse Sard, balghami jesin der Onyx;—djisg im Bulgarischen;—dschede im Tartarischen wird hierher gehören;—jeghungen, jeghjen, jeghengnakhar im Armenischen (was auch der Nagel heisst);—dschas im Arabischen, auch gieza, gisch in der vulgären Sprache; als Abänderungen nennt Taifaschi: a) bokaravino (von Bokara), b) garavino oder gauri (vielleicht von der Stadt Gaur in Asien), c) persiano, d) abessinio, e) asal oder asale, f) iraki, d.i. persischen;—schesch, schaisch, schajich im Hebräischen, wird gewöhnlich mit Marmor oder Alabaster übersetzt, doch unverkennbar ist die Aehnlichkeit mit dschesi und den andern eben erwähnten Namen; aber diesen Namen des Onyx mag man auf streifigen Marmor und Alabaster übertragen haben, da auch im Griechischen ονυξ sowohl Alabaster als Onyx heisst;—jaholon, schoham wird gewöhnlich mit Onyx übersetzt und erinnert ganz an dscholon im Tartarischen.
som, jawen im Aethiopischen;—ount in der ägyptischen Hieroglyphen-Sprache wird durch Champollion mit pierre de couleur jaune übersetzt, ist aber wohl, wie das koptische ount, der Onyx; das hebräische oden kann hiermit zusammenhängen;—ount, onixon im Koptischen;—unch, uncha im Chaldäischen, auch schubl, schubla, mribach, meribagh; schajisch, schajerca, meist mit Marmor übersetzt, wird, wie das hebräische schesch wohl hierher gehören;—onektho, neketho im Syrischen, auch mag ethkjo hierher gehören;—ονυξ im Griechischen ist der Sardonyx, auch der durchscheinende, mehrfarbige Alabaster; aber es heisst so auch der Nagel. Der arabische Onyx wird Alabaster gewesen seyn;—σαρδονυξ im Neugriechischen;—onyx, eigentlich sardonyx der Römer, begriff auch Onyx und Alabaster, der Jasponyx oder Onychipuncta war ein grünes Plasma mit weissen Punkten oder Kreisen.
belchurica im Gälischen soll hierher gehören, hat eine gewisse Aehnlichkeit mit boelghoemi im Türkischen.
serdolik, golisch, oniske im Russischen;—sardonik, onich im Polnischen;—xyon soll der Name im Krainschen seyn.
camaeus im mittelalterlichen Latein, woher unser Name Cameen für die erhaben geschnittenen Onyxe. Das Wort hängt vielleicht zusammen mit camahu im Gälischen, das mit Email übersetzt wird;—camayen und camasil im Alt-Französischen;—camofeo im Alt-Spanischen;—camafeu im Portugiesischen;—comeo im Italienischen.
onyx im Teutschen und den neueren europäischen Sprachen, neben den erwähnten Namen.
K. Der unedle Sard, unser Carneol, Calcedon und Agath.
Der Calcedon ist ein unedler, weisser Sard, der Carneol ein unedler rother, der Agath ein unedler mehrfarbiger. Diese Steine gehören zur Mineralgattung des Quarzes, sind amorph (unkrystallinisch), nicht so fein, durchsichtig und politurfähig als der Sard, nähern sich theils dieser, gehen theils in die noch grobern Quarzarten, Jaspis, Hornstein, Feuerstein über. Viel häufiger als die einfarbigen Arten, ist der mehrfarbige, verschieden gezeichnete und vermengte Agath, der nach Farbe, Zeichnung u.s.w. sehr verschiedene Namen hat, als: Onyx-, Band-, Kreis-, Wolken-, Rohren-, Trümmerachat. Besonders der Agath wird sehr häufig zum Schmuck verarbeitet, hat aber nur geringen Werth. Der Agath kommt theils auf Gängen, meist in Agathkugeln oder Mandeln in Mandelstein vor, wie bey Oberstein am Rheine.
a. Unser Carneol wurde im Alterthume als unedler, weiblicher Sard bezeichnet; es scheint nicht, dass man dafür einen eigenen Gattungsnamen hatte.
clach-luchmhor, send dhath im Gälischen; serdolik im Russischen; krwawnik, karneol im Polnischen; scsiroh, karnyol im Czechischen.
Der Name Carniol, der in alle neuere Sprachen und ihre wissenschaftlichen Werke übergegangen ist, stammt aus dem Mittelalter, nicht von caro das Fleisch (wie man wohl wegen der fleischrothen Farbe des Steines gemeint hat), sondern von cornelius oder corneolus, wie man die seit langen Zeiten bekannten Agathkugeln, besonders von Oberstein nannte, welcher Name wohl eher zusammenhängt mit cor im Lateinischen, das Herz (wegen der herzförmigen Gestalt der Agathmandeln) als von cornaillen (im Bretonischen die Arterie), eher mag ein Zusammenhang Statt finden mit carnaid im Gälschen, was roth bedeutet; daher corneol im Altteutschen, cornuille, cornaline im Französischen, cornelian im Englischen, corniola im Italienischen, cornalina, corneria im Spanischen, cornelina im Portugiesischen;—karnyol im Magyarischen und in den slawischen Sprachen.
b. Unser Calcedon oder Chalcedon wird von den Orientalen als weisser Sard oder Akik, von den Römern und Griechen als weiblicher Sard bezeichnet seyn, auch kann vielleicht der hyaloides (Glasstein) und der exebenus hierher gehören.
sank essm in Kaschemir;—belghaemi, baelghoeme im Türkischen;—pepelnphmb, chalkidon im Russischen;—sipobled im Czechischen.
Der Name Chalcedon wurde vorzüglich durch Werner für diesen Stein eingeführt und aus dem Alterthume genommen, wo er aber eine ganz andere Bedeutung hatte; eine Gattung calcedonius kannte man nicht, der smaragdus calcedonius war unser Malachit; der carchedonius aber wird der kerkend der Orientalen gewesen seyn (s. diesen), unser Zirkon, Granat, Turmalin.—Daher in den neuern Sprachen: calcedoni im Italienischen, calcedoine im Französischen u.s.w.
Bey Verona in Oberitalien finden sich Calcedonkugeln, die einen Wassertropfen enthalten, die nach Plinius 37, 73 enhydri hiessen, welcher Name in die neuern Sprachen übergegangen ist. Mancher Calcedon hat feine concentrischen Streifen; wird dieser quer durchschnitten, so irisirt er, gegen das Licht gehalten, mit schwachen, aber schönen Regenbogenfarben, heisst dann Regenbogen-Calcedon; Plin. 37, 23 führt diese Abänderung bey Beschreibung des indischen Sarder an, und bemerkt die wie hingehauchten Regenbogenfarben (quaedam in iis caelestis arcus anhelatia est).
Nicht selten enthält der Calcedon feine baumförmige Zeichnungen, die theils Dentriten, theils wirkliche moosartige Vegetabilien seyn werden; man sieht diese häufig geschliffen, auch als Ringsteine, nennt sie Mochastein, Mokkastein, Cambaystein; nur Orpheus besingt den δενδροφυτος und αχατης δενδρηεις, Plinius nennt ihn Dendrachates.
c. Unser Agath hat seinen Namen aus dem Oriente, von akika im Bengalischen, akat im Armenischen u.s.w. (s. oben), was unser Sard war, daher
αχατης im Griechischen, für unsern Agath (da der mehrfarbige Sarder ονυξ hiess). Offenbar irrthümlich leiten Theophrast und nach ihm Plinius dieses Wort von einem Flusse gleiches Namens in Sicilien her, besonders, da Sicilien gar keine schönen Agathe hat; wohl aber enthält der dortige Alpenkalk Knollen und Lagen von Feuerstein, Hornstein und Jaspis, öfter in bunter Färbung;—achates der Römer mit sehr verschiedenen Abänderungen, als: jasp-, cer-, haem-, sard-, leu-dendr-, aut-, corallachates; hierher gehören auch wohl viele Steine mit besonderer Farbenzeichnung und manche figurirte Steine, als ophthalmos, triophthalmos, leucophthalmos, aegophthalmos (Augenachate), policonos, baropterus oder barippe, cepites, cenopatites, cepocapites, cepocatoprites, ceporamenes, myrmecia, mesoleucos, mesomales, bucardia, encardia, ariste und andere; auch pontia gemma mag hierher gehören, wie leoutios und pantera, von der Farbe des Löwen und Panther entlehnt (im Chaldäischen ist ein mehr erwähnter Edelstein panterin und aphantor, die zum Jaspis gerechnet werden).
agat im Gälischen, auch gaing, clachluachmhor, clachtheine;—agaet im Isländischen; agat im Altteutschen, Dänischen,