Vorderrad gegen einen festen Widerstand, eine Bank, einen Baum oder eine Wand. In dieser Haltung sollten fünf Minuten Balance schon möglich sein. Zu den Vorübungen für den freien Stand gehört auch das langsame Geradeausfahren – ein Muss auf sehr schmalen Singletrails. Hierfür kann man viel Routine und Sicherheit in der Ebene gewinnen. Du fängst am besten an, auf Straßen- oder Parkplatzmarkierungen zu balancieren. Und dann kannst du dich steigern. Bürgersteigkanten eignen sich hervorragend als nächste Stufe. Dann einen Balken von der Baustelle nebenan ausleihen und darüber balancieren. Das Prinzip ist überall das gleiche. Blick möglichst weit nach vorn und eine etwas höhere Grundgeschwindigkeit stabilisiert das Bike. Immer da hinschauen, wo du wirklich hin willst.
Eine andere Übung besteht darin, immer engere Kreise zu fahren. Versuche, den kleinstmöglichen Radius mit dem Bike zu drehen, und das so langsam wie möglich. Das gibt Sicherheit für die ungeliebten Serpentinen. Spezialisten schaffen es sogar, mit dem Lenker am Oberrohr zu kreiseln. Das innere Bein spreizt man ab, damit der Lenker Platz hat. Gleichzeitig kann man die Knie so als Balancehilfe benützen.
BALANCE IST EIN KINDERSPIEL
Gemeinsam bringt das Gleichgewichtstraining mehr Spaß. Man markiert ein Spielfeld mit drei mal drei Metern, in dem sich die Spieler mit den Bikes bewegen und immer wieder stehen bleiben und balancieren. Man kann auch ein Zeitlimit ausmachen, zweimal 15 Minuten beispielsweise. Natürlich darf man die anderen Spieler auch stören. An sie heranfahren, mit dem Ellenbogen berühren, sich in den Weg stellen, sodass sie nicht nach vorn wegfahren können. Man kann das Stop-and-go-Spiel in zwei Varianten anlegen. Entweder man kassiert Strafpunkte für jedes Mal Fuß absetzen, und wer zuerst eine festgelegte Punktzahl erreicht, hat verloren. Oder man spielt die Radikalvariante: Wer den Fuß absetzt, hat verloren.
Eine Steigerung des Balancierens wäre dann, das Vorder- und das Hinterrad im Stand zu versetzen, entweder einzeln oder auf einmal. Falls man das Gleichgewicht verliert, kann man durch Beugen und Strecken der Arme am Lenker einen Impuls erzeugen, der das Vorderrad vom Boden hochkommen lässt. Mit einer Gewichtsverlagerung nach links oder rechts kann man so den Vorderreifen seitlich versetzen. Spezialisten schaffen hierbei sogar 180 Grad und wenden diesen Trick an, um auf engen Trails zu wenden, ohne abzusteigen.
Beherrscht man bereits die Absprungtechnik für den Bunny Hop oder fährt mit Klickpedalen, kann man auch das Hinterrad versetzen. Dazu verlagert man sein Gewicht Richtung Lenker und entlastet damit das Heck, zieht die Beine an und wirft die Hüfte zur Seite. Auch dabei sind bis zu 180 Grad möglich. Könner springen auch mit dem ganzen Bike zur Seite, indem sie den Körper etwas kippen lassen und dann mit Vorder- und Hinterrad gleichzeitig hoch und zur Seite hüpfen, also dem eigenen Schwerpunkt hinterher. Wer das Balancieren schon beherrscht, kann sich an diesen Sprungübungen aus dem Stand versuchen.
4 PUMPTRACK
DER PUMPTRACK IST DIE BESTE TRAILSCHULE DER WELT. AUF DIE RICHTIGE POSITION UND DIE BEWEGLICHKEIT VON ARMEN UND BEINEN KOMMT ES AN. PUMP IT UP!
Auf dem Pumptrack findet jeder seine Mitte. Egal ob Anfänger oder fortgeschrittener Biker, alle können sich auf diesem BMX-Bahn ähnlichen Parcours verbessern. Als erstes lernt man die Blicksteuerung, denn im Gegensatz zur BMX-Piste ist der Pumptrack ziemlich schmal. Hier funktioniert es nur, wenn die Augen weit nach vorn schauen. So kann man das Gelände lesen und Bodenwellen und Steilkurven antizipieren. Im zweiten Schritt kommt die Vertikalbewegung hinzu. Die Bodenwellen zwingen einen in die Knie und die Arme beugen sich auch. Wenn das Ganze im richtigen Moment vonstatten geht, kommt dabei eine sehr rhythmische Bewegung raus. Das Timing stimmt erst, wenn das Hinauf und Hinunter in Beschleunigung mündet. Am Besten völlig ohne in die Pedale zu treten. Der Körper bzw. die Arme und die Beine gleichen den Untergrund aus, der Kopf bleibt fast immer auf einer Linie. Interessanterweise ist man ganz schön außer Atem, wenn man ein paar Runden auf dem Pumptrack absolviert hat. Richtig so, denn auch im Trail ist man nie passiv, sondern die ganze Zeit über beweglich und aktiv auf dem Bike. Aber auch die Pumptrack-Kurven haben es in sich, denn die Radien sind enger als die Bike-Park-Kurven. Hier wirken also schon bei niedrigen Geschwindigkeiten hohe Zentrifugalkräfte die es zu kompensieren gilt. Körperspannung und bewegungsbereite Grundposition sind gefragt. Nach Möglichkeit die Federung auf dem Pumptrack blockieren, oder es sogar mal mit einem Dirtbike probieren. Die Beschleunigung mit dem Hardtail ist eine komplett andere. Für alle die die schon länger üben, können dann Elemente aufgeschaltet werden, wie ein Manual durch zwei Wellen oder sogar Jumps über diese. Der Pumptrack, egal ob modular, betoniert oder aus Erde gebaut, ist die ideale Vorbereitung für echte Trail-Abenteuer. Ein Muss für jeden ambitionierten Mountainbiker.
PUMPTRACK
Die Technik ist die gleiche wie auf dem Trail, nur dass ihr unter Studiobedingungnen üben könnt, denn es gibt keine Wurzeln, Steine oder andere böse Überraschungen. Die Idee ist es, durch Beugen und Strecken der Arme und Beine aus den Bodenwellen heraus zu beschleunigen. Das Feedback ist sehr direkt: Passt das Timing, werde ich schneller, passt es nicht, werde ich langsamer und muss treten. Auf Folgendes kommt es an: Ich beuge in der Auffahrt und strecke in die Abfahrt, das heißt, es sind zuerst die Arme dran und dann die Beine. Logischerweise rollt zuerst das Vorderrad auf die Welle, dann beugen die Arme, nun kommt das Hinterrad auf die Welle und die Beine beugen, in der Zwischenzeit rollt das Vorderrad schon wieder auf der anderen Seite hinunter und die Arme müssen wieder strecken, und dann strecken die Beine sich wieder und immer so weiter. Je schneller man wird, desto mehr überlagern sich die Bewegungen. Ein ständiges Beugen und Strecken. Unbedingt drauf achten, dass die Arme nach außen beugen, nur so hat man genügend Bewegungsfreiheit und kann auch Kurven fahren. Der Körperschwerpunkt bleibt mittig über dem Rad.
5 BERGAUF
DIE WENIGSTEN FAHREN GERN BERGAUF. BEI LANGEN HARTEN STEIGUNGEN JAULT DER INNERE SCHWEINEHUND. MIT RUHE, DER RICHTIGEN TECHNIK UND EINSTELLUNG GEHT’S TROTZDEM.
Die meisten hassen es, mit dem Fahrrad bergauf zu fahren. Doch schließlich heißt es Mountainbike, und das bedeutet auch, dass mehr oder weniger hohe Berge im Weg liegen. Echte Touris und Sportbiker rümpfen gerne die Nase über eingeschworene Downhiller, die sich inzwischen mit dem Lift nach oben schunkeln lassen, um dem reinen Geschwindigkeitsrausch zu frönen. Doch Höhenmeter fressen gehört einfach dazu, und auch wenn man es nicht glauben mag, es gibt Biker, die wirklich Spaß daran haben, bergauf zu fahren.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.