Scarlet Wilson

Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller


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Polizei Ermittlungen zum Tod von David Blake und James Lancaster angestellt. Man barg die Leichen, die im gerichtsmedizinischen Institut in Plymouth untersucht wurden. Dabei stellten die Ärzte jeweils einen natürlichen Tod durch Ertrinken fest. Es lag Sarah und den Jones fern, dieses Urteil anzuzweifeln.

      David wurde in der Familiengruft der Tumbrills beigesetzt. Sarah stellte Nachforschungen zur Familiengeschichte ihrer Pflegeeltern an und fand heraus, dass die Tumbrills tatsächlich schon vor ein paar hundert Jahren auf Harper-Island gelebt hatten. Dass Gregory die Insel schließlich zurückkaufte, ohne von diesen Wurzeln zu wissen, war ein erstaunlicher Zufall.

      Nach der Beisetzung ihres Bruders konnte Sarah allmählich damit abschließen. Die Trauer um David erfüllte ihr Herz, doch sie wusste nun, was geschehen war, und konnte lernen, jeden Tag mit der Vergangenheit zu leben.

      Allerdings gab es nicht nur eine Vergangenheit im Leben der jungen Ärztin, sondern auch eine Gegenwart und vor allem eine Zukunft. Und diese musste Sarah nun für sich neu ordnen.

      Zunächst stand die Frage an, was mit ›Ivy-House‹ geschehen sollte. Nach dem Tod ihres Bruders war sie die alleinige Besitzerin des Anwesens. Sie unterhielt sich lange mit den Jones, Annabell und Niles über ihre Pläne und entschied schließlich, den Besitz nach Möglichkeit zu erhalten. Einfach würde das allerdings nicht werden.

      Durch James Lancasters Treiben waren hohe Geldsummen verloren. Es schien fraglich, ob ›Ivy-House‹ auf die Dauer erhalten werden konnte oder doch verkauft werden musste. Das wollte niemand, am allerwenigsten Sarah. Doch sie musste sich auch mit den Tatsachen auseinandersetzen.

      Als sie an diesem sonnigen Spätsommertag hinter dem Haus saß, erschienen Elsa und Dick gemeinsam.

      Sarah freute sich stets, die beiden zu sehen. Und diesmal hatten sie auch noch einen besonderen Vorschlag im Gepäck.

      »Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wie man ›Ivy-House‹ auf lange Sicht eine Perspektive geben kann. Und ich glaube, wir sind da auf etwas gestoßen. Genauer gesagt, Elsa hatte eine gute Idee«, erklärte Dick.

      Die Schwester war verlegen. »Erzähl du es ihr«, bat sie ihn.

      Dick lächelte. »Sei nicht immer so bescheiden, Elsa. Also gut, du weißt ja, Sarah, dass meine Schwester auch ein Händchen für Pferde hat. Wir haben uns deshalb überlegt, die Pferdezucht hier wieder zu beleben. Es sind noch genügend Tiere da, mit denen wir eine stabile Zucht aufbauen können. Außerdem sollten wir die Landwirtschaft ein wenig ausweiten. Flächen gibt es genug. Wir könnten ›Ivy-House‹ zu einem echten Selbstversorger-Betrieb machen. Und dann bleibt uns ja auch noch die Möglichkeit, Reiterferien anzubieten. Lady Alice hatte diese Idee schon vor einer ganzen Weile, aber ihr fehlte damals die Energie, sie umzusetzen. Ich glauben, wir drei könnten es zusammen schaffen. Natürlich nur, wenn du einverstanden bist, Sarah. Immerhin hast du ja auch noch einen Beruf …«

      »Hast du daran gedacht, wieder nach London zu gehen?«, fragte Elsa sie direkt.

      »Sicher, ich habe alle Möglichkeiten durchgespielt«, gab die junge Ärztin offen zu. »Bei der wenig rosigen Finanzlage musste ich das einfach. Aber ich hänge an ›Ivy-House‹. Ich möchte es nicht aufgeben. Und wenn es hier nicht so läuft, wie wir es hoffen, könnte ich auf dem Festland eine Praxis eröffnen, diese Möglichkeit bleibt mir immer noch.«

      »Ich finde, das klingt gut.« Elsa drückte Sarah und Dick die Hand und erhob sich. »Und das bedeutet, ich muss mein Häuschen räumen. Ach, ich hasse Umzüge, all die Unordnung! Und später findet man nichts mehr wieder. Am besten mache ich mich gleich an die Arbeit …«

      Nachdem Elsa gegangen war, saßen Sarah und Dick noch eine Weile beisammen und redeten über Belangloses. Schließlich schwiegen sie, und es war ein einvernehmliches Schweigen.

      Obwohl Dick sich in der Nacht auf dem Moor vorgenommen hatte, Sarah seine Gefühle zu gestehen, hatte er bislang nicht den Mut dazu aufgebracht. Und nun fürchtete er sogar, sie mit einem solchen Geständnis vielleicht in die Flucht zu schlagen und ihre schönen Pläne über den Haufen zu werfen. Das redete er sich jedenfalls ein, um weiterhin schweigen zu können.

      Er ahnte nicht, dass Sarah längst Bescheid wusste. Ein Blick in seine ehrlichen, treuen Augen hatte ihr das Herz geöffnet.

      »Ich sollte wohl wieder an die Arbeit gehen«, meinte er nach einer Weile und wollte aufstehen, aber Sarah legte ihre Hände auf seine und schaute ihn offen an.

      »Als mein Freund Ted mich betrogen hat, da wollte ich von der Liebe nichts mehr wissen«, sagte sie direkt. »Und ich hätte mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen können, dass unser raubeiniger Verwalter auch ein Herz hat. Aber in dieser Nacht auf dem Moor, da habe ich dir ins Herz geschaut, Dick. Und da habe ich begriffen, dass du mich niemals enttäuschen würdest.«

      »Sarah …«

      Er betrachtete sie fast schon andächtig. »Denkst du denn, dass einer wie ich und eine Frau wie du, dass das klappen könnte, ich meine …«

      Sie lächelte und schlug vor: »Probieren wir es einfach aus!«

      Das ließ Dick sich nicht zweimal sagen. Überglücklich schloss er seine schon so lange heimlich geliebte Sarah in die Arme und schenkte ihr einen zärtlichen Kuss. Sie schmiegte sich selig an ihn, und sie spürten beide, dass ihre Herzen von nun an nur noch füreinander schlagen wollten. Und dass sie gemeinsam nicht nur glücklich werden, sondern auch die Schatten der Dunkelheit und des Bösen für immer aus ihrem Leben vertreiben konnten.

Die Bernsteinhexe

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